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0388 China : vol.2
China : vol.2 / Page 388 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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s35 2 VIII. CAPITEL. DIE NÖRDLICHEN. THEILE DER PROVINZEN TSHILI UND 'NSI.

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Südosten folgt der Blick einer in langer Dehnung ansteigenden schiefen Ebene, welche die nördliche Abdachung des ungefähr 7 000 Fuss hohen Tshing-shan bildet. Im Thalboden ist etwas mehr Formenwechsel vorhanden, als in den Mulden des vulcanischen Plateau's, aber doch ist der landschaftliche Charakter noch wenig verändert. Es fehlen tiefe Abzugsca.nä t , durch die eine typische Lösslandschaft hätte geschaffen werden können. Der Wasserabfluss ist gewissermaassen noch in seinem ersten Stadium ; nur wenige Fuss tief sind die Risse eingeschnitten , durch die es entweicht ; aber sofort zeigt sich an ihren Seiten ::die Verticalstructur des Löss, und wenn man östlich in die Hügel geht , wo die Bodenart ansteigt, so findet man bald ähnliche Runsen von 4o bis 5o Fuss Tiefe. Die Hügel zu beiden ' Seiten des Dorfes bestehen aus K al k s t e i n. Es ist ein eigenthümlich rissiges , leicht zerbröckelndes Gestein von weissgelber Farbe und einer gewissen fettigen Beschaffenheit. Einzelne Schichten sind grünlich gefärbt und von unvollkommen schieferiger Structur , andere rein weiss , und dann feinkörnig krystallinisch . Durchweg hat der Kalkstein einen Kieselgehalt , der im Ansehen wenig kenntlich ist. In einer dunklen Höhle konnte ich fast überall mit dem Hammer Funken schlagen. Die Lagerung ist wellig, doch waltet die Streichungsrichtung NW—SO und flaches nordöstliches Fallen.

Kohlenfeld von Tu m u l u. — Ich erhielt die auffallende Mittheilung , dass in dieser hochgelegenen Gegend, in deren Zusammensetzung sich die ältesten Gesteine mit Dolerit und Löss theilen , Steinkohlenbergwerke vorhanden seien, und zwar einerseits bei dem Dorf San pau-ko, z o li nordwestlich von Hsi-ying-tszé, andererseits bei Hsiau-tung ku-tszé, einem ungefähr 30 li südöstlich gelegenen Dorf. Die jetzt in Betrieb befindlichen Gruben dieses zweiten Reviers beginnen 2 0 li von Hsi ying-tsze und erstrecken sich bis 5 li von dem hier vielgenannten Ort " Tumulu , der ein Marktort für die Mongolen zu sein scheint. Es sollen mehrere bis 5 Fuss mächtige Flöze vorkommen und angeblich theils Anthracit, theils bituminöse Kohle liefern. Was ich davon sah, war eine schwarze schieferige . Kohle , aus matten und lebhaft glänzenden Lagen zusammengesetzt , bröckelig und voll Eisenkies ; sie bläht sich stark im Feuer und cokt gut. Ich hatte Gelegenheit, die Formation nur 8 li südlich von Hsi ging-tsze kennen zu lernen , und es war von hier aus deutlich ersichtlich, dass alle genannten Ortschaften einem von OSO nach WNW gerichteten Zug angehören. An der angegebenen Stelle befinden sich einige alte Halden ; man sieht bei ihnen noch die verfallenen geneigten Schächte , die.sämmtlich auf demselben Flöz niedergegangen waren. Das Gestein ist ein aus granitischen Bestandtheilen zusammengesetzter sandiger Kohlenschiefer, der N 5o° W streicht und i 8° NO fällt. Das Flöz ist 5 Fuss mächtig, hat aber eine sandigschieferige Zwischenschicht. Auch sonst ist die Kohle im Ausgehenden, wo ich sie allein sehen konnte, stark verunreinigt ; doch besitzt sie schwarze Farbe und gibt schwarzes Strichpulver.

Auf den Halden fanden sich Blattabdrücke einer Clathropteris. Viel werthvoller jedoch ist eine Flora, welche mein Dolmetscher SPLINGAERT ein Jahr später in der Nähe von Tumulu fand und mir nach Berlin übersandte. Aus ihr lässt sich das Alter reit Sicherheit als dasjenige des Un t e r e n Jura festsetzen. Das Vorkommen ist von geologischem Interesse, aber praktisch nur von localer Bedeutung.

Der Ta -Tshing- s h an.— Dies ist der hervorragendste, von Hsi-yin-tszé aus sichtbare Berg. In seinem sehr langen und flachen Nordgehänge sind tiefe Schluchten eingerissen, welche als das Liegendste einen steil aufgerichteten Q u a r z i t g n e i s s entblössen. Darüber lagert ein Schichtensystem, das von der Westseite des Berges in seiner ganzen Mächtigkeit . zu sehen ist, wie das Profil (Fig. 7 3) zeigt. Die Gesteine desselben lernte ich grösstentheils nur aus den Trümmerhaufen an den Gehängen kennen. Es sind schwarze, sehr feste und dichte thonige Schiefer, feste Sandsteine, graue Quarzite u. s. w. Der südlichste und höchste Theil des Berges scheint nach seinen Formen ganz aus Granit zu bestehen . Er fällt steil nach Süd und West ab. Man brachte von hier die Steine für den Bau einer grossen Kirche in Hsi ying-tsze. In einem groben Gemenge von gelbem Orthoklas , grünlichem Plagioklas und wenig schwarzem Glimmer liegen Quarzkörner fast porphyrisch eingeschlossen. Auch am Nordabhang soll bei dem hochgelegenen Dorf Ho-h7vai-wa Granit in Form einer Felsmauer anstehen , • während weiter hinab bei den Kohlengruben Gneiss vorkommt, der ebenfalls als Baumaterial bei der Mission verwendet wird. — Der Tshingshan verdient auch besondere Erwähnung wegen der vielen Geräthschaften , Pfeilspitzen