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0631 China : vol.2
China : vol.2 / Page 631 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I

STRASSE NACH SZ-TSHWAN.

589

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b:

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Wir betreten jetzt ein von allen bisher durchwanderten Provinzen durchaus abweichendes Land. Mit dem ersten Schritt bietet sich uns Gelegenheit, einen Parallelismus in der inneren und äusseren Gliederung des Gebirgsbaues kennen zu lernen , wie er uns bisher nicht entgegentrat. Das Thalbecken von Han-tshznzg fu zeigt ihn noch nicht. Der gewaltige Gebirgsrand , welcher es im Norden einfasst, scheint für eine Strecke von 6o g. M., von Miën-hsiën bis östlich von Yang-lasiëzz, ziemlich genau von W nach O zu verlaufen , der sanfter geformte Südrand aber eine eingebuchtete Gestalt zu haben. Der Fluss ist, wahrscheinlich durch die vom Tsin-ling-shan herabgeführten Schuttkegel, nach der Südseite des Thales gedrängt. Letzteres ist ein tief eingesenktes Becken, das mit seinem ebenen Boden und seinen sanften, an die Gebirgsränder gelehnten Schotterstufen demjenigen, der die westlich und südlich gelegenen Gebirgsländer durchwandert hat , wie eine weite , schöne Fläche erscheinen muss , während der .von Norden , aus dem ebenen Boden des Wéi-Thales Kommende nur ein kleines Thalbecken sieht , aber in der reichen Bewässerung , dem milden Klima , der üppigen spontanen Vegetation und dem südlichen Charakter der dem Boden abgewonnenen Producte ein Paradies erblickt. Das Thal von Han-tshung-fu hat eine geringe Ausdehnung. Bei einer Länge von 6o g. M. scheint die Breite nicht über i 2 zu betragen , meistentheils aber viel weniger , so dass wir das Areal des Beckens auf höchstens 25 deutsche Quadratmeilen ansetzen können.

Oestlich von Yang-hsiëza tritt der Han bald in bergiges Land ein, durch welches er sich , reich an Stromschnellen , mit gekrümmtem Lauf windet. Dort wachsen also die Gebirge der Südseite mit denen der Nordseite zusammen, und zwar werden wir dies so zu verstehen haben, dass daselbst die von WSW nach ONO gerichteten Faltungen, von dem Fluss durchsetzt, aber nicht unterbrochen, unmittelbar fortziehen, um sich den Tsinling-Faltungen anzuschaaren.

Dort hinab habe ich die Verhältnisse durch Augenschein nicht kennen gelernt ; mein Weg führte mich in • westlicher Richtung , auf der grossen alten Reichsstrasse nach Sz'-tshwan. Die Anlage derselben, über welche ich unten (S. 594) eine Sage mitgetheilt habe , wird in eine frühere Zeit versetzt als diejenige der TsinlingStrasse1). Sie führt am Han hinauf, wendet sich über einen Pass einem der südlichen Zuflüsse desselben zu , den sie bei Ning-kiang-tslaóza erreicht , und folgt ihm bis zur Quelle , um dann über einen niedern Pass das Stromgebiet des Kia-lingkiang zu erreichen. Von Tslzau-tiën-kwan an zieht sie am Ufer dieses Flusses hinab bis unterhalb Kwazzg yuén-hsiën. Hier theilt sie sich, indem ein Zweig südlich nach Pan-kizzg fu , der andere westlich , quer über ein vielfach von Flüssen durchschnittenes. Land , nach Tshöng-tu fu zieht. Ich werde in diesem Capitel nur den Weg bis Kwang yuézz-hsiën beschreiben , da wir dann ein in seinem Bau verschiedenes Land betreten.

z) S. oben S. 560-562.