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0702 China : vol.2
China : vol.2 / Page 702 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XIII. CAPITEL. NORD—SIHENSI UND KANSU.

Sein Haupt-Zufluss ist der von West nach Ost gerichtete i - Iz ó , welcher dem Nordfuss des Tsinling-Gebirges entlang fliesst und von Süden eine grosse Anzahl kurzer aus dem Gebirge kommender Wildbäche , von Norden hingegen mehrere grosse , aus weiten Verzweigungen sich vereinigende Ströme aufnimmt. Dieselben sind, ebenso wie die unmittelbar in den Hwang-hó mündenden kürzeren Flüsse des nördlichen Shensi , im Allgemeinen von NW nach SO gerichtet und entspringen an einer Wasserscheide , welche , mehrfach gewunden , das von der grossen Biegung des Hwang-hó eingeschlossene Trapez diagonal von SW nach NO durchzieht t) . Der Wéi entspringt in der gebirgigen Umgebung von Kuugts/umg fu und durchströmt schon hier ein mit Löss erfülltes , wegen seiner vielen Schluchten als besonders vertheidigungsfähig betrachtetes Becken. Tief in Löss eingeschnitten fliesst er weiter. Die beschwerliche Strasse kann ihm nur streckenweise folgen und biegt von ihm ab nach dem von einem südlichen Zufluss durchströmten , gerühmten Becken von Tsin-tshóu , dem Stammland der TsIN-Dynastie. Unterhalb der Einmündung dieses ,Zuflusses wird die Schlucht des Wei unzugänglich, so dass die Strasse , um von Osten nach Tsin-tshóu zu gelangen , einen grossen nördlichen Bogen beschreibt. Der Engpass am Kin-mönn oder »Goldenen Thor«, wo die Grenze von Kansu und Shensi von Nord nach Süd über den Fluss hinwegzieht, scheint dadurch verursacht zu sein, dass das Tafelland der nördlichen Gegend an das Tsinling-Gebirge heran reicht. Bald darauf erweitert sich die Schlucht. Zwischen Pau-ki-Izsiën und Kiu-kzvö-Izsiëu haben wir sie durchwandert 2) . Wir hatten im Norden des schmalen Alluviallandes eine steile Lösswand von 500 bis 600 Fuss Höhe , mit deren Scheitel man die Oberfläche der ehemaligen Steppenmulde , fast unverändert in der " Gestalt , erreicht ; im Süden steigt der Löss zu noch grösserer Höhe, aber in unregelmässigen Terrassen, an den Gehängen des Gebirges an. Bei Méi-hsiën ist eine Thalweitung. Dann folgt beiderseits 600 Fuss hohe Lössterrasse 3) . Die nördliche weicht auf halbem Weg nach Tshóu-tslai-hsiën zurück , und es öffnet sich ein weites, städtereiches Land, dessen Brennpunkt Hsi-ngan-fu ist, und welches bis zur Mündung des Wei in den Gelben Fluss reicht.

Den Charakter der im Norden des Wéi sich ausbreitenden Lössterrasse haben wir bei der Wanderung von Wu-kung-hsien bis Kiu-kw $-hsiëu kennen gelernt 4), die

Natur des Flachlandes auf dem Weg von Tung-kwan bis Fu föng-tshönn 5) eingehend betrachtet. Der Boden des letzteren erwies sich als Seelöss, auf welchem ein fort-

dauernder, fruchtbringender Niederschlag von Landlöss stattfindet. Der Wéi durchfliesst den salzhaltigen Seeboden in schnellem Lauf und hat, gleich allen Flüssen in Lössgebieten , ein mit Sandbänken und Untiefen besetztes Bett. Von seiner Mündung bis Hsiëlz yang-Iasiën wird er mit flachen Kähnen befahren. Dies ist,

1

,,,e

1) Diese Wasserscheide ist auf den Karten als hat dies wahrscheinlich ebenso wenig Berechtigung,

haben.   z) S. oben SS. 555, 556

4) S. oben SS. 553, 554.   5) S. oben

ein continuirlicher Gebirgszug gezeichnet. Doch als wir es in dem Fall von Shansi nachgewiesen 3) S. oben S. 628.

SS. 545-551