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0663 China : vol.2
China : vol.2 / Page 663 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TEKTONIK DER FALTUNGSGEBIRGE VON TSHAU-TIËN.

62I

streichende und nach SSO ùbergebogene Falten gelegt wurde. Dieselben erinnern an die regelmässigen Faltenzüge im nordwestlichen Tyrol. Wie nun bei diesen der Druck und die Bewegung von derjenigen Seite erfolgten, nach welcher die Schichten einfallen. so werden wir auch hier den Druck als von NNW her kommend annehmen können. Ob die gesammte Lagerung sich durch Faltung allein erklären lässt , ist selbst in solchen Gegenden, wo analoge tektonische Verhältnisse sorgsam studirt worden sind, selten nachzuweisen ; urn so mehr würde eine bestimmte Aeusserung darüber betreffs eines so unvollkommen untersuchten Gebirges ungerechtfertigt sein. Doch scheint mir Alles darauf zu deuten , dass Verwerfungen mit der Faltung verbunden waren und ihr wahrscheinlich vorangingen , und zwar st a f f e l f ö r m i g e V e r w e r f u n g e n in der Art der früher betrachteten i) . In den Tafelländern von Shansi und Tshili schloss die Gebirgsbildung mit ihnen ab. Hier hingegen scheinen sie der erste, nur gewissermaassen vorbereitende Vorgang gewesen zu sein, welchem dann durch I-linzutreten des seitlichen Druckes die Faltung folgte. Wenn a n (Fig. I20, a) das

a) LL   

n

II

c)

Fig. I2o, a, 1), c. Bildung von Staffelbrüchen, Verwerfungen und Faltungen.

ursprünglich horizontal ausgebreitete Schichtensystem darstellt , so erfolgte erst die Bildung paralleler Bruchspalten von der Richtung WSW—ONO bei b, c, d etc. (hig. i 20, b), und es sank dann bei jeder derselben in gleichem Sinn der nördliche Flügel gegen den südlichen herab. Diese Zerreissung und gleichförmige Bewegung konnten das Ergebniss einer gleichförmigen Spannung sein. Dann erst trat die seitliche Bewegung hinzu, welche jede zwischen zwei Brüchen enthaltene Zone in eine Falte legte , indem die Schichten a a' gegen die Bruchwand bei b, die Schichten-zone b h gegen die Wand bei c u. s. w. angepresst wurden (Fig. i 20) c) .

Es dürfte dies der Grundtypus bei den meisten Fällen zonaler , gleichsinniger

und gleichartiger Faltung sein. Die Vorgänge können in jedem einzelnen

zu verschiedenen Graden

Fall bis

fortschreiten. So kann eine a) Falte die nächste bis zu völlig •isokliner Lagerung überwallen ( Fig. I 2 I, a) ,

oder es kann ein Gewölbe   b
in seiner Axenebene ge

sprengt werden (Fig. 12 1, b) ,

Fig. 121, a, 1), c.

angeordneter Falten.

Ueberschiebung staffelartig

da der unter derselben gelegene Theil dem seitlichen Druck ausser dem Widerstand

I) S. die Verweisungen oben S. 616 Anm. i.