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0161 China : vol.2
China : vol.2 / Page 161 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE THALEBENE DES LIAU.

I27

welchem der Name Hun-hó bleibt, von breiteren Alluvien begleitet wird, und dies wird durch die grosse Zahl der Ortschaften. welche bis zu dem Palisadenthor Ying-ngo-mönn daran liegen, bestätigt. Im Norden dieses Stromsystems ist bergiges Land, und es sind dessen letzte westliche Ausläufer, welche von Mukden aus sichtbar sind und dort die alten Grabstätten ehemaliger Beherrscher des Liau-Thales tragen. Die Strasse nach Kirin , welcher WILLIAMSON und PALLADIUS folgten, führt dort hinüber, und bis zur Grenze von Shöng-king geht sie über niedere quergerichtete Rücken, in denen das östliche Gebirgsland endet. Wahrscheinlich erstrecken sie sich bis zum Liau ; denn wenn es nicht erforderlich wäre, würde kaum ein- so unebener Weg, wie ihn die genannten Berichterstatter schildern. für

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die Strasse gewählt worden sein.

Der Liau selbst durchströmt 'den zweiten Thalzweig, welcher von Mukden aus nordwärts zieht. Mit einer Breite von mehr als 3o g. M. beginnend. verengt sich derselbe allmälig gegen Norden und scheint sein Ende zu erreichen. WO der Strom die als »Palisadenzaun« bezeichnete Linie kreuzt. Jenseits ändert sich mit dem Charakter der Landschaft die Benennung des Flusses, welcher dort den mongolischen Namen Sira-murén hat. Ein dritter Zweig der Ebene wird von dem gegenüber von Mukden in den Liau mündenden, von den Yangsimu-Weideplätzen her aus Nordnordwest kommenden Yangsimu ghool durchströmt. welcher westlich vom Palisadenzaun den Mantschu-Namen Kliukhun-bira trägt.

So bildet das Thal des Liau in seinem unteren Theil eine ungefähr 200 g. M. lange und 5o bis 6o g. M. breite Bucht, welche an der Nordwestseite einige Ausläufer zwischen die Gebirge entsendet und sich an ihrem nordöstlichen Ende in drei, sich allmälig verengende Zipfel theilt.

Der Liait hat, obgleich die Küste gegenwärtig in einer geringen Hebung begr6fen ist, kein Delta, sondern erreicht das Meer in einem einfachen Canal. In seinem Unterlauf haben sich noch in historischer Zeit Aenderungen zugetragen. Früher war das an einem östlichen Zufluss gelegene Niu-tshwang der von Dschunken besuchte Schiffahrtsplatz. Später nahm das .o g. M. stromabwärts gelegene I `, Tiën-tshwang-tai seine Stelle ein. Aber um das Jahr 1836 wandte sich ein Theil des Handels nach dem ehemaligen Dorf Ying-tsze-kóu, welches abermals 4o g. M. unterhalb des vorigen und 13 g. M. von der jetzigen Flussmündung entfernt liegt. In Gemässheit mit dem Wortlaut der Vertragsstipulationen von i 86o ist der Name Niu-tshwang irrthümlich auf diesen Ort übertragen worden. Fremde Schiffe gehén nur bis hieher, wiewol der Fluss bis Tiën-tsh vang-tai hinreichende Tiefe für dieselben hat. Chinesische Dschunken ziehen noch grossentheils den letzteren Ort vor. Für kleine Fahrzeuge mit flachem Boden soll der Liau bis zum Palisaden-

i) Auf meiner Karte findet sich in dieser Gegend eine bedauerliche Verzerrung. Sie entstand durch das Bestreben, der Karte von WILLIAMSON, welche, mit Ausnahme der chinesischen Originale, die einzige vorliegende, auf Grund eigener Reisen gemachte Darstellung war, möglichst gerecht zu werden. Es wäre zu wünschen, dass ein Bewohner des geöffneten Hafens von Niu-tshwang (I"ing-tszé-kóu, die leichte Arbeit einer berichtigten Zeichnung bald ausführen möchte.