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0115 China : vol.2
China : vol.2 / Page 115 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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SÜDÖSTLICHE KÜSTE.

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Alluvialbecken umschliesst. In geringer Entfernung jedoch steigt er zu Höhen von 400 bis 800 Fuss an , und weiter nördlich sind hohe zackige Ketten mit sägenförmig geschnittenen Gräten, wie sie in der: Regel nur von krystallinischen Schiefem gebildet werden. Später sah ich , dass der Korea-Granit gerade diese Gestalten häufig annimmt.

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besonders zeichnen sich der Mo-Kwéi-shan, oder Teufelsberg, .und der Hsie-ma-shan im Norden von Ta-tshwang-ho durch ihre bizarren Umrisse aus. Die Gegend in dem granitischen Vorland ist überaus anmuthig. Die runden Kuppen sind bis auf die Höhen mit Gras und Gebüsch bewachsen. In den Gründen ist der Boden fruchtbar , und die Vegetation von ungewöhnlicher Ueppigkeit. • Obstgärten und Pflanzungen von Eichen für die wilde Seidenraupe sind sorgsam ummauert.

Unter dem Namen Korea-Granit fasse ich eine Reihe von Graniten zusammen,

welche , wie sich aus der ferneren Betrachtung ergeben wird, das gemeinsame Merkmal haben , dass ihre Eruptionsperiode vor die Ablagerung der Cambrischen Schichten fällt und jünger ist als alle vorhergehenden Sedimentgesteine. Hinsichtlich der petrographischen Verhältnisse sei hier nur so viel erwähnt, dass sie neben Quarz und zweierlei Feldspathen Biotit und gewöhnlich auch Hornblende führen, dagegen von Kaliglimmer frei sind, und

dass sie in der Regel ein bis zwei Zoll grosse Orthoklaskrystalle, meist in der Form von Carlsbader Zwillingen, umschliessen. Bei der Verwitterung zu dem lockersten Grus bleiben die Formen dieser Krystalle deutlich erkennbar. Tektonisch haben die Korea-Granite die Eigenschaft , dass sie in breiten Gangmassen und mächtigen Stöcken auftreten und die besondere Neigung besitzen, flachrunde Kuppen mit concentrisch-schaliger A b s o n d e r u n g zu bilden. Dies ist besonders in den niederen Hügeln der Fall, welche an der Strasse zwischen Pi-tsze-w6 und Ta-ku-shan vom Wege aus sichtbar sind.

Vier breite Flussbetten sind in das Granitgebiet eingesenkt. Die bedeutendsten sind der Ying-nang-hó und der Tshing-tai-tszé-hó. Letzterer ist nach einem kleinen , aber reichen Dorf benannt , das auf einem in das Meer abfallenden niederen Granitvorsprung gebaut ist. Er war jetzt 4o Fuss breit , bei einer Tiefe von i o Zoll. Sein sandiges Bett ist von sehr niedrigen aber steilen Granitgehängen umsäumt , und diese sind mi Gebüsch bekleidet. Die hohen Granitketten im Hintergrund geben den Bildern einen Rahmen, welcher durch seinen steten Formenwechsel belebend wirkt.

Nach Ueberschreitung des Flusses ist noch eine breite Granitwelle zu passiren. Hier treten einzelne Gänge eines' unbestimmbaren Grünsteines, mit aphanitischer Grundmasse und Hornblendekrystallen , auf. Auch zeigen sich an dieser Stelle die schönsten Granitgewölbe.

Noch ein erwünschter Aufschluss erschien, ehe ich Ta-ku-shan erreichte. Denn die dünngeschichteten und mürben r o t h e n t h o n i g e n Sandsteine und sandigen Thone treten, nachdem man das Bett des Hsiau- Yang-h? überschritten hat , deutlich als Decke des Granits auf. Auch hier stehen sie in Zusammenhang mit einem Quarzit-Hügelzug, der sich , 60o bis 800 Fuss hoch , im Süden erhebt. Ausserdem wiederholt sich eine zweite Beziehung , der wir bei dem ersten Betreten der Formation , bei Li-kwan-tshun, begegneten , nämlich die Durchsetzung der Schichten durch quarzfreie p o r p h y r i s c h e

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Fig. i 3 . Ansicht des Mo-kwéi-shan oder Teufelsgebirges (Korea-Granit).