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0688 China : vol.2
China : vol.2 / Page 688 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DYE PROVINZ SHENSI.

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Spuren solcher innerer Bewegungen zu erkennen sind , die nach dem angegebenen Zeitpunkt in Folge von seitlich wirkendem Druck hätten entstehen können.

Man kann die festen Schollen der Erdrinde nach der Periode bezeichnen , seit welcher die Starrheit in jeder einzelnen begonnen hat. Den Namen einer Cenomanscholle, z. B. , würden wir einem Gebiet beilegen, in welchem bis zur Cenomanzeit Zusammenschiebungen vorgekommen sind , die nach dieser Periode abgesetzten Schichten aber durch ihre horizontale Lagerung beweisen, dass sie nur von Gesammtbewegungen der ganzen Scholle betroffen worden sind. Wenn wir nun das nördliche ,China in entsprechender Weise als eine Sinische, oder , um einen nicht genau zutreffenden 1) , aber bekannten Namen zu wählen , als eine Cambrische S ch olle bezeichnen, so wäre es für das Verständniss wichtig , deren Ausdehnung zu kennen. Aus unsrer Darstellung geht hervor, dass sie mindestens einen grossen Theil von Kansu und dem nördlichen Shensi , ferner das nördliche Hönan 2) , die ganze Provinz Shansi 3), das nördliche Tshili 4), die südliche Mantschurei 5) und ganz Shantung 6) umfasst. Wahrscheinlich ist es , dass sie einen grossen Theil des östlichen Central-Asien . begreift.

Sinische Ablagerungen im Norden. — In diesem ganzen Gebiet, so weit wir es kennen gelernt haben , fehlen Ablagerungen aus der Silurischen und der Devonischen Periode. Ausserordentlich mächtig und in allgemeinster Ver- breitung, aber mit mancher regionalen Verschiedenheit der Gesteine, sind diejenigen der. Sinischen Periode entwickelt. In den meisten Gegenden werden sie gleichförmig von einér aus Kohlenkalk, productiven Steinkohlenschichten und Ueberkohlensandstein bestehenden Gruppe überlagert. Selten fehlt auf den Sinischen Gebilden jede spätere Auflagerung , wie im südwestlichen Shansi 7) ; eben so selten folgt ihnen unmittelbar, und als letztés Gebilde, die productive Steinkohlenformation, mit Ausschluss des Kohlenkalkes , wie im nördlichen Hönan 8) . Im nördlichen Shansi und in Tshili sind steinkohlenführende Schichten vom Alter des Lias oder unteren Jura

verbreitet. Sie lagern zum Theil auf Carbon , wie im Westen von Peking 9) , zum Theil unmittelbar und ungleichförmig auf Sinischen Schichten , wie im nördlichen Tshili , bei Ta-tung-fu in Shansi und am Südrand der Mongolei 10) . Schon ein flüchtiger Blick auf diese Verschiedenheit in der Aufeinanderfolge der Sedimentformationen bei im Allgemeinen nahezu horizontaler Lagerung genügt , um eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie verschieden der Betrag der Niveauschwankungen in einzelnen Theilen gewesen ist. Nirgends vermochten wir einen Uebergang von einem Gebiet, welches durch eine dieser Entwickelungsformen bezeichnet ist, in ein anderes von abweichender Ueberlagerung nachzuweisen ; sondern stets zeigten sich scharf gezogene, durch Brüche und Verwerfungen bezeichnete Grenzlinien zwischen ihnen.

I) Es wurde oben (S. 108) gezeigt, dass die Sinische Formation wahrscheinlich in ein höheres Alter zurückreicht als die Cambrische in Europa und America.

z) S. oben S. 514 ff.   3) S. oben S. 456 ff.   4) S. oben SS. 378, 382 ff.   5) S. oben S. 128 ff.

6) S. oben S. 229 ff.   7) S. oben SS. 463-464.   8) S. oben S. 515.

9) S. oben SS. 300, 3z6 ff. und 381 Anm. 1.   1o) S. oben S. 381.