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0799 China : vol.2
China : vol.2 / Page 799 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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LETZTE SEDIMENTBILDUNGEN IN DER GROSSEN EBENE.

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Shantung werden an der Zerstörung jener Anschwellung gearbeitet und einen Theil des späteren südöstlichen Laufes des Gelben Flusses vorbereitet haben.

Den Flüssen arbeitete ein anderer Factor entgegen. Dies war das allmälige

Vordringen des Meeres. Denn da dasselbe gegenwärtig von den nördlichen Küsten von China zurücktritt, und zwar nicht blos in Folge von Einschwemmung, sondern auch

in Folge wirklicher Niveauveränderung, so muss es in einer kurz vergangenen Zeit etwas höher als gegenwärtig im Verhältniss zur Ebene gestanden haben. Am Ende der Steppenperiode hingegen war es noch weit von den jetzigen Küsten entfernt, und es muss daher langsam gegen den Lauf der Flüsse vorgedrungen sein. So weit es reichte, muss es den Löss zerstört haben ; denn dieser kann auch der leichtesten Brandungswelle keinen Widerstand leisten. Der allgemeine Verlauf der maritimen Grenze des Löss wird somit, insoweit nicht Flüsse einen Antheil bei ihrer -

Gestaltung gehabt haben, einen geeigneten Anhalt geben, um den höchsten Stand zu bestimmen, welchen das Meer nach der Steppenperiode erreicht hat. Es dürften

ihm, ausser der Abschwemmung des Löss, auch noch einige andere Wirkungen zuge-

schrieben werden. Dahin gehört die Ausnagung der südöstlichen Anschwellung des Schwemmlandes , wie sic sich z. B. in der Isolirung des Fang-slum-Kegels

kund gibt. Insbesondere dürfte die Gestaltung des Ostabfalls der Terrasse, von Yang-tshótt fit bis Su-tsiën-hsië n, ein Werk des Meeres sein. Auch für die Modellirung der Gestade von Shantung , Liautung und Liau-hsi ist dieses letzte Eingreifen der Brandungswelle wahrscheinlich nicht ohne Einfluss gewesen.

Die Sedimente, welche jetzt den Boden des Gelben Meeres erfüllen und, von der maritimen Grenze des Löss an, die fortdauernd sich vorschiebenden flachen

Küstenlandschaften zusammensetzen , sind, nach dieser Darstellung , in Regionen

abgelagert, welche vormals von Steppenboden bedeckt waren und dann durch das Meer von demselben entblösst wurden. Sie sind während der seitdem geschehenen,

langsamen und geringen Hebung des Landes von den Flüssen im Verein mit dem

Meer gebildet worden. Der sandige und der thonige Bestandtheil des Löss sind die Hauptbestandtheile. Indem der Hwang-hö durch lange Zeit seinen Lauf an den

Abfällen von Shansi entlang nahm und bei Tientsin mündete, hat er die grössten Massen des •Sandes, der ihm durch die unmittelbar aus dem Gebirge kommenden Zuflüsse zugeführt wurde, im Norden abgelagert. Die östlich gerichteten Canäle scheinen den Sand beinahe gänzlich in den oberen Regionen zurückgelassen und wesentlich thonige Massen in die tieferen Gegenden und nach dem Meer gebracht

zu haben.

i

Wenn wir die Betrachtungen der letzten Abschnitte zusammenfassen, so führen

sie uns zu den nachstehenden Schlussfolgerungen:

Seitdem das nördliche China dem Asiatischen Continent als Festland angefügt worden ist , haben die Bedingungen eines continentalen Steppenklima's und eines peripherischen Erosionsklima's mehrfach mit einander gewechselt ; erstere walteten im Anfang allein und sind später wahrscheinlich im Allgemeinen vorherrschend gewesen.

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