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0217 China : vol.2
China : vol.2 / Page 217 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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SÜDLICHSTE GEBIRGSAUSLÄUFER.

183

Etwas tiefer ist ein Sattel , der den Tshang-shan mit einem zweiten , i 50 Fuss hohen flachen Hügel verbindet. Die Strasse führt an dessen Fuss entlang. Tiefe Wasserrisse geben

schöne Entblössungen des violetten Porphyrits, der von Gängen eines striemigen, fleischrothen, etwas quarzhaltigen Porphyrs durchsetzt wird. Darauf lagern porphyrische, wohlgeschichtete Breccien , welche nach oben in rothe Conglomerate und Sandsteine mit SW —NO Streichen und 30" NW Fallen iibergehen. Nördlich von SV-w?j ändert sich das Streichen in SO—NW, das Fallen ist 3o" NO. Die Sandsteine sind hier tief roth, sehr mtirbe und reich an Glimmerblättchen. Die Conglomerate haben dieselbe Farbe und enthalten zahlreiche gerundete und eckige Bruchstücke von krystallinischen Schiefern.

Von der Höhe des Tshang-shan hatte ich eine weite Aussicht über die Ebene. die

ich nun verliess. Es zeigte sich , dass dies das letzte nach Süden vorgestreckte Ende der von Norden herabkommenden niederen Hügelzüge ist. Es ist jedoch keineswegs Alles Ebene, was man um sich ausgebreitet sieht. Im Stidwesten, jenseits des Hwang-hő, erblickt man weithin flache Hügel , anscheinend weniger hoch als der Tshang-span, während im Webten 600 bis 700 Fuss hohe Kuppen in ungefähr 1 z g. M.1) Entfernung aus einem Grund aufsteigen , der sich wie eine breite tafelförmige Anschwellung über der Ebene ausnimmt. Im Osten ist Ebene , die mir allmälig nach Norden anzusteigen schien. und im fernen Ostnordost zeichnen sich darin einige isolirte Berginseln , offenbar die Gneisshügel jenseits der Stadt Shtr yang-hsiën.

Die Hügelgruppe des Tshang-shan ist ungefähr i 8 g. M. lang. Sie liegt zwischen

den Flüssen 11fo-im Westen und Shu-hő im Osten. Nördlich von ihr breitet sich lehmig-sandiges Alluvialland zwischen beiden aus, während im Osten des Shu-hő 2) ein continuirlicher Hügelzug von 5o bis 25o Fuss Höhe aufsteigt. der, wie die Formen, die Wasserrisse und die Farbe des Gesteins verrathen , aus derselben R o t h s a n d st ein formation besteht. die ich eben beschrieb.

Ungefähr 8 li nördlich von dem bedeutenden Marktflecken Liu-ma-tshwang steht

der Grenzstein von Shantung. Ein kleiner Anstieg ist bei Tau-tslröng-hsiën. welches auf Löss liegt. Diese Bodenart hält weiterhin am Wege an. Zur Linken , westlich vorn I-1w, ist ein Hügelzug von weisslicher Farbe und steilen Formen. Wahrscheinlich stammt von ihm der Q u a r z p o r p h y r, welcher hier allenthalben zu Bauten und Mauern verwendet wird. Nur für den Quaderbau bedient man sich des aus grösserer Ferne herbeigeführten globulitischen Sinischen Kalkes.

Die einzige Stelle an der Strasse, wo ein geologischer Aufschluss stattfindet, ist an dem Uebergang über den I-hő bei Li-kia-tshwang. Schon auf der Ostseite treten in

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Fig. 37. Ufer des 1-ha bei Li-kia-tshwang .

i. Rothe Sandsteine ; a. Alluvialer Lehmboden; 3. Sand.

geringer Entfernung vom Fluss plötzlich rothe Sandsteine an die Oberfläche des 'l'halbodens heran , ohne jedoch über ihn aufzuragen. Das Flussbett selbst ist reiner Sand. Das westliche Ufer besteht aus den Abbrüchen sehr weicher und mürber Sandsteine von gelber und rother Farbe , welche NNW—S50 streichen und 8" ONO fallen. Ihr tuff-artiger Charakter lässt vermuthen, dass sie derselben Formation angehören, wie die rothen Sandsteine des Tshang-span. Darüber lagert ein sehr feinerdiger , stark glimmerhaltiger, sandig-lehmiger Alluvialboden. Der I-hő war an dieser Stelle jetzt 200 bis 400 Fuss breit, bei 3 bis 6 Fuss Tiefe. Die Hochwassermarke aber lag 18 Fuss höher und zeigte

i) Auf meiner Karte ist die Entfernung grösser angegeben , als ich sie schätzte, weil das IItigelland jedenfalls westlich vom Grossen Canal liegt und ich für die Zeichnung des letzteren nur die chinesische Karte zum Anhalt hatte.

i) Dieser Name wird gewöhnlich Mu-hő geschrieben ; daher auch .I1u-yan,,r-hsii.tn statt Shu yan' hsiciz. Es liegt eine irrthümliche Lesung des chinesischen Schriftzeichens zu (;runde,