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0603 China : vol.2
China : vol.2 / Page 603 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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~II

DIE TSINLING—STRASSE.   563

Ueber den Tsin-lieg-shan, von Patu-ki-hsiën bis Pau-tshöng-hsiën (den 2 I sten bis 2 fisten Januar i 87 2) .

a

Entfernungen in li :

Pau - k i -hsiën — Vi-mönn-tshönn 16; — Pass Tsiën - t s h a -ling 44 ; — Tied-tszé-shang 12 ; — Hwang-niu pu 16; — Hung-1 wa pu 20 ; — T sau-liang yi 12 ; — Pai-kia-tiën z5 ; — Pai-shi pu 20 ; — n g -hsiën 12; — Pass Nan-tiën-nrönn 18 ; — Hsin-hung pu 12 ; — San-tsha yi iz ; Wu-kung-kwan 8; — Nan-hsing 20 ; — Liang Yung-sz' 4 ; — Yü-Zin pu iz ; — Sung-lin-yi i o ; Kau-kiau-pu 6 ; — Pass Tshai-kwan-ling 6; — Tempel Miau-tai-tsze 6 ; — Tsau-mu-lung 6; — Wu-li pu 10 ; — Lwan-shi pu 6; — Liu - p a- t i n g is ; — Wu-kwan 32 ; — Tié fu-tiën 8 ;

Wu-kii pu 16 ; — Ma - tau - y i 20 ; — Örr-shi-li pu 20 ; —   pu 15 ; — L ui-kiau-tan
20 ; — Ma-ping-sz' is ; — Ki-tóu-kwan 10 ; — Pau -tshöng -hsiën 10. — Zusammen 514 ti oder ungefähr 150 g. Meilen 1) .

Bei der Beschreibung dieses Ueberganges werde ich mich enger , als ich es sonst gethan habe, der Reihenfolge der in meinem Tagebuch niedergelegten Beobachtungen anschliessen.

Erster Tag: von Yi-nrönn-tshönn bis Twi-tsze-shang.

Schon an diesem Tag gelangte ich über die Wasserscheide des Gelben Flusses. In einem romantischen Gebirgsthal führt der Weg an dem linken Ufer des brausenden Wildbaches Tsing-kiën-hó aufwärts. Man blickt in ein ungemein zerrissenes, von tiefen Schluchten durchfurchtes Gebirge hinein. Reihen von Zacken steigen hinter einander zu stets wachsender Höhe auf, und wenn man um die coulissenartig vorspringenden Felsen biegt, bieten sich fortdauernd neue Bilder. An der Strasse stehen vereinzelt kleine Dörfer. Für Ackerbau bietet der Thalboden zwar nur hier und da beschränkten Raum ; aber hoch über den Thalwänden zur Rechten und Linken lagert noch in einzelnen Einsenkungen Löss, der in der Schlucht selbst von Yi-mönn aus bald verschwindet. Wie überall , wo er sich in ähnlicher Lagerung findet, wird er angebaut ; ausserdem wird an den Gehängen Strauchvegetation gepflegt, um das Unterland mit Brennholz zu versorgen.

Das erste anstehende Gestein bei Yi-mönn ist Granit, ein theils mittelkörniges, theils sehr grobkörniges Gemenge von rothem Orthoklas , wenigem weissem Plagioklas, Quarz und schwarzem Glimmer. Stellenweise tritt auch ein dünnschieferiger Glimm e r g n e i s s auf, der zum Theil in Hornblendegneiss und Chloritgneiss übergeht. Er ist stets von Granit durchsetzt. Andere Gesteine beobachtete ich an diesem Tage nicht. Typischer Gneiss und typischer eruptiver Granit (mit Ausschluss von Gneissgranit) herrschen wahrscheinlich in der ganzen Ausdehnung der nördlichsten Zone des Gebirges ; denn in den Schuttmassen am Nordfuss desselben , westlich von Kwéi-tshönn, hatte ich diese, Gesteine fast ausschliesslich, aber in grosser Mannigfaltigkeit, beobachtet.

Der Tsing-kiën-hó ist tief in die krystallinische Zone eingegraben. Daher ist der Anstieg gering ; erst gegen den Pass hin wird er steil. Es war überraschend, auf dem Tsiën-tsha-ling, so nahe dem Nordrand des Gebirges , nur ungefähr 3500 Fuss über Yimönn und 6000 Fuss über dem Meer , die Hauptwasserscheide des grossen Gebirges zu erreichen. Der Pass ist eine flache Einsattelung. Schon in geringer Entfernung gegen Westen und Osten steigen einzelne Rücken 3000 Fuss höher an. Bis zu dieser Höhe (also 9000 Fuss über dem Meer) waren die Berge schneefrei. Dies bestätigte meine Schätzung , dass der Ta pai-slian , dessen ganze Gipfelgruppe ich weiss gesehen hatte (S. 555) , mindestens i i000 Fuss hoch sein müsse.

Auf Grund der alten Beschreibungen von den Beschwerden des Gebirgsüberganges und den kunstvollen Constructionen, welche für die Anlage des Weges, der doch immerhin nur ein Saumpfad ist, nothwendig gewesen sein und selbst nach dem Ausspruch des

1) Die gradlinige Entfernung zwischen Pau-kí-hsiën und Pau-tshöng-hsiën beträgt nach meiner Karte (Section Tsin-ling-shan) 78 g. M. ; die Linie der Strasse hat ohne (lie kleineren Krümmungen eine Länge von 110 g. M., so dass bei obiger Schätzung nach li (von Zoo auf einen Grad) ungefähr 3o Procent auf die Krümmungen gerechnet sind. Wahrscheinlich ist dies zu viel, und die Messkette dürfte zu einer geringen Reduction der obigen Entfernungsangaben führen.

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