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0062 China : vol.2
China : vol.2 / Page 62 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS LAND DER ACHTZEHN PROVINZEN.

vorausgesetzt werden darf, zerfällt das südliche China in drei Abtheilungen, nämlich das Becken des Yang-tszé , das Becken des Hsi-kiang, und die Region der Küstenflüsse von Kze'angtung, Fokiën und Tshekiang. Die Grenzen der Becken der einzelnen Ströme und der Zuflüsse , welche die grösseren unter ihnen erhalten, sind wichtig für die Verhältnisse des Verkehrs und der politischen Eintheilung ; aber sie haben geringe Bedeutung hinsichtlich der Verbreitung der Organismen. Grösseren Einfluss würden sie auf dieselbe ausüben , wenn wasserscheidende , das Klima beherrschende, hohe Gebirgsketten vorhanden wären. Aber da sich Höhenzüge und Thalmulden oft in schiefem Winkel über eine Reihe von Strombecken hinweg erstrecken, so sind die Linien ihres Streichens in weit höherem Grade bestimmend gewesen, als die beinah regellos angeordneten Wasserscheiden

Küstenlinie. — Am genauesten kennen wir — Dank insbesondere den Aufnahmen durch die Schiffe der britischen Admiralität — die Küste von China. In grossem Bogen von West über Nordost nach Nord ziehend, schneidet deren südliche Hälfte die Gebirgsländer des südlichen China selbst und die einzelnen Parallelketten, aus denen es zusammengesetzt ist, ab. Dieser Theil der Küste ist daher in hohem Grad gebirgig und bietet, von der Ferne gesehen, den Eindruck eines unwirthlichen Charakters. Der Schiffer erblickt im Vorüberfahren nichts als kahle Höhen, zwischen denen das Meer in vielfachen Verzweigungen eingreift, so zwar dass es die letzten Ausläufer der Gebirge in Inseln von nicht minder ödem Ansehen auflöst. Keine Küste in diesen Breiten hat eine ähnliche Zerschnittenheit aufzuweisen. Durch lange gewundene Einfahrten segeln die Schiffe in die inneren Theile der Buchten. Dort breiten sich an den Mündungen der Flüsse und Bäche Ebenen aus, die aber auch noch häufig von Inselbergen unterbrochen sind. Von der Halbinsel Léi-tshóu bis zu dem Vorgebirge bei Ning-po unter dem 3osten Breitengrad findet sich kein flacher, ebener Strand in ungeschützter Lage, oder in bemerkenswerther Ausdehnung. Den Grund, wesshalb eine scheinbar so reich begünstigte Küste doch so wenige gute Häfen hat, werden wir später in den Verhältnissen säcularer Hebung und Senkung kennen lernen. Die Einfahrten sind allenthalben wegen der Untiefen gefahrvoll und beschwerlich. Auch haben es die allmäligen Aenderungen in den Niveauverhältnissen mit sich gebracht , dass grosse Häfen früherer Jahrhunderte versandet und für die Schiffahrt untauglich geworden sind. Das besuchte Khanfu der Araber, den von MARCO POLO hochgepriesenen Hafen von Zayton, haben wir Mühe wiederzufinden. Andere Plätze haben ihre Rollen übernommen, und einzelne von ihnen , welche, wie Canton, Swatau, Amoy , Futshóu, Ningpo , für die fremde Schiffahrt geöffnet sind, besitzen eine hervorragende Bedeutung.

Eine grosse , mit hohen Gebirgen versehene Insel, Hainan, Schliesst sich der Küste an und bildet eine Fortsetzung der Halbinsel Léi-tshóu. Eine zweite , formosa , liegt weit von der Küste ab und ist ein Glied in der Kette , welche die Philippinen mit Japan verbindet. Wir werden später auf ihre Lage und Gestalt

einzugehen haben.

Nördlich vom 3osten Breitengrad nimmt die Küste einen ganz anderen Cha-