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0082 China : vol.2
China : vol.2 / Page 82 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II. CAPITEL. DIE SÜDLICHE MANTSCHUREI.

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5o

Es ist im vollsten Sinn ein peripherisches Gebiet, welches auch in der Periode der Ablagerung des Löss diesen Charakter gehabt hat und von der genannten Bodenart nicht bedeckt wird. Ein dritter Typus landschaftlicher Formen schliesst sich im Nordosten an , wenn man über die niedere Wasserscheide des Liau nach dem Stammland der Tungusen im Stromgebiet des Sungari geht. Den Waldgehängen des hohen Slaanyan-alin oder Tslaalag pai-sleaìa , d. i. des »langen weissen Gebirges« 1' lagert dort im Norden ein reichbewässertes , von einem Netz von Flüssen durchschnittenes Tafelland vor, dessen fruchtbarer Boden mit reichem Graswuchs und üppigen Laubholzgebüschen bedeckt ist. Zwischen den noch wenig bekannten Gebirgszügen breitet sich diese Landschaft ostwärts , von der Khurklaa und dem Ussuri durchströmt , bis zu den Höhenzügen der Küste aus und setzt nordwärts fort nach dem mittleren Amur. Ihr parkähnlicher Charakter , hervorge-, bracht durch den beständigen Wechsel von Wiesenstrecken mit hochaufschiessenden Gräsern und Stauden einerseits, und gruppenartig vertheilten Gebüschen andererseits , ist , soweit er die Ufer des letztgenannten Stromes schmückt, vielfach Gegenstand anschaulicher Darstellung durch bewährte Forscher gewesen. Die sparsameren Schilderungen , welche wir über das Land zwischen Kirin, Petuna, Tsitsikhar und San-hsing besitzen, lassen keinen Zweifel, dass dort der Charakter ähnlich ist. Er wird aber gehoben durch die anscheinend hügeligen Formen , welche die breiten und tiefen Furchen der Flussthäler dem Tafelland geben. Südlich von Kirin und östlich von Ninguta ändert er sich in so fern, als dort ausgedehnte hochstämmige Laubwälder herrschend werden. Nach Westen aber verliert sich die Ueppigkeit der Vegetation , zugleich mit dem reichen Regenfall : sie weicht der öden salzigen Steppe, in der die Klaortslzin-Mongolen wohnen.

Die Scheidung des koreanisch-tungusischen Ostens von dem mongolischen Westen ist eine tiefgreifende. Wenn sie noch gegenwärtig in den klimatischen Verhältnissen vorhanden ist , indem der Osten ungleich reichere Niederschläge erhält als der Westen , wo ihn die Verdunstung zum Theil übertrifft , so ist dies doch nur ein schwaches Nachspiel der weit intensiveren Differenzen , welche herrschten , als nicht nur der obere Sungari , sondern auch das Thal des Liau, die Ostgrenze des abflusslosen Gebietes bildeten. Aus jener Zeit stammen die Contraste im Bodencharakter. Die Scheidung fällt zusammen mit einer bisher unbeachtet gebliebenen , von SSW nach NNO gerichteten Kette v u l c a n i s c h er Eruptionen, welche mit den Basaltkegeln und vulcanischen Tuffen bei hSit;il in der Provinz Shantung beginnt, in den basaltischen Decken bei Töng-tslaóufia in derselben Provinz, sowie in den Tafelbergen auf den Miau-tau-Inseln und an der Küste bei Eu-tshóu in Liautung fortsetzt, dann in zahlreichen vulcanischen Kegeln im Thal des Liau zu grosser Entwickelung kommt und bis Uyun-Klaoldongi 2),

i; Im Mantschurischen bedeutet slzanggiyan oder shanyan »weiss«, alin »Gebirge«. Der chinesische Name ist eine Lebersetzung von Golmin shanyan alin, da golmin »lang« bedeutet.

z) Die chinesische Karte gibt in 58° So, Br. und 9—io° O. L. von Peking das Gebirge LyunKholdongi-alizz '»das Gebirge der neun Signale«) an.