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0733 China : vol.2
China : vol.2 / Page 733 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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HANDELSBEWEGUNG VON HSI-NGAN-FU.

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Product der Westländer war. Dies ist der Yü-Stein von Khotan ') . Seitdem die Chinesen bei Bhamo Nephrit ausbeuten, welcher nach ihrem Urtheil demjenigen von Khotan an Güte nahe steht, hat dieser Handelsgegenstand nicht mehr die Bedeutung, welche ihm im ganzen Lauf der früheren Geschichte zukam. Aber die geschätztesten Steine kommen noch jetzt von Khotan.

In südwestlicher Richtung werden Baumwolle , Wolle , Häute und Felle nach Han-tshung-fu und Sz'-tshwan exportirt. Das erstere liefert dafür Reis und Ingwer, das letztere Zucker, Seide und billiges Opium. Ausserdem werden aus Kwéi-tshóu , Yünnan und den tibetischen Gebirgen Medicinstoffe in unglaublicher Menge gebracht, um zum Theil ihren Weg bis Peking und nach den Grenzen der Mongolei zu nehmen. Ein bemerkenswerther Gegenstand ist Leim , welcher in Hsi-hsiang-hsien , einer südöstlich von Han-tshung-fu im Gebirge gelegenen Stadt, bereitet wird. Er gibt ein Beispiel gewisser Gegenstände des internen Handels von China, welche, an sich von geringer Bedeutung in der Gesammtheit, doch dadurch, dass sie an einem oder an wenigen Orten für den Consum einiger hundert Millionen Menschen bereitet werden, für gewisse Gegenden eine ausserordentliche Wichtigkeit gewinnen. Auf dem ganzen Weg von Tai-yuén-fu bis Han-tshung-fu begegnete ich oftmals langen Zügen von Packthieren oder Wagen, deren Belastung mir zu meiner Verwunderung immer wieder als »Leim von Han-tshung-fu« angegeben wurde. Man erzählte mir, dass der dortige Leim alle anderen in China bereiteten Sorten übertreffe, und dass daher das halbe Reich von dort aus damit versorgt werde. Es soll in den in den Gebirgen der Umgegend eine Pflanze vorkommen, deren Knollenwurzel mit den zur Fabrication verwendeten Schweinshäuten gekocht wird und die Qualität des Leims verbessert.

Ungleich wichtiger ist der Handel mit dem S ü d o s t e n. Von Hankóu werden vor Allem : Thee aus verschiedenen Provinzen , dann Papier aus Kiangsi und Hunan , Porzellan von Kiangsi und die sogenannten Canton-Waaren importirt. Unter letzteren versteht man nicht nur die Producte und Industrie-Erzeugnisse des äussersten Südostens von China , sondern auch die Gewürze von den ostindischen Inseln , insbesondere Pfeffer , und die europäischen Waaren , weil sie früher den Weg über Canton und Hunan nach Hankóu nahmen. Jetzt werden sie dorthin von Shanghai gebracht , und damit verschwindet allmälig die frühere Benennung. Zugleich nehmen sie in Hsi-ngan-fu eine an Bedeutung stetig steigende Rolle ein, und zwar ebenso für den Consum in Shensi und Kansu, als für den Export nach Central-Asien. — Auch die Seide wird vorwiegend von Südosten her bezogen, und zwar wird sie von den Kaufleuten von Shensi direct in Hang-tshóu-fu und Su-tshóufu gekauft. — Im Verhältniss zu dem Werth dieser Importe ist die Ausfuhr in südöstlicher Richtung gering. Rhabarber und Medicinstoffe scheinen den ersten Rang einzunehmen ; dann folgen Opium, Wolle und Felle.

t) S. Bd. I, SS. 36, 485, Anm. I und zahlreiche andere Stellen. Gas nahm sein Geld in Gestalt von Yü-Steinen mit (S. 667) ; die mohamedanischen Händler zahlten in ihm den Tribut , um in das Innere von China zu gelangen (S. 668, Anm. 5).

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