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0226 China : vol.2
China : vol.2 / Page 226 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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V. CAPITEI.. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.

den 'Puffsandsteinen ganz ungleichförmig aufgelagert. Die Oberfläche besteht aus gerundeten Hügeln . welche bis 300 Fuss über die Flussbetten ansteigen. Bis Hsin-tai sind sie öde . da die Conglomerate allein herrschen. Erst von der Stadt aus beginnen die 'Phone, und daiiiit eine ungemein fruchtbare und reiche Thallandschaft. Der I önn-ho, in dessen Strombecken sie liegt . hat einen grossen historischen Ruf und wird schon im Yii-kling genannt (s. Bd. I, S. 334:' . In seinem unteren Theil ist der Fluss dadurch bemerkenswerth , dass er nach zwei Seiten abfliesst. Denn gerade dort ist das höchste Niveau des Grossen Canals. Während man nun den alten Lauf des Flusses benutzt hat, um den nach Norden abfliessenden Theil des Canals zu speisen, hat man einen zweiten künstlichen Arm gegraben und nach jenem höchsten Niveau geleitet, von wo das Nasser nach Süden abfliesst.

1)as Kohlenbecken von Hsin-tai-hsiën. — Mit der Stadt Hsin-tai beginnt ein weites Becken , in welchem eine Anzahl Flüsse sich vereinigen , um den Kleinen II önn-hó zu bilden. Nicht nur hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit, sondern auch mit Rücksicht auf seine landschaftliche Schönheit gehört dieses Becken zu den Zierden der Provinz Shantung. Lässt man es von geologischem Gesichtspunkt mit dem Auftreten der Schotterconglomerate beginnen, so hat es eine Länge (von OSO nach WNW) von 25 g. M. und eine Breite bis I I g. M. Im Südwesten wird es durch die Gneisskette des Knnii-S/lan und ihre nordwestliche Fortsetzung , den Shi-nlönn-span , begrenzt. Der Fuss dieser Gebirge wird zum Theil von zwei Zonen von Vorhügeln begleitet ; die eine besteht

aus Sinischen Gesteinen , die zweite aus grünen Tuffsandsteinen. Im Nordwesten steht das hohe Gneissmassiv des Tsir-lai-share , und eine dritte Gneisskette starrt im Norden

auf. Eine nähere Betrachtung verdient der Nordostrand. Hier erheben sich krystallinische   3

Ketten bruchstückweise in hochaufragenden , vereinzelten , wild geformten Gipfelmassen.   1

'l'heils steigen sie unmittelbar aus der Thalsohle auf , theils sind sie durch vorgelagertes

Sedimentgebirge von ihr getrennt. Einen besonders auffallenden Gegenstand dieser Thal-   t
seite bildet ein Granitberg 18 li östlich von Hsin-tai . welcher in Form eines Haifischzahnes 800 Fuss schroff aufragt. Von Osten gesehen, hat er die Gestalt eines schmalen Obelisken ; von Süden erscheint er als eine breite Pyramide. Er erhebt sich aus den Schotterconglomeraten. Die anderen Höhen des Nordostrandes schneiden die letzteren ab. Die ersten vier von ihnen wiederholen genau das Lagerungsverhältniss des Hwangr k11 pr-tszé, indem ihren Höhen die Sinischen Schichten aufliegen ; dieselben streichen ‘VNW—OSO und fallen 8° NNO , so dass man hier eine ähnliche schollenartige Verwerfung hat . wie wir sie dort nachwiesen. Die einzige Oeffnung des Beckens ist im Nordwesten, südlich vom 'l'shu-lai-shan, wo der Fluss seinen Ausgang nimmt. Allein der Name Shi-möì191 (» Steinthor «) , welcher dort vorkommt, scheint auf eine Felsenge zu deuten, und aus der 'I'hatsache , dass die Strasse nach 'Tai-ngan-fu Tiber gebirgiges Land führt, darf man schliessen , dass sich dem Verkehr entlang dem Fluss Schwierigkeiten bieten. Das Thal ist somit nach allen Seiten ziemlich abgeschlossen.

In diesem Becken wird bei dem Ort Tsf91,N -ko-tshwa91g, in der Nähe des Nordrandes, Steinkohle gewonnen. Nordöstlich von dem Ort erhebt sich ein mächtiger Stock von Gneiss. Die Formen sind schroff und wild. Die Höhe ist in mehrere gezackte Gipfel aufgelöst. Die Felsen sind nackt ; nicht ein einziger Baum oder Strauch liess sich erkennen. 1)er Berg erscheint wie der versenkte Theil eines Hochgebirges ; nur fehlen die Gerölllähnen. welche das Eis schafft. Scheinbar unvermittelt steigt er aus der Ebene auf. Erst bei der Wanderung am Fuss sieht man sehr flache Wellen , die sich Tiber das Alluvium erheben. Auf einer von ihnen befinden sich, 6 /1 vom Dorf, die Kohlengruben. Neben mehreren verlassenen fand ich sechs Gruben im Betrieb. Auf jeder waren zwei Schachte 5o bis Ioo Fuss tief gesunken, von denen aus die Kohle . so weit Luft und Wasser es gestatteten , abgebaut wurde. Nach Angabe der Leute soll nur Ein Flöz von 2 Fuss Mächtigkeit vorhanden sein ; doch deuteten sowohl der Umfang des Grubenfeldes, als die Verschiedenheit des auf den Halden liegenden Hangendgesteins darauf hin , dass es mehrere Flöze gibt. Man bedient sich zur Förderung mächtiger Haspeln mit einer Trommel von drei Fuss Durchmesser , deren jede von sechs Mann unter eintönigem Gesang bedient wurde. Beim Sinken eines Schachtes wurden Sandstein , Schiefer und Letten gefördert. Die Kohle ist eine schieferige stark schmutzende Glanz- und Grob-Ko hie, welche leicht zerfällt. Der Preis auf der Grube ist 2I/2 tsiëng das kiu ($ 3.12 oder M. 14.04 die Tonne). Der Verbrauch ist local.