National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0470 China : vol.2
China : vol.2 / Page 470 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

432

Ix. CAPITEL. DAS SÜDLICHE SHANSI.

Kurz vor Wönn-shui-hsiën setzt die Strasse auf einer Brücke über den Wönn-shui (hier auch. Sha-hó genannt) , einen wasserreichen breiten Strom , der durch eine enge

Schlucht aus dem Gebirge tritt. Dort hinauf war ein besonders lebhafter Verkehr. Züge

von Kameelen und Packeseln brachten Kohle herab. Die Gruben sollen sich von zo bis 7 0 li von der Brücke aus erstrecken. Allein es macht sich hier eine Aenderung geltend.

Die Kohle ist weniger fest und von geringerem Glanz als von den weiter nördlich gele-

genen Gruben. Dies hängt vielleicht mit dem Wechsel im Gebirgsbau zusammen , der nun eintritt. Denn an dem Weg nach dem grossen , in fruchtbarer Gegend gelegenen

Wönn-shui-hsiën sieht man den Plateauabfall von einem zackigen, wenigstens zu 2 5 oo Fuss

über der Ebene aufsteigenden Gebirge, dem Shi-hsia-shan, überragt. Bald gewinnt man die volle Ansicht von Süden. In scharfem Contrast erblickt man neben dem horizontalen

Schichtenaufbau der buntgefärbten Plateaugebilde ein mächtiges System dunkel erschei-

nender Kalke, die aber durch gelbe Schichtenabbrüche ihre wirkliche Farbe verrathen, in steiler Stellung aus dem Thal aufsteigen. Man ist geneigt, dies für ein weit älteres Schicht-

gebirge zu halten. Allein der weitere Verfolg rechtfertigt diese Vermuthung nicht. Der von Nordost nach Südwest gerichtete Gebirgsabfall ist zu Ende. In einer weiten Bucht erstreckt sich die Ebene nach Westen hin. Da die Strasse quer über die Bucht führt, so konnte ich nur aus der Ferne die Formen des Gebirgsabfalls in seinem westlichen Verlauf erblicken. Wenn die älteren Formationen hier herrschend würden , so müssten die Formen mit grösster Wahrscheinlichkeit • den Charakter von gestörtem Gebirge tragen. Allein nach der einen Unterbrechung verflachen sich die Höhenlinien wieder und zeigen denselben Plateau-Bau an, wie wir ihn bisher sahen. Es fragt sich also, was die merkwürdige und bedeutende Schichtenstörung zu bedeuten habe. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die Verlängerung der grossen Verwerfungsspalte von San-tiau-hö gerade an diese.n Platz fällt, d. h. dass das ihr entlang wallartig aufsteigende Gebirge Shi-hsia-span die Fortsetzung des Ngo-shan und des Ló yün-span ist. Obgleich ich die Gesteine nicht untersucht habe , ist es mir doch desshalb beinahe gewiss , dass wir es hier mit derselben Verwerfung der Kohlenkalke zu thun haben , dass sie aber hier in der häufigen Modification des Schleppens des einen Flügels stattfindet.

Von Wönn-shui-hsiën aus bietet der Weg quer durch die B u c h t v o n o n n- t s h ó u f ii wenig Bemerkenswerthes. Ich erwähnte bereits, dass die Bildung der Ebene stellenweise nicht vollständig abgeschlossen ist. Etwa 15 li von Fönn-tshóu-fu war selbst jetzt in der trocknen Winterszeit eine grosse Strecke überschwemmt und mit Eis bedeckt. Rings herum sind Salzlaugenwerke. Man gewinnt ein lehmbraunes Steinsalz in der früher (S. 4 r 8) beschriebenen Art. Auch Hsiaii-i-hsiën fand ich von eisbedeckten Ebenen eingeschlossen und die Stadt nur auf Umwegen erreichbar. Von hier ist der Südrand der Bucht nur 6 g. M. entfernt. Er vereinigt sich mit dem Westrand, der 7o li von Fönn-tshóu-fu liegt, in ebenen Linien. Alles scheint Plateau zu sein. Nur unmittelbar im Süden von Hsiau-i findet eine Abweichung in den Formen statt , und ich glaubte aus der Ferne Kalksteingehänge zu erkennen. Dort setzt die Linie der grossen Verwerfungskluft hindurch. Schon in sehr geringer Entfernung westlich davon ist die Kohlenformation wieder vorhanden . Denn die Gruben, welche den Bedarf an Steinkohle für Hsiau-i-hsiën liefern, sollen nur 15 li südwestlich von der Stadt liegen.

*11

a

2. Strasse am Südostrand des Beckens (den roten bis r7ten Mai 187o).

Entfernungen in li :

Von Yi-tang-tshönn nach Ki a i - h s i u -hsiën 20 ; — Tshang-lan-tshönn 45; — Ping - y au- hs n

35; — Hung-slzan-tsun zo ; — Ki -hsiën 3o ; — h u-ling-tshönn 20 ; — Hs ü - k ó u- hsiën 40 ; Yiin-kóu 20; — Tsho-ki 20 ; — (bei Vii-tszé-hsiën vorüber nach) Hwang-hó 30. — Zusammen ego li oder 84 g. M.

Von diesem einförmigen Weg kann ich nur wenig Geologisches berichten. Wie überall, war mir die Natur des zu durchwandernden Landes vollkommen unbekannt. Dass sich von Tai-yuén-fu bis Yi-tang eine grosse Ebene erstrecke , war nie beschrieben worden, und als ich • sie bei letzterem Ort betrat , wusste ich nicht , wie weit die Kaiserstrasse mich hindurchführen wurde. Von Anfang an blieb die letztere in einiger Entfernung vom Gebirgsrand , und ich erreichte diesen erst nach einigen Tagen , an dem Punkt wo