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0563 China : vol.2
China : vol.2 / Page 563 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AENDERUNGEN IM LAUF DES GELBEN FLUSSES.

523

Von der Nordseite münden .bei Yuen-kü-hsiën der Pő-tsing-Iaő und der Yuén-shui, deren Flussgebiete wenigstens zum Theil in krystallinischen Schiefern liegen. Von Südeti kommen die Gewässer der Nordgehänge des Tsin-slum, des Ta-Slaöng-shag und des Mingshan. Der einzige grössere Fluss auf dieser Seite ist der Lő-hő, welcher gegenüber von der Ebene von Hvai-king fu mündet , und den wir in dem wichtigsten Theil seines Laufes, von Hő-nan fu bis Kwig-Irsiën, kennen gelernt haben. Er hat eine Länge von ungefähr 200 g. M. Sein Oberlauf in Shensi gehört, der Richtung nach, dem System der Kwenlun-Ketten an. Eine derselben scheint er auf halbem Weg zwischen L6-nan-hsiën und Lar-shï-hsiën zu durchbrechen , wo er sich rechtwinklig nach NO wendet. Hier ist die Schlucht Ling yü-kóu , über welche die Provinzgrenze von Hönan quer hinwegführt. Der Fluss nimmt noch einmal die alte Richtung in der Strecke an , in welcher Lu-shi-hsiën liegt. Dann schlägt er die vorher (S. 518) betrachtete , dem Föug-tiau-slaa;a parallele Richtung ein. ROUSSET hat ihn hier zwischen Yung-hing-lasiën und I-yang-hsiën überschritten. Zwischen mehr als 6o Meter hohen , senkrechten Wänden von Löss liegt die Thalebene, mehrere Kilometer breit. Die Verhältnisse scheinen denen am Unterlauf des Stromes ähnlich zu sein. Denn nach ROUSSET wird die Ebene bei Hochwasser fast in ihrer ganzen Breite überschwemmt. In Folge dessen lebt die Bevölkerung in den Löss-wänden , welche von Höhlungen ganz durchlöchert sind 1) . Wo derselbe Reisende den oberen Lő-Iaő unterhalb Lő-nan-hsiën überschritt , ist das Thal selbst mit Löss ausgefüllt 2) .

Unterhalb I yang-lasiën muss der Ló-hő dieselbe Barrière von Sinischem Kalk durchbrechen , welche wir in der Felsenge Lung-mónn verquerten 3) . Dann tritt er hinaus in die kleine , nur 4o g. M. lange und im Durchschnitt kaum 5 g. M. breite Ebene von Lő-yang, in welcher die Stadt Hő-nan fu steht. Hier nimmt er noch den I-hó auf und fliesst durch eine Lössenge dem Gelben Fluss zu. Die ausserordentliche Fruchtbarkeit des Alluvialbodens in dem Thalbecken von Lö-yang, welche durch die jährlichen Ueberschwemmungen vermehrt wird und durch die Leichtigkeit der Bewässerung zur vollen Geltung kommt, habe ich oben beschrieben 4) .

Wir kommen nun zu derjenigen Strecke des Hwang-hő, wo in den vier Jahrtausenden der chinesischen Geschichte der Strom seinen Lauf zu wiederholten Malen ganz geändert hat. Die ältesten Nachrichten zeigen , dass er früher nicht nach Osten floss, um sich entweder nördlich oder südlich von der Halbinsel von Shantung in das Meer zu ergiessen , sondern sich von einem Ort , welcher nicht weit östlich von der jetzigen Mündung des Tsin-hő gelegen haben dürfte , nach Nordosten wandte und ungefähr von Wéi-hwéi-fu aus dem jetzigen Lféi-Fluss folgte, um dann zwischen den heutigen Städten Tshang-tó fu und Ta -ming fu hindurch den Sumpf Ta-lu zu erreichen ; dort theilte er sich in neun Arme, die sich wieder vereinigten und östlich von Yung ging fir das Meer erreichten 5). Die erste Aenderung vollzog

i ) ROUSSET a. a. O. p. z67.

3) S. oben S. sos.

51 S. ausführlicher Bd. I, S. 321--323.

I Í I

z) ROUSSET a. a. O. p. 387. 4) S. oben S. so6.