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0038 China : vol.2
China : vol.2 / Page 38 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS LAND DER ACHTZEHN PROVINZEN.

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nern. Zuerst ging der Halt in Central-Asien verloren , um für zweitausend Jahre nicht wieder aufgenommen zu werden. Dasselbe war der Fall mit den vorgeschobenen Colonien, wie denjenigen in Sz'-tshwan. Dagegen erfolgte eine Ausbreitung stromabwärts, nach Siiden, Osten und Nordosten. Die Dynastie der TSHOU (I 12 2 -22I v. Chr.) beherrschte in der glorreichen Zeit nach ihrer Thronbesteigung, wie wir aus der übersichtlichen Darstellung der damaligen Provinzen sahen 1), ein nicht unbedeutendes Reich. Im Westen reichte es beinahe zur Wasserscheide des WÉi, im Norden lag die Grenze innerhalb der heutigen Provinzen Shensi, Shensi und Tslzili. Im Osten scheinen die Ansprüche sich bis in die südliche Mantschurei erstreckt zu haben , während ein Theil von Slzantung noch fehlte. Im Süden bildeten der obere Hatz und der untere Yang- tszé die Grenze. Aber innerhalb dieses Gebietes waren noch grosse Theile im Besitz unabhängiger Stämme.

Die letzten zwei Drittheile der langen Regierungsdauer derselben Dynastie waren zwar eine Zeit fortdauernder innerer Kämpfe , bei denen das unmittelbare Gebiet der kaiserlichen Macht mehr und mehr eingeschränkt wurde ; aber doch waren es gerade die Machtbestrebungen der in den Grenzgebieten herrschenden und der kaiserlichen Autorität am meisten spottenden Fürsten , welche die Vergrösserung des Reiches anbahnten. Sie suchten ihre eigene Machtsphäre nicht nur durch Krieg mit den Nachbarfürsten in China selbst , sondern auch durch Eroberung nach aussen zu vergrössern, und erreichten dies ebenso im Nordwesten und Norden, wie im Süden. Als daher einer von ihnen , der im westlichen Theil der jetzigen Provinz Shensi herrschende Fürst von TSIN, seine Rivalen und den letzten Spross der TSHÓU selbst nach einander besiegt hatte und im Jahr 220 v. Chr. unter dem Namen TSIN-SHÌ-HWANG-TI mit fester Hand das gesammte Reich vereinigte, waren die Grenzen des ihm unmittelbar unterworfenen Gebietes sehr viel ausgedehnter, als die glänzende Dynastie seiner Vorgänger sie neun Jahrhunderte zuvor herzustellen vermocht hatte. Während im Nordwesten seine Herrschaft bis zum Hwang-hö bei Lan-tshóu-fu reichte, und die Grenze im Norden durch die von ihm errichtete Grosse Mauer noch heute sichtbar ist, war er auch gegen Südwesten erfolgreich, indem er den ersten Feldzug gegen Sz"-tshwan ausführte und den nördlichen Theil dieses alten Reiches der Man-tsz eroberte. Ausserdem aber bekriegte er die südlichen Provinzen des heutigen China , wo grosse Länderstrecken schon zum Theil von den Grenzfürsten von Tsu und Wu der chinesischen Cultur einigermaassen gewonnen worden, zum Theil aber noch ganz unabhängig geblieben waren. Zunächst kamen dieselben allerdings nur in ein Botmässigkeitsverhältniss und wurden entlang gewisser Linien colonisirt. Den Vortheil aus diesen erfolgreichen Heerzügen zogen aber erst die Kaiser der grossen HAN-Dynastie, welche die ersten Jahrzehnte ihrer Regierung auf die Befestigung der Verhältnisse verwendeten und dies auch dann nicht vernachlässigten , als die Besitzergreifung von Central-Asien eine bedeutende Diversion ihrer Macht herbeiführte. Die südliche Grenze reichte

I) Bd. I, S. 374-377•