IIIF Color HighRes
National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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| China : vol.2 |
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Citation Information
SIEBENTES CAPITEL.
PEKING UND SEINE UMGEBUNG.
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Die Weltstellung von Peking als Reichshauytstadt.
Ganz im Norden von China , zwanzig Breitengrade von der südlichen und nur einen von der nördlichen Grenze des Reiches entfernt , liegt in einer Ebene , die im Norden halbkreisförmig von Gebirgen umragt wird , die kaiserliche Residenz. Es ist eine verfallene Stadt, und die Tage ihres Glanzes gehören der Vergangenheit an ; aber auch heute gewährt sie dem Besucher den Eindruck ernster Grossartigkeit. Gewaltige Umfassungsmauern, 4o engl. Fuss hoch, unten 62 Fuss, oben 34 Fuss breit , schliessen in einer Gesammtlänge von 24 Kilometer den älteren Theil, die Mantschu-Stadt, in Form eines von Ost nach West ausgedehnten, breiten und nicht ganz vollkommenen Rechtecks ein. An der Südseite schliesst sich die später gebaute Chinesenstadt an, ebenfalls oblong, aber noch stärker von West nach Ost gestreckt und ein wenig über die Breite der nördlichen Stadt übergreifend. Die Lage der mächtigen , besonders befestigten Thore wird durch hoch aufragende, mehrstöckige Wachtgebäude bezeichnet , welche die Gleichförmigkeit der langgedehnten Mauerlinie malerisch unterbrechen.
Wie die meisten Städte von China , gewährt auch Peking den Eindruck des Unvermittelten und Unmotivirten durch die jeder normalen Entwickelung fremde Willkür, mit welcher der landschaftliche Wechsel der Gegend unharmonisch durch ausserordentlich augenfällige, mathematisch abgezirkelte Linien unterbrochen wird. Anderwärts wuchsen Städte an dafür geeigneten Plätzen heran, und wenn man sie mit Mauern umgab , so richteten sich deren Linien (mit Ausnahme der modernen Festungen) nach der durch das Wachsthum selbst entstandenen Gestalt. In China erhält man bei vielen Städten den Eindruck , als sei durch einen Act despotischer Willkür, mit geringer oder gar keiner Rücksicht auf natürliche Verhältnisse und Terrainformen , erst eine grosse Umfassungsmauer in Gestalt eines nach den vier Compassrichtungen genau orientirten Quadrates oder Rechteckes gebaut, und dann die Bevölkerung in den umschlossenen Raum aufgenommen worden. In vielen
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