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0280 China : vol.2
China : vol.2 / Page 280 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

Nutzen -bringend. Wie in den Küstengegenden von Liautung. sind daher die Flussbetten versandet. Jeder heftige Regen im Sommer fiillt sic an. und die geschwellten Fluthen nehmen alle erdigen Theile fort . deren sie habhaft Werden können . den Sand allein zurücklassend und ihn durch oftmalige Umwälzung von seinen letzten thonigen Bestandtheilen reinigend. Nachher schrumpft der reissende Fluss zu einem kleinen Bach zusammen der durch den Sand hinschleicht, oder er versiegt ganz. Keiner der Flüsse ist innerhalb des Gebirgslandes schiffbar. mit Ausnahme einiger im flachen krystallinischen Wellenland. welche beinahe stagniren. Wir werden auf sie bei Betrachtung des Verkehrs zurückkommen. Aber die Schiffbarkeit beginnt. \VO die Flüsse in die Ebene gelangen.

Die dieses Werk begleitenden Karten zeigen die Vertheilung der Flüsse ihre Namen und ihre relative Länge. Die Wassermenge einzelner unter ihnen in den Frühjahrsmonaten habe ich bei der Beschreibung der Reise angegeben. Es wäre nur eine Umschreibung der Karte. wollte ich hier die Namen wiederholen 1) .

1047:

~. .

Klima.

Shantung nimmt an den allgemeinen klimatischen Verhältnissen des nördlichen China theil. wie wir sic früher (S. 31 his 36) auseinandergesetzt haben. Doch bietet es auch einige Besonderheiten. Die Halbinsel steht 'in geringem Maass unter maritimen Einflüssen, welche die Hitze des Sommers wie die Kälte des Winters mildern. Tshifu übt daher im Sommer nicht nur seiner Seebäder wegen eine_ Anziehungskraft auf die Fremden an allen Hafenplätzen China's aus , sondern es wird eben-sowohl von denen aus dem südlicheren Shanghai , wie von den Mitgliedern der Gesandtschaften des viel nördlicher gelegenen Peking seiner milderen Temperatur wegen aufgesucht. Während der Pai-hő im Winter zufriert , bleibt der Hafen von Tshifu offen. Landeinwärts , irn Westen , sind die Extreme grösser. Einen wohlthätigen Einfluss anderer Art übt die isolirte Stellung des gebirgigen Landes. Denn wenn im Winter der eisige Wind von den Höhen der Mongolei her weht, nimmt seine Fähigkeit, Wasserdampf zu halten , zu , indem er über das wärmere Gelbe Meer, oder die wenigstens zeitweis erwärmte Grosse Ebene streicht. Daher fi.11t auf dieser nur äusserst selten und wenig Schnee. Erst an den nackten . die Wärme in hohem Maass ausstrahlenden Gneissketten von Shantung kann wieder eine bedeutendere Verdichtung geschehen. Es sollen daher im November und

i) Während des Druckes dieser Bogen ist mir die im Jahr 1878 bei Lanée in Paris erschienene » Carte de la Province Shantung « von A. A. FAUVEL bekannt geworden. Dieselbe ist nach allen zugänglichen Quellen mit grossem Fleiss und vortrefflicher Sachkenntniss compilirt.. Hinsichtlich des Flussnetzes, der Strassen' und der Ortschaften, wie auch insbesondere in Betreff des grossen Maassstabes und der technischen Ausführung, überragt sie sehr weit die früheren, auf S. 178, 179 angeführten Karten derselben Provinz. Besonders dankenswerth ist es, dass die Namen auch in chinesischen Schriftzeichen angegeben sind. Es ist zu hoffen, dass die Mitglieder des kaiserlich chinesischen Zollamtes die reiche ihnen gebotene Gelegenheit in ähnlicher Weise zur kartographischen Darstellung anderer Provinzen benutzen werden. Da I1err FAUVEt, eigene Reisen und Aufnahmen als Quelle nicht angibt , so ist die Zeichnung der Gebirge willkürlich ausgeführt ; doch kann sie als das Einzige bezeichnet werden , was bei der sehr verdienstvollen Karte ganz werthlos ist.

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