National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0363 China : vol.2
China : vol.2 / Page 363 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

TEKTONII1 : 3 . DIE GROSSE KOHLENMULDE.   327

wir sie durchschritten . stellen sie eine Mächtigkeit von i 5 7 7o Fuss dar , und wir müssen sie als eine Muldeneinlagerung von mindestens dieser Dicke betrachten. Fassen wir sie in ihrer Gesammtheit , im Gegensatz zu den einschliessenden Zonen, in's Auge , so wirft sich zunächst die Frage auf, ob nicht die Schichten früher eine allgemeinere Verbreitung gehabt haben und die Mulde durch eine spätere Einsenkung entstanden sei. Diese Frage ist von geologischer Wichtigkeit, weil ihre Lösung zur Bestimmung des Alters des Nankóu-Gebirges führt, und von praktischer Bedeutung, weil ihre Bejahung die Voraussetzung involviren würde , dass mindestens die tieferen kohlenführenden Formationen in grösserer Verbreitung innerhalb der Gebiete der Sinischen Gebilde anzutreffen sein müssten. Nun kennen wir allerdings mehrere Vorkommen von Steinkohle in dem Bezirk von Hsiiën-hwa-fu und dem benachbarten Theil von Shansi , die wir in dem nächsten Capitel betrachten werden: allein sie gehören , soweit ich sie kenne , sämmtlich der Lias-Formation an , und diese lagert unmittelbar auf Sinischen oder noch älteren Gesteinen. In der Zone im Süden des Höng-shan konnten wir überhaupt nur einen einzigen unbedeutenden Fundort von Kohle ausfindig machen, und bei ihm spricht der Umstand, dass ausschliesslich bituminöse Kohle gewonnen wird, dafür. dass wir es auch dort mit einer Auflagerung von verhältnissmässig sehr jugendlichem Alter zu thun haben. Für das Nankóu-Gebirge und die nordwestlich von ihm gelegenen Gegenden dürfen wir es daher mit Sicherheit, für den Zug des Höng-shan und das im Südosten sich ihm anschliessende Gebirgsland mit Wahrscheinlichkeit annehmen , dass sie von dem Abschluss der Sinischen bis zum Anfang der Lias-Periode Festland waren. In das Ende der ersteren «erden wir somit die Umbiegung der Sinischen Plateau-Schichten und die Granitausbrüche; daher auch die Bildung der ausserordentlich tiefen Mulde zu setzen haben, in welcher die weitere Sedimentbildung stattfand.

Betreffs der Vorgänge, welche diesen die heutige Configuration veranlassenden Bewegungen unmittelbar folgten, fehlt es an jeglichem Anhalt. Die frühesten Aufschlüsse, welche wir aus der Folgezeit besitzen, zeigen uns ein Weltmeer südöstlich

von dem Zug des Höng-shan , Pan-shan und Niau-ting-shan , und eine Bucht desselben, welche durch das Thor von Peking hindurch den Abfall des Nankóu-Gebirges bespülte und die ihm entlang gerichtete Mulde ausfüllte. Diese muss eine ausserordentlich grosse Tiefe gehabt haben , damit sich in ihr Sedimente von ungefähr I ó000 Fuss Mächtigkeit absetzen konnten , während die beiden einschliessenden Gebirgszüge stets über Wasser blieben. Das Nankóu - G e b i r g e hat ersichtlich während der durch die Sedimente von Tshai-tang bezeichneten, langen geologischen Perioden den Rand ein es C o n t i n e n t es gebildet , welcher sich von hier gegen Nordwesten ausbreitete.

Die Lage der langgezogenen Bucht entlang einem durch frühere Graniteruptionen bezeichneten, sehr hohen Continentalrand , der in geringem Abstand von einem parallel gerichteten inselartigen Höhenzug begleitet war, erklärt die abnorme und individualisirte Entwickelung, welche die in ihr niedergeschlagenen Sedimente charakterisirt. Dies lehrt am besten eine Vergleichung mit dem nahe gelegenen Kai ping.