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0729 China : vol.2
China : vol.2 / Page 729 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VERKEHRSWEGE VON HSI-NGAN-FU.

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wahrscheinlich alle zur See importirten Güter , deren der Markt von Hsi-ngan-fu bedarf, auf diesem Wege eingeführt. Es ist derselbe, auf welchem einst die Venetianer Seide von »Cassai« nach Tauaa am Schwarzen Meer holten 1) .

Strasse nach S z'-tshwan und Tibet. — Ein dritter Hauptweg des Verkehrs ist derjenige, dessen erste Strecke wir im Vorhergehenden ausführlich beschrieben haben 2) . Er ist von Pan-ki-hsiën an ein Saumweg und bleibt dies in allen seinen ferneren Verzweigungen. Ueber das Tsinling-Gebirge führend verbindet er mit dem Wéi-Thal zunächst das Thalbecken von Han-tshung fu und, durch dessen Vermittelung, die fernsten Theile von Sz'-tshwan , in dessen Gebiet die Hauptverkehrsstrassen sich wieder zu einem Netz verzweigen, dann die Provinzen Yii7171a71 und Kwéi-tshóu, Tibet mit der Hauptstadt Hlassa und das Thal des Ii-awaddy. Die Tsinling-Strasse erhält ihre grosse Bedeutung dadurch, dass sie den einzigen bequemen und stets gangbaren Zulass von dem Wéi-Thal zu diesem ausgedehnten Gebiet gibt, und dass Alles was von dort nach Peking bestimmt war, bis vor Kurzem diesen Weg nehmen musste. Es ist daher in erster Linie eine strategische Strasse von höchster Wichtigkeit. Es ist ferner einer der wichtigsten Reisewege. Unzählige Gesandtschaften, welche Huldigung und Tribut brachten, sind von Tibet und Anam seit alten Zeiten auf dieser Strasse gezogen, und alle höheren Reichsbeamten gehen auf ihr nach Peking, um an höchster Stelle die Insignien ihrer Stellung in Empfang zu nehmen. Niemals haben Völker bei ihren Wanderungen diesen Weg genommen. . Aber für den Handel ist er von Bedeutung. Auf ihm bezieht das nördliche Sz'-tshwan einen grossen Theil seines Bedarfes an Baumwolle. Dagegen erhält Shensi von dort vor Allem Zucker , Thee , Reis u. s. w. Der Speditionsplatz im Wéi-Thal ist Kwó-tshönn 3) , wo die Verladung von Wagen auf Saumthiere oder umgekehrt stattfindet.

Strassen nach Kansu und Central-Asien. — Seitdem die glorreiche HAN-Dynastie ihre Macht nach Central-Asien ausgedehnt hatte , ist der Westen weitaus die wichtigste Richtung des Verkehrs gewesen, welcher von der Stätte des alten Tshalag -na an ausging. Zur Zeit meines Besuches war er beinahe in's Stocken gekommen ; nur unter Gefahren und auf mancherlei Umwegen konnte ein Theil desselben aufrecht erhalten werden. Und doch war der Blick dorthin gerichtet, und man wartete nur die Erfolge der Truppen ab, um etappenweise ihnen nach zu rücken. Viele hatten früher weite Reisen unternommen. Es wurde mir erzählt, dass man vor der Rebellion in Hsi-ngan-fu Wagen mit je zwei Maulthieren für die ganze Reise nach allen Theilen der Ticn-shaìa-Nan-lu und der Tiën-slian-Péi-lu miethen konnte und dieselben auch für die Beförderung von Gütern den Kameelen vorzog. Ein solcher Wagen mit einer Beladung im Gewicht von 8 Pikuls, oder mit zwei oder drei Passagieren und 5 Pikuls Fracht kostete den geringen Preis von Tls. 0.80 (M 4.80; für eine Tagereise. Die Entfernung von Hsi-ngan-fu nach

I) S. Bd. I, SS. 612-614 und Tafel i 1.

z) S. oben SS. 550-556, 563-576 und 590-604.

3) S. oben S. 555.