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China : vol.2 |
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XI. CAPITEL. DIE PROVINZ HÓNAN.
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Linie. Nicht nur gibt die chinesische Karte hier einige Hügel an, wie Ta péi-shan und Tu-shan , sondern es entspringen auch daselbst einige kleine , nach Osten
gerichtete Flüsse. Diese Bodenanschwellung ist wichtig für das Verständniss der Aenderungen des Hwang-hó. Von Ta-ming-fu an ist die Divergenz der verschiedenen , im Lauf der Zeit von dem Strom benutzten Canäle sehr beträchtlich. Die wichtigsten sind : i) das Bet? des jetzigen Wéi-h6, welcher in seinem Unterlauf den nördlichsten Theil des Grossen Canals bildet und dort dessen Namen Yung-/e $ übernimmt ; 2) der Kiën, welcher sich nördlich von Tsang-tslzóu von jenem abzweigte ; 3) der noch jetzt den Namen Lau-Hwang-hó (alter Hwang-ho) führende Canal, welcher südlich von Tó-tshózz den Wéi verliess und nahezu der jetzigen Grenze von Tshili und Shantung folgte 1) ; 4) der Unterlauf des Ta- Tsin-lzó.
3. Die schon im Alterthum bemerkte Tendenz des Flusses , seine Gewässer in der Richtung des Yung-Marsches auszuschütten , kam , nach den Aufzeichnungen des Geschichtsschreibers Sz'-MA-TSIEN, zum ersten Mal in den Jahren 361 und 34o v. Chr. zu voller Geltung, indem die Gewässer sich zum Theil nach Osten abzweigten. Im dritten Jahrhundert v. Chr., gegen das Ende der TSHÓU-Dynastie, geschah ausserdem ein Durchbruch nach Südosten, gegen den Hwai hin, und damit scheint der ganze nördliche Lauf eine Unterbrechung erlitten zu haben. Aber um 132 v. Chr. wurde das Wasser in diesen zurückgeleitet , und durch mehr als i 3 Jahrhunderte scheint eine östliche und südöstliche Abzweigung von der Spitze des Kegels aus nicht mehr stattgefunden zu haben. Seit 1194 hingegen sind die Nordläufe von hier aus vollständig abgeschnitten gewesen. Der Strom floss von der Gegend von Hwai-king-fu östlich bis jenseits Kai f ng fu, wo etwas höherer Boden ihn ablenkt, und zwar, wie es scheint, ganz gleichmässig nach Nordost und Südost. In ersterer Richtung , dem Bett des Ta- Tsin-lzó folgend, floss er von 1194 bis zur Zeit der Mongolen-Dynastie. Dann schlug er den in früheren Perioden nur selten und jedesmal auf kurze Zeit benutzten südöstlichen Weg ein , den er erst gegen 1852 zu Gunsten des ersteren wieder verlassen hat.
So zahlreich die Aenderungen im Stromlauf gewesen sind , lassen sich mithin doch gewisse Depressionen verfolgen, durch welche ihnen bestimmte Grenzen angewiesen wurden. Der Schuttrand am Fuss des Gebirges bestimmte sie im Westen ; das
Vorschieben des Schuttkegels des Tshang-hó veranlasste eine Abweichung nach Osten, wo sich nun in dem Dreieck : Ta-ming fu — Tiën-tsin — Ta-tsing-Mündung, freier
Spielraum zur Entwickelung von Mündungsarmen bot. Eine zweite Grenze setzte eine Bodenanschwellung, welche sich vom Ta péi-shan südlich und östlich ausbreitet. Eine dritte Grenze wurde durch den erhöhten Boden gebildet , der sich von dem Gebirge von Shantung bei Yen-tsleóu fu über den höchsten Theil des Grossen Canals hinweg nach Westen ausbreitet.
Es lassen sich nun die Gefahren verstehen , welchen die Grosse Ebene gegen-
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i) MORRISON beschreibt ihn als »a very well defined old bed running in a northeasterly direction about eight miles east of Tê (chow)«. Letztere Entfernung bezieht sich auf die Stelle, wo er den Canal überschritt. S. Proc. R. Geogr. Soc. 188o, p. 151.
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