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0557 China : vol.2
China : vol.2 / Page 557 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TEKTONIK IM NORDEN UNI) SÜDEN DES FU-NIU-SHAN.

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betrachtet, auf einen von Nord nach Süd gerichteten Druck und eine in dieser Richtung geschehene Ueberschiebung.

  1.  Während die archaischen Gebilde sehr steil aufgerichtet und zusammenge-

faltet sind , fehlen in unserm Durchschnitt alle Formationen bis zur Carbonischen, «welche ohne Kalksteine, nur mit ihrem productiven Theil entwickelt, auftritt. Ihre Schichten, die den archaischen Schichtenköpfen auflagern, sind nicht gefaltet, sondern zeigen einen Bau, der sich durch die Bildung von Bruchspalten und einfache Verwerfung erklären lässt.

  1.  Das Gebirge kennzeichnet sich somit in seinem Grundbau als ein solches

von sehr hohem Alter. In Folge einer nach Ablagerung des Kohlenkalkes geschehenen Versenkung wurden die südlichen Theile mit Schichten von klastischem Gestein bedeckt. Nach dem gegen Ende der Carbonzeit erfolgten Rückzug des Meeres erfuhr das Gebirge keine weitere Versenkung unter das letztere. Die Aenderungen, welche es erlitt, bestanden : i ; in Längsverwerfungen, wobei die südlichen Theile sanken : 2) in Querverwerfungen, durch welche eine Abstaffelung nach Ost, bis zum gänzlichen Verschwinden des Gebirges , stattfand ; 3) in einer durch alle spätere Zeit fortgesetzten Erosion , welche die Steinkohlenschichten bis auf einige Ueberreste entführte.

  1.  An der Nordseite folgt ein Gebiet tiefer Einsenkung, das mit

zerborstenen und verworfenen Schollen von Tafelland und Massen von Eruptivgesteinen erfüllt ist und dadurch einen Gegensatz zu den F a l t u n g s z o n en bildet, die wir später an der S ü d s e i t e nachweisen werden. Tiefe Versenkung und das regionale Vorherrschen von Tafelland bleibt auch weiter westlich ein charakteristisches Merkmal entlang dem Nordabfall des Gebirges.

  1.  Der Nordseite des Gebirges schliesst sich in der westlichen Verlängerung

des Fu-niu-shan ein von WSW nach ONO gerichteter Zug an, dessen Anfang wir unter dem Namen des Hwa-slaan im nächsten Capitel kennen lernen werden. Die Fortsetzung, welche der Föng-tiau-shan bildet, haben wir bereits betrachtet I). Ob die bei landschaftlicher Betrachtung sich leicht aufdrängende Ansicht der Alten, dass , nach einer Biegung zu SW—NO, der von SzW nach NzO gerichtete Zug des Hó-shan die Weitere Fortsetzung bildet 2) , auch geologisch haltbar ist, wage ich nicht zu entscheiden. Doch sprechen dafür die sogleich (unter i 2) zu erwähnenden Bruchspalten in Shansi.

  1.  Eine dem Zug des Hwa-slaan und Föng-tiau-shan parallele Richtung, und daher auch eine ähnliche Stellung mit Bezug auf den östlichen Kwenlun, scheinen einige Gebirgszüge zu haben, welche zugleich mit dem Hwa-shan die Rolle haben, die Einsenkung an der Nordseite des Fu-niu-slzan von der weit grösseren zu trennen, welche seiner westlichen Fortsetzung, dem Tsin-ling-shan, im Wéi-Thal der Provinz Shensi vorliegt. Es sind : der Zug des Tsin-shan und Hsiën-slaan im Süden von Tung-kwan und Slaan-tslaóu, ferner der das Thal des Ló-Jw im Norden begren-

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1) S. oben SS. 4So u. 463.   2) S. Bd. I, SS. 305, 306.