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0700 China : vol.2
China : vol.2 / Page 700 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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658   XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

asiatisch-nordchinesischen Depressionsgebietes ausbreitet , übersichtlich betrachten, so gewinnen wir also die Anschauung : i) dass der Kwenlun an dessen südlicher Grenze die Osthälfte des Asiatischen Continentes in Gestalt einer starren Zone von parallelen Ketten durchzieht , welche bald in grösserer Zahl aufragen , bald nur in Gestalt eines einzigen geschlossenen Zuges erscheinen ; — 2) dass sich auf der Südseite dieses geradlinigen Gebirgsstammes ein neutrales Gebiet , das Hochland von Khor , in Form eines breiten , vielleicht trapezförmigen Keiles mit seiner breiteren Basis anschliesst ; — 3) dass dieses Neutralgebiet im Westen von Ketten begrenzt ist, welche nach der Triasperiode gefaltet wurden, mithin jüngeren Alters als der Kwenlun sind, in der Richtung NW—SO herabziehen und dann, indem sie sich nach dem Streichen W—O krümmen, das Hochland im Süden umspannen ; A.) dass von diesem inneren System bogenförmiger Ketten aus in weit späteren Perioden eine fernere Entwickelung gleichsinnig gerichteter bogenförmiger Falten nach aussen, gegen die Indische Ebene hin, stattgefunden hat ; — 5) dass sich dem

Hochland im Osten ein mächtiges System postcarbonisch gefalteter Ketten anschliesst, welche von SW nach NO gerichtet sind und vom Tangla in ausserordentlicher Breite fortsetzen bis an das chinesische Meer ; — 6) dass die letztgenannten Ketten sich durch eine Umbiegung nach dem Streichen WSW—ONO an die Südseite des Kwenlun anschaaren und mit diesem fest verwachsen ; — 7) dass in dem nördlichsten Theil dieses Faltungslandes , nahe der Grenze mit dem Kwenlun , Brüche gebildet wurden , welche das Streichen des letzteren nahezu theilen und einerseits durch die Einsenkung des beckenverbindenden Han den aus zwei verschiedenen, aber fest verwachsenen Theilen bestehenden Tsin-ling-shan als ein Ganzes hervortreten lassen , andererseits die Richtung und Abtrennung des Ta-pa-shan als eines Diagonalgebirges bewirken.

So einfach dieser Gesammtbau ist , bereitet doch die Mechanik desselben der Erklärung nicht geringe Schwierigkeiten. Es ist leichter , sich die Apenninen als durch einfache Stauung von ihrer Innenseite her gebildet vorzustellen und den Bau der benachbarten Theile Italiens in Einklang mit dieser Anschauung zu bringen. Aber selbst das scheinbar weniger verwickelte Problem der Entstehungsart gleich-

sinnig über weite Erdräume vertheilter Runzelungen der Oberfläche , wie sie für Asien charakteristisch sind, bietet einer befriedigenden Erklärung so grosse Schwierigkeiten , dass wir vor der hier dargestellten , aus einer grösseren Zahl von Cornponenten bestehenden Tektonik nicht zurückzuschrecken brauchen. Wir werden in Betreff solcher Gegenden, über welche wir eine so lückenhafte Kenntniss besitzen, gut thun, vorläufig die Thatsachen, welche sich auf die Art der Aneinanderfügung der Gebirge beziehen , festzustellen und nur die Einzelerscheinungen in so weit zu erklären , als ihre Entstehung sich unmittelbar durch inductive Schlussfolgerung ergibt , die Causalbeziehungen des inneren Zusammenhanges im Grossen aber vorläufig unerörtert zu lassen.

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