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0036 China : vol.2
China : vol.2 / Page 36 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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breiteten und dadurch fernere Länder, wie z. B. Indien , Persien und Europa, gemeinsam erreichten; wie man in Folge dessen hier zwei Bilder wahrnahm, deren Identität nur ein auf beiden Wegen Handel treibendes Volk, wie das der Perser, kannte. während man in anderen Ländern die Bilder stereoskopisch nicht zu vereinigen ver-. mochte. Diese Bilder aber vervielfältigten sich , indem die zu Lande fortgepflanzten Namen im Lauf der Zeit wechselten , ohne dass das Gedächtniss der älteren schwand, während die Seefahrer stets nur Eine Bezeichnung kannten. Sie fanden dieselbe, wie wir es wahrscheinlich zu machen suchten 1) , bei den den Lootsendienst versehenden Malaien vor. Unter den Formen Sinai, Tsina , Tshinastana, Tzinitza u. s. w. ist sie bei den Griechen, Indern und Persern angewendet worden, und in unserer Zeit hat sie sich in China verwandelt. Da die seefahrenden Nationen seit dem Zeitalter der Entdeckungen die geographischen Anschauungen beherrscht haben, so hat dieser maritime Name sich fast allgemein eingebürgert ; doch bedienen sich diejenigen Völker, welche, wie die Russen und die Bewohner von Turan, mit demselben Reich nur von der Landseite her verkehren konnten , noch heute des von dort her entstandenen mittelalterlichen Namens Kitai, d. i. Cathay.

I. CAPITEL. DAS LAND DER ACHTZEHN PROVINZEN.

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Politische Grenzen.

Erst seit der durch die Jesuiten gewonnenen Landeskunde sind wir im Stande, mit dem Namen »China« eine bestimmte Vorstellung zu verbinden. Sie haben uns gelehrt, damit das Reich zu bezeichnen , welches dem Hwang-ti , d. i. dem »erhabenen höchsten Herrscher«, als einem die Fürsten des Weltalls weit überragend gedachten Wesen , unmittelbar unterthänig ist. Da nur in einzelnen Richtungen natürliche Grenzen der Ausbreitung der kaiserlichen Macht Halt geboten haben , nach anderen Himmelsgegenden aber, wo solche bestimmende Factoren nicht bestehen, die nähere oder fernere Lage der Schranken von den jeweiligen Erfolgen kriegerischer oder friedlicher Eroberung abhängig gewesen ist, so gehört der Name »China« nicht zu denjenigen, welche , wie »Italien«, »Spanien«, »Indien« und andere , ein geographisches Ganzes bezeichnen und unabhängig von den politischen Gestaltungen und Eintheilungen in ihrem Innerem angewendet werden. sondern er drückt, ähnlich wie die Namen der Länder von Mittel- und Ost-Europa, einen wandelbaren politischen Begriff aus , dessen äussere Begrenzung die heutigen chinesischen Karten verschieden von denjenigen angeben , welche die Jesuiten vor nicht mehr als i 6o Jahren angefertigt haben. Wir werden sehen , dass selbst in dieser Fassung der Begriff nicht scharf gezeichnet ist. In Hinsicht auf das ethnographische Momeflt hat der Name nur insofern eine Bedeutung, als verschiedene

Stämme, theils durch Vermischung und theils durch Uebernahme bestimmter äusserer und innerer Formen der Cultur , sowie einer gleichen Sprache und Schrift, zu

einem in vielen Beziehungen einheitlichen Ganzen verwebt worden sind, und ihnen, im Gegensatz zu den meisten Nachbarn , der Stempel eines durch und durch harmonischen socialen -und staatlichen Wesens aufgedrückt ist, dessen äussere Charak-

I) S. Bd. I, S. 503-506. S. auch Verhandl. d. (~e~. f. Erdkunde, 1876, p. 91 ff.