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0099 China : vol.2
China : vol.2 / Page 99 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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NEUERE QUELLEN CBER r)IE MANTSCHUREI.

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welche die Karte machten , zwar gute Mathematiker waren, einen. geographischen Sinn jedoch nicht besassen. Nur für die Städte batten sie einiges Interessen.

Die nachfolgenden Jesuiten desselben Jahrhunderts haben die Unterlassungen ihrer Vorgänger nicht nachgeholt. Nur AMYOT verdanken wir noch einige Mittheilungen in den Bemerkungen , mit welchen er das von Kaiser KIEN-LUNG auf das Stammland seiner Väter, sowie auf ihre frühe Geschichte am Liau und ihre Hauptstadt Mukden verfasste Lobgedicht begleitete 2) .

Dies sind die dürftigen Materialien , welche CAR[, RITTER zu Gebote standen, als er das, was bis zum Jahr 1832 über die Mantschurei bekannt war, in geistvoller Weise zusammenfasste 3) . Als sich später Herr P. v. SEMENOW der verdienstvollen Aufgabe unterzog, eine russische Uebersetzung von RITTER'S Beschreibung durch die Verarbeitung aller bis zum Jahr 1854 hinzugekommenen Quellen zu ergänzen, standen ihm zwar hinsichtlich der nördlichen, gegen den Amur gelegenen Theile und des Küstenlandes reichere Quellen als seinem Vorgänger zu Gebote aber die Kenntniss der Gebiete von Kirin und Shöng•-king war wenig vorgeschritten. Ausser russischen Bearbeitungen chinesischer Quellen dürfte kaum etwas Anderes vorgelegen haben, als die dürftigen Berichte von zwei Mitgliedern der katholischen Mission in Shöng-king über ihre weiten Reisen durch fast unbekanntes Land. Père I)E LA BRUNIÈRE ging in den Jahren 1845 und 1846 Von Kai-tskóu im nördlichen Liau-tung über A-ski-116 und Sansing nach dem Ussuri und Amur, wo er- von Gilyaken ermordet wurde. Um sein Schicksal aufzuklären , brach Père VERAUL'r im Jahr 185o von A-ski-116 auf, führte die Reise bis zu dem Ort der Unthat aus und kehrte unter vielen Beschwerden wieder zurück 4) .

Während der Periode intensiver Forschungsthätigkeit am Amur. durch welche russische und deutsche Reisende ihre Namen berühmt gemacht haben, und welche in der Zeit von 1854 bis 186o ihren Höhepunkt hatte, blieben die noch unter chinesischer Botmässigkeit befindlichen Theile der Mantschurei ein verschlossenes Land. Im letztgenannten Jahr wurde I in -tsz-kó11 am Ausfluss des Liau , der Hafen des ferner gelegenen Niu-lskwang, durch Vertrag geöffnet. Schon im Mai desselben Jahres langte der britische Consul THOMAS TAYLOR MEADOWS an , um den Grund für die fremde Niederlassung zu legen und die Interessen seines Landes fortan zu vertreten. Das rege Interesse an China, welches er schon früher durch seine

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  1. S. Bd. I, S. 687. Die Gebirge der Provinz Shiing-king, welche REGIS nach der Hauptstadt »Shin-yang« nennt, erhalten z. B. die kurze Abfertigung: Nous ne dirons rien des montagnes voisines de Fozzg-hoang, ni nztzue des autres de celte province, parce qu'en effet elles n'ont rien de singulier. Nicht besser ergeht es den Flüssen : Nous ne nous arrrterons non plus aux rivières de cette Province, puisqu'elles n'ont rien qui les distingue de tant d'autres.

  2. AMvoT, Eloge de la ville de Moukden et de ses environs , poënze composé par Ki en- long Empereur de la Chine, trad. en français. Paris 177o.

  3. RITTER'S Asien Bd. I, 1832, p. 88-117. Auch PLATII hat in seiner etwas früher erschienenen fleissigen Arbeit, Die 1T ilker der 111andschurey, (Göttingen 183o) Bd. I, p. 1-31 geographische Notizen zusammengestellt.

  4. Die Briefe der beiden Missionare sind mitgetheilt in den Annales de la Propagation de la Foi, vol. XX, 1848 , und fast vollständig in RAVENSTEIN'S vortrefflichem 'Werk » the Russians on the Amur«, London 1861, p.. 78-112, aufgenommen.

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