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0642 China : vol.2
China : vol.2 / Page 642 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

in dessen Liegendes. Die devonischen Schichten beobachtete ich an den Gehängen nicht, aber unverkennbar waren die weichen obersilurischen Gesteine, deren unter geringen Winkeln nördlich und südlich fallende Schichten sanfte, grasige Gehänge bilden. Bald erscheinen die kalkigen Zwischenlagen der Schieferthone, und damit stellt sich der frühere Versteinerungsreichthum dieser obersilurischen Etage wieder ein. Der Kalkstein ist zum Theil krystallinisch, zum Theil oolithisch , von hellgrauen und grünlichen Farben , in manchen Schichten ein völliges Agglomerat von Brachiopoden mit wenigem kalkigem Zwischenmittel. Eine Nucleospira- Art wird hier herrschend. An dem Abfall dieser Gesteine gegen den Kia-ling-kiang liegt der Marktflecken Tshau-tiën-kwan.

Von Tshau-tien-tshönn nach Kwang-yuén-hsiën (den Sten bis 6ten Februar).

Entfernungen in • ti:

Von Tshau-tiën-tshönn über Tshau-tiën-kwan nach Lung fang-kóu io ; — Féi-hsiën-kwan zo ; — Kw a ng -yuén -hsiën 36. — Zusammen 66 li oder zo g. Meilen.

Der Kia-ling-kiang ist bei Tshau-tiën ein breiter , wasserreicher , schnellfliessender Strom. In einer schroff eingeschnittenen , nach SzW gerichteten Schlucht durchbricht er das System paralleler Faltungen, von denen wir einen Theil kennen gelernt haben. Die Güter werden hier stets zu Schiff transportirt, da der dem linken Ufer folgende Saumweg sehr beschwerlich ist. Auch mein Gepäck nahm den Wasserweg, während ich mich an die Strasse hielt. Ehe wir uns auf dieser südlich wenden, haben wir noch die Umgebungen v o n Tshau - ti ë n selbst zu betrachten , wie ich sie in beschränkter Ausdehnung bei einem Ausflug nach den im Süden des Ortes gelegenen Kohlengruben kennen lernte.

Tshau-tiën liegt in einer schmalen, hügeligen Zone, welche, der allgemeinen Streichrichtung W 200 S folgend , von zwei ebenso verlaufenden Höhenzügen in .Gestalt einer Mulde eingeschlossen wird. Der nördliche ist die eben von uns verquerte Westfortsetzung des Tshau-pi-shan ; der Fluss durchbricht ihn oberhalb des Ortes in einer engen Klamm, deren steile Wände von Weitem Kalkstein erkennen lassen. Der südliche steigt mit massiger Steilheit zu 2000 Fuss über dem Marktflecken an, erreicht aber weiter östlich viel beträchtlichere Höhen. Die Bewohner nannten ihn Kiu-tiau-shian. Da dies »die neun Bergrücken« bedeutet , so ist vielleicht damit das ganze System von Parallelzügen gemeint, welches mit dem zunächst sichtbaren Rücken beginnt. Die Mulde ist mit den obersilurischen Schichten h erfüllt, welche bei dem Dorf unter einem Winkel von 4o Grad nach N 20" W fallen.

Ausflug nach den Steinkohlengruben im Süden von Tshau-tiën.

Abermals haben wir hier eine verkehrte Schichtfolge. Denn wenn man südlich nach den Kohlengruben geht , kommt man zunächst über einen sanft geformten Rücken , wo in zerfallenden Schiefern von unbestimmter Lagerung einzelne lose Brachiopoden liegen, darunter Atrypa reticularis. Dann gelangt man an den Nordabhang des Kiu-tiau-shan. Er wird durch langgestreckte, ebenflächig nach Norden fallende Kalksteinschichten gebildet. Es zeigt sich von oben nach unten folgende Schichtenreihe:

a) Versteinerungslose Kalkplatt en von 4 bis 6 Zoll Dicke mit mergelig schieferigen Zwi-

E   schenlagen von 2 bis 3 Zoll.
Mächtigkeit unbestimmt.

   °   (3) Dickgeschichtete Stink-

   /.°Q °.   kalke, die mehr und mehr, je

weiter man in ihnen herab-

::_::.::• --: %~ •r    ~/   kommt , grosse Knauern von

/...A   •   Hornstein fuhren. Der Kalk

zeigt häufig K o r a l l e n s t r u c-t u r. Tiefer hinab folgen ganz e

Lagen von Hornstein, der bald schwarz , bald weiss ist und in letzterem Fall oft von kleinen organischen Fragmenten erfüllt wird. Er ist sehr spröde und zerspringt

i

S

N

7'shau-

tiën-

tshönn

Fig.

bei

t IO. Lagerung der steinkohlenführenden Schichten Tshau-tiën.