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0173 China : vol.2
China : vol.2 / Page 173 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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. ABFLUSSLOSES GEBIET IN DER MANTSCHUREI.

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sich nach der Grösse des Flussgebietes, dessen Niederschlag dem einzelnen Wasserlauf zuströmt. Eine Stunde ist oft hinreichend für ein Fallen des Wassers um mehrere Fuss. Diese Zustände dauern durch den Juli und August fort. Wärme und Feuchtigkeit vereinigen sich dann zu den günstigsten Bedingungen für die Vegetation auf ebenem Thalboden. Aber die Berggehänge sind durch eine frühzeitig geschehene Abholzung kahl. Das Wasser dringt in zu geringer Menge in das Gestein , um während trockner Zeiten aus diesen Vorrathskammern mit Maass ausgegeben zu werden ; es fliesst vielmehr nutzlos ab, überschwemmt die Niederungen und vermindert durch seine Verheerungen den Segen , welchen der Regen dem Land spendet. Weit verschieden von dieser paroxysmatischen Vertheilung des Niederschlags sind die Bedingungen in Kirin und in der ganzen Waldgegend nördlich vom Tshang-pai-shan. Dort soll es in den genannten beiden Monaten beinahe unaufhörlich regnen. Der Boden der feuchtheissen Wälder saugt das Wasser auf und wird sumpfig. Dichte Mückenschwärme machen den Aufenthalt des Menschen beinahe unmöglich. Der Regenzeit folgt der September als ein schöner Erntemonat,

und kurze Zeit nachher tritt der Winter ein.

Während die hier geschilderten Verhältnisse in diejenigen des Amurgebietes, die wir aus Herrn v. SCHRENCK'S ausgezeichneten Forschungen kennen , allmälig übergehen , ist uns ihre Entwickelung gegen Nordwesten , nach Central-Asien hin, nicht bekannt. Aus der Vertheilung der Gewässer in dem Strombecken des Liauhö und des Ta-Ling-hó aber dürfen wir schliessen, dass bis an den südlichen Theil des Khingan-Gebirges Gebiete sich erstrecken , in welchen der Niederschlag die Verdunstung übersteigt ; und da die Luftströmungen der Hauptsache nach dieselben sind wie in Shöngking , so ist die Vermuthung begründet , dass auch die jährliche Periode der Niederschläge hinsichtlich der Vertheilung der letzteren ähnlich sein, in Bezug auf die Intensität aber Abweichungen erleiden wird. Die Existenz ganz anderer Verhältnisse jedoch zeigt sich , wenn wir bei einem Blick auf die Karte fern von der Küste ein grosses, noch zum Theil zur Mantschurei gehöriges Gebiet erkennen, dessen Abflusslosigkeit durch das Vorherrschen von Salzsteppen, Wüsten und Salzseebecken bezeichnet wird. Es beginnt schon in geringer Entfernung nordwestlich von Mukden , wird im Süden von einer gänzlich zuflusslosen Strecke des Sira muren , im Osten von Theilen des Sungari und des Nonni durchströmt, und setzt von dort nach Westen fort. In beträchtlicher Breite erstreckt es sich mitten in die mit Abfluss versehenen Länder hinein und wird von ihnen im Nordosten, Osten und Südwesten begrenzt. Die gegenseitigen Beziehungen der abflusslosen und abfliessenden Länder treten klarer hervor , wenn wir es uns vergegenwärtigen, wie dieselben grossen atmosphärischen Strömungen, welche den klimatischen Verhältnissen der Mantschurei zu Grunde liegen und aus ihr ein Culturland schufen, dort ganz andere Bedingungen veranlasst haben.

Zu diesem Zweck müssen wir das Land in grösserem Umfang in's Auge fassen. Im Winter , wenn die Winde aus Nordwest wehen , wird die dichte Luft , welche aus den Gegenden des barometrischen Maximums in der östlichen Mongolei kommt,