National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0407 China : vol.2
China : vol.2 / Page 407 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

THALBECKEN VON HSIN-TSHÓU.

371

Tiber Png-shan-hsiën ein , welcher dem Hu-to-Irő folgt , in das Becken von [Vu-tai-hsiën eintritt, diese Stadt aber nordöstlich lässt und sich über Tung-yé nach Westen wendet.

Der letztere Ort liegt in einer Meereshöhe von nur 2740 Fuss. I)er tiefste Punkt der Strasse wird an dem Uebergang über den Hu-to-hö mit 27 20 Fuss erreicht. Noch einen Kalksteinzug haben wir zu überschreiten , um in das weite Thalbecken von Hsin-tshóu zu kommen. Er besteht aus Sinischen Kalken. Ueber einen kurzen Lössrand kommt man auf ebenen Boden. Das erste Dorf ist Han-piën . wo aus rothen seidenglänzenden thonigen Schiefern, die einem der auch anderwärts von uns beobachteten Zwischenglieder der untersten Sinischen Kalke gleichen, Steine zum Aufreiben der Tusche verfertigt werden. Es liegt 20 li von Tung yé. Zehn li weiter folgt das Dorf Fang-lan-tshönn, hinter welchem ein aus rothen Sandsteinen und Conglomeraten, wahrscheinlich einem Glied der Kohlengebilde, aufgebauter Vorsprung der südöstlichen Gebirge sein westliches Ende erreicht. An seiner Nordseite wird auf völlig ebenem Grund durch Auslaugung des Bodens St e i n s a 1 z gewonnen. Gerade am Ende des Zuges , 35 /1 von T»ng—y , liegt ein Dorf , dessen Bewohner sich fast nur mit Papierfabrication beschäftigen, zu welcher ein ungewöhnlicher Reichthum an Quellen sehr reinen Wassers Veranlassung gibt. 20 li weiter kommt man nach Ting-hsian; lisiën, einer volkreichen Stadt in 2 87 o Fuss Meereshöhe.

~

Von Ting-hsiang-Irsiën nach Tai-yuén fu (den Sten bis Sten December,.

Entfernungen in li :

7' i n g - h s i a ng - h s i ? n — Pié-hu 25 — ./ fa-h 7e/ i-tshönn 50 — Pass Ski-lin; io -- San-hwang-tiJn io — 7'shöng-tsin io — Hwang-tu-tshai 20 — Hsin-tiën 40 — Ta i - y zc é n -Ju 20 li. Zusammen 185 li oder 56112 g. M.

Die trübe Löss-Atmosphäre, verbunden mit einem leichten Schneewetter, machten es mir leider unmöglich, die Ebene von Hsin-tshóu und die sie im Norden und Westen begrenzenden Gebirge zu überblicken. Den netzten Kalkstein-Ausläufer des Wu-tai-shan hatte ich vorher noch festzulegen vermocht. Doch wurde es mir nicht bekannt, ob das Becken, wie ich es dargestellt habe, mit demjenigen von Tai-tslióu in Verbindung steht, oder ob der Verlängerung des Wu-tai-shan an der Stelle der grossen Biegung des Ihr-to-tő ein Gebirgszug von Westen her bis in grössere Nähe entgegenkommt und das Thal des Flusses in zwei Becken theilt. Die schwachen Umrisse einiger Gebirge und die erkundeten Kohlenvorkommnisse von Krvo-hsiën und Tsing-In-hsiën gaben den einzigen Anhalt zur theoretischen Fortführung der orographischen und geologischen Einzeichnung auf der Karte.

Gut beobachtbar jedoch war die steile Gebirgswand, welche das Thalbecken im Südosten überragt, und welche bei den Bewohnern den Namen Hsiau- Wu-tai-shan führt, den die chinesische Karte an einer ganz andern Stelle anwendet. Ich bin ihr in der Eintragung des Namens Hsi-tslróu-shall gefolgt. Es ist ein mächtiges Gebirge. Ich schätzte seine Höhe zu nicht weniger als 4000 Fuss über dem Thal, oder beinahe 7 000 F. über dem Meer. Ueber der schroffen Wand folgen gerundete Gehänge und sanfte Gipfelformen. Nicht ein einziger Fluss durchbricht den stetigen Verlauf der ersteren. Aber zahlreiche Runsen ziehen an den Gehängen herab, und kleine Wasserläufe bringen den Gebirgsschutt in das Thal. Aus den Gesteinsfragmenten , sowie aus dem Baumaterial der Häuser und aus den Formen der kahlen Felswände, geht hervor, dass der untere Theil des Gebirges aus G n e i s s und Granit besteht, darauf aber S i n i s c h e Kalke gelagert sind, welche in typischen Varietäten höherer Formationsglieder vorhanden sind. Dem Bau nach würde man auf der abgekehrten (südlichen Seite) ein ebenes oder, wahrscheinlicher, nach SO geneigtes Plateau von Kalkstein zu erwarten haben.

Das Thal von Hsin-tshóu ist offenbar ein ausgefüllter Seeboden. Mit Ausnahme der Stelle, wo Salz ausgelaugt wird, fand ich es sehr fruchtbar und mit vielen Dörfern besetzt. Doch mag der Salzgehalt des Bodens gegen den Hu-to-tő hin zunehmen. Die Lössgehänge der Umrandung erreichte ich in geringer Entfernung südlich von Hsin-tshnu, das ich umging. Die Meereshöhe dieser Stadt beträgt ungefähr 2870 Fuss, wie diejenige von Ting-hsianghsiën und Pi;oe-hu. Bald entwickelt sich ein gegliedertes Lössschluchten-System, in dem es aufwärts geht nach dem 96o Fuss über dem Thalboden gelegenen Pass Slii-lieg oder »Steinpass«. Hier befindet man sich am westlichen Ende der hohen Gebirgsmauer. Sie

24*

~I

~