National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0584 China : vol.2
China : vol.2 / Page 584 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

544

XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

abgegrenzten Länderraum, indem er an die Stelle des früheren Namens Yung trat. Diese Provinz lag westlich von der nordsüdlich gerichteten Strecke des Hwang-hò

und nördlich vom Tsin-ling-slian. Gegen Westen erstreckte sie sich so weit als der chinesische Territorialbesitz reichte , wenn auch in der Regel nicht über Su-tshóu in der Yü-mönn-Passage hinaus. Shensi hatte dieselbe wandelbare Westgrenze. Als jedoch unter Kaiser Kien-lung in der Mitte des i fiten Jahrhunderts grosse Strecken in Central-Asien dem chinesischen Reich zugetheilt wurden , war das Gebiet für einen provinziellen Verwaltungsorganismus zu gross. Daher wurde eine neue Provinz, Kansu t) , gebildet, mit der Hauptstadt Lan-tslcóu fu am oberen Hwang-hó. Sie erhielt eine feste , aber , wie es scheint , willkürlich und den natürlichen Scheiden nur annähernd folgende Grenze im Osten , gegen Shensi , während ihr nun im Westen die in hohem Grade wandelbaren Grenzen in Central-Asien zufielen.

Auch nach dieser Abzweigung würde die Provinz Shensi ein im Wesentlichen natürlich begrenztes Land sein 2) , wenn ihr nicht ausserdem die ganze Breite des Tsinling-span und der obere Theil des Stromgebietes des Han zugewiesen wären. Strategische Rücksichten scheinen die Zuziehung schon in früher Zeit veranlasst zu haben. Denn in dieser Weise besass in Zeiten politischer Trennung der Beherrscher von Shensi die wichtigsten Uebergänge von hier nach dem südlichen China und demjenigen Theil des Landes , welcher am geeignetsten war , als Schlüssel zu der Herrschaft über Sz'-tshwan und als Stützpunkt zu Einfällen in das Thal des unteren Han zu dienen.

So besteht die Provinz aus zwei scharf von einander getrennten Theilen. Die Scheidemauer bildet der sehr schwer zu überschreitende Tsin-ling-shan in seiner ganzen Breite von ungefähr 7o g. Meilen. Für viele Verhältnisse ist schon die Wasserscheide , welche dem Nordabfall des Gebirges nahe liegt , eine wirkliche Trennungslinie zwischen Nord und Süd. Es wurde dies bereits im ersten Capitel (S. 18, 1y) angedeutet. Die Verbreitung des Löss im Norden der Linie , sein Verschwinden im Süden derselben, ist allein ein Contrast, der auf alle Verhältnisse zurückwirkt. Das Thal des oberen Han mit seinen immergrünen Bäumen , seinen Ingwer-Feldern und Orangen-Pflanzungen schliesst sich eng an die Provinz Sz'-tshwan an ; im Thal des Wéi hingegen kommt der Charakter der Lössländer in der vollkommensten Weise zur Geltung. Nicht nur die Schwierigkeit der Uebersteigung der Tsin-ling-Pässe , sondern auch der grosse Unterschied in den Bodenformen ist

die Veranlassung gewesen , dass die beiden , durch den Gebirgszug getrennten Theile von Shensi ganz verschiedene Phasen der geschichtlichen Entwickeltxng

durchgemacht haben. Um nur an Ereignisse der Neuzeit zu erinnern , haben die Taiping-Rebellen durch mehrere Jahre das Thal des oberen Han in ihrem Besitz

~

~

~

~

It

z

RA

I

I) Der Name ist durch Zusammenstellung derjenigen der Bezirke A an und Su gebildet , deren Verwaltungssitze in Kan-tshóu fu und Su-tshzóu fu sind.

z) Ueber die Nordgrenze, welche durch die der Scheide des Steppenlandes nahezu folgende Grosse Mauer gebildet wird, s. unten.