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0425 China : vol.2
China : vol.2 / Page 425 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Betrachten wir die Factoren . welche den Verlauf dieser Linie bestimmen . so

ist dieselbe von den Meereshölien im Allgemeinen wenig abhängig , wenn auch örtlich und auf kürzere Strecken ebenso von ihnen beeinflusst, wie es bei jeder Wasserscheide in einem Bergland ohne hervorragenden Gebirgszug der Fall ist : d. h., ein Höhenrücken kann die Gewässer eines Abhanges nach dem Meer senden und auf dieser Seite von tiefen Thälern durchfurcht sein . während diejenigen des anderen Gehänges nach salzigen Steppenseen fliessen, und dort der Steppenboden in solcher Mächtigkeit aufgehäuft ist , dass seine wellige Oberfläche sich beinahe im Niveau der First des Höhenrückens befindet. Ein Beispiel davon gibt die Steppengrenze bei San-han-pa , westlich von Hsi-wan-tszé I) . Die Stelle ist nur wenige Kilometer von derjenigen entfernt . wo PUMPELLY den mauerartigen Abfall des Plateau's mit einer Steilküste des brandenden Meeres vergleicht, und doch liegt hier offenbar dem Vorhandensein der Steppe keine andere Veranlassung zu Grunde, als dass die westlich abrinnenden Gewässer einen Ausweg nach dem Meer noch

nicht gefunden haben. Von einer Dislocation ist keine Spur vorhanden , und wir blickten von San-han pa auf Gebirge zurück, deren Höhenlinien im Ganzen gleiches Niveau mit unserem Standpunkt hatten. Verfolgen wir auf der Karte denselben Höhenrücken südwestlich gegen die Stelle , wo er bei Ping yuén pau vom Tung-

I Yang-hth durchschnitten wird, so liegen dort schon längst beide Abhänge im Bereich des Abflusses nach dem Meer . da die Steppengrenze nach Westen auf andere parallele Rücken hinüber zieht. Es kommt hier ein zweiter Factor in Rechnung, nämlich der geologische Bau. Auch er beeinflusst den Verlauf der Steppengrenze auf kurze Strecken. Am deutlichsten ist dies der Fall , wo man mit dem eben besprochenen Plateaurand oberhalb Kalgan die doleritische Decke betritt. Da diese sich gegen Norden senkt , so bezeichnet der Rand ihres südlichen Steilabbruchs eine Wasserscheide; und da die gegen Norden abrinnenden Gewässer einen Ausweg nach dem Meer nicht finden , so ist dort Steppe , während auf der Südseite in schärfster Begrenzung der peripherische Charakter entwickelt ist. Dieses für eine grössere Strecke vollkommen klare Verhältniss verliert jedoch seine Bedeutung weiter westlich , in anderen Theilen der vulcanischen Decke, welche sich entweder nicht nach Norden senken , oder bei denen die Gewässer von einer in sie eingesenkten Mulde einen Abfluss nach Süden oder Westen gefunden haben. Der Dzookha ghool gibt davon ein deutliches Beispiel. Auch können wir die Becken des Kir-noor und Taikka-noor nennen , welche zwar jetzt nicht abfliessen , aber doch durch einen vor nicht langer Zeit noch stattgehabten Abfluss aus Steppenbecken in Lössbecken verwandelt worden sind.

So setzt sich die gewundene natürliche Grenze der Mongolei, d. h. die Linie, bis zu welcher in der gegenwärtigen Zeit vormalige Theile des Centralgebietes in den Bereich des Abflusses nach dem Meer gelangt sind. aus verschiedenen Strecken zusammen , welche bald mit einem grösseren oder auch ganz unbedeutenden was-

t' S. oben S. 349.

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s

RANDGEBIETE DER MONGOLEI.