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0168 China : vol.2
China : vol.2 / Page 168 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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134   IV. CAPITEL. LAND UND BEWOHNER DER SÜDLICHEN MANTSCHUREI.

Steinkohlenformation ergangen, welche, einst jedenfalls weit ausgebreitet, nur noch gewissermaassen nesterweise an weit zerstreuten , besonders geschützten Stellen vorhanden ist und auch dort, theils durch eruptive Durchsetzungen , theils durch starke Schichtenbiegungen, Umänderungen erfahren hat , die ihr nicht immer , wie bei ihrer anthracitischen Umwandlung bei Shi-mönn-tsai , zum Vortheil gereicht

haben dürften.

Zu grosser Herrschaft gelangt ein Gestein, dem wir in Liautung nur sporadisch begegneten. Dies ist der Porphyr. Er spielt eine ähnliche, aber noch bedeutendere Rolle , wie dort der Korea-Granit , und sein genaueres Studium wird vermuthlich erweisen , dass der ganze Küstenabbruch mit seinen Eruptionen zusammenhängt. Die gewaltigen , mit seltener Starrheit aufragenden Gebirge , welche er zusammensetzt , ordnen sich , soweit man sie übersehen kann , zu einer regelmässigen , der Küste ungefähr parallel streichenden Zone an , während zwei von Nord nach Süd gerichtete Spalten , denen die grossartigen , Eruptivmassen des Kiau-slum und des Mimi-slaan entsprechen , die westliche Grenze der Ausdehnung des gesammten Porphyrgebietes zu bezeichnen scheinen. Nicht so massig als der Föng-hwang-shan an der Grenze von Korea, aber noch starrer, noch bizarrer und abenteuerlicher in seinen reihenförmig aufstrebenden Zacken, bildet der Porphyr die hervorragendsten Gegenstände der Landschaft.

Was westlich vom I-zvu-hi-slra;z und nördlich von den Porphyrkämmen liegt, ist vollständig unbekanntes Land, geographisch wie geologisch. Aber die Thatsache, dass mongolische Stämme schon unmittelbar hinter den Palisaden beginnen, deutet darauf hin , dass sich dort zwischen den Gebirgen ausgedehnte Weideländer ausbreiten. Es ist bemerkenswerth , dass der Palisadenzaun eine stetige Entfernung von ungefähr 4o g. M. von der Küste beibehält und mit der Wasserscheide der kleinen Küstenflüsse gegen das Quellgebiet des Ta-Ling-hó zusammenfällt. Dies dürfte vielleicht darauf hindeuten , dass dort ein hohes Gebirge ist, mit dessen jenseitigem Abfall die Lössländer, theils undurchschnitten, theils schon durch Flüsse aufgeschlossen, beginnen. In dem Küstensaum fehlt dieses Gebilde. Der Ackerbau ist daher hier wesentlich auf die Alluvien der kleinen Gewässer angewiesen und kann von dem geneigten Land nur solche Stellen benutzen , wo das blossgelegte Gestein in hohem Grad zersetzt ist. In Folge dessen sind Bevölkerung und Bodenertrag gering. In dem Piën-wai , d. i. dem Land jenseits der Palisaden , aber siedeln sich in wachsender Zahl die ackerbauenden Chinesen an, und jährlich steigt die Masse der landwirthschaftlichen Producte , mit denen sie von dort aus den Handel versorgen.' Wie in anderen, ähnlich gelegenen Länderstrecken, wird es auch hier theils der durchschnittene und ausgelaugte Lössboden , theils das von ihm gebildete Anschwemmungsland sein, wo die betriebsamen Chinesen ihre Feldwirthschaft ausbreiten. Im Allgemeinen werden wir uns dort Gegenden vorzustellen haben, welche einen echten Uebergangscharakter tragen, d. h. zwischen dem Typus der centralen und demjenigen der peripherischen Gebiete mitten inne stehen.