National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0358 China : vol.2
China : vol.2 / Page 358 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

,,,

322

VII. CAPITEL. PEKING UND SEINE UMGEBUNG.

viel mehr als es bei den in den früheren Capiteln behandelten Gegenden der Fall war , gestattet , von dem Einzelnen auf das Allgemeine zu schliessen. Gerade in solchen Gegenden , wo die Erosion ein Labyrinth von Bergzügen geschaffen hat, und der Topograph nicht weiter sehen kann als sein Auge trägt , zeigt sich der Werth der Kenntniss des inneren Baues , besonders wenn man Gelegenheit hat, verschiedene, rechtwinklig zu del .Streichungsrichtungen genommene Durchschnitte mit einander zu vergleichen. Ich führe hier gleich mit an , dass der später zu beschreibende Weg durch das nördliche Shansi wesentlich beigetragen hat , um mir die Verhältnisse bei Peking verständlich zu machen.

Ueberblicken wir die geologische Karte, wie sie, allerdings grossentheils nach theoretischer Vervollständigung, in dem Atlas zu diesem Werk vorliegt , so sehen wir nordwestlich von Peking eine weite Ausbreitung der Sinischen Formation, welche weiter nördlich an die krystallinischen Schiefer der Grenzgebiete gegen die Mongolei heranreicht. Sie schneidet auf der Seite der Hauptstadt mit einer von SW nach NO gerichteten Linie ab, und parallel derselben sind noch innerhalb des Sinischen Gebietes einzelne Flecken von Granit zu einer losen Kette angeordnet. Auf die scharfe Grenzlinie folgt im SO unmittelbar eine Zone weit jüngerer Gebilde , welche an einer Stelle durch einen bis an die Sinische Formation heranreichenden Zweig der Bucht von Peking unterbrochen wird. Ihre südöstliche Grenze wird durch einen Streif von Granit bezeichnet , dem abermals Sinische Gebilde folgen.

D er Zu g des N,a n k 6u - G e b i r g e s. — Der erste Blick zeigt die ausserordentliche Bedeutung der Linie, welche die Sinischen Gebilde im Siidosten begrenzt. Sie bezeichnet At Abfall des Nankóu-Gebirges, und dieses selbst ist das hervorragendste Merkmal in der 'Tektonik der ganzen Gegend. Es bildet nicht nur eine geologische Scheide , sondern es trennt auch Gebiete von sehr verschiedener Physiognomik in der orographischen Entwickelung : Länderstrecken von ganz peripherischem Charakter von solchen, welche einen halb centralen Typus haben. Es ist von hoher Wichtigkeit für den Gang der Geschichte gewesen und scheint einen bedeutenden Einfluss auf die Verbreitung der Organismen zu haben. Wir haben den Zug nur an zwei, wenig von einander entfernten Stellen kennen gelernt ; aber die feste , gleichmässige innere und äussere Gestaltung , welche er daselbst hat, berechtigt zu der Vermuthung, dass dieselben Kraftäusserungen, durch die er hier

gebildet wurde , in weit grösserer Ausdehnung gleichmässig gewirkt haben. Und doch haben wir es nicht mit einer gewaltigen , hoch aufsteigenden Kette zu thun auch lässt sich das Gebirge, wenn wir von seiner in die Augen springenden Bedeu-

tung bei dem Anblick aus der Pekinger Ebene absehen , nicht einmal leicht als

ein gesondertes Glied id der orographischen Gestaltung der Oberfläche auf grosse Erstreckung erkennen , da es mit anderen Gebirgen vielfach verwachsen und ver-

bunden ist, und die einzelnen in ihm höher aufsteigenden Gipfelmassen, wenn man nur die Plastik berücksichtigt , als ebenso viele gesonderte Gruppen oder Stöcke erscheinen ; es muss vielmehr in seinem geologischen Bau aus der umgebenden