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0135 China : vol.2
China : vol.2 / Page 135 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KOHLENFELD VON PöNN-HSI-HU.

I03

6i

Die Lagerungsverhältnisse sind einfach. Es folgen von unten nach oben : z) Kalks t e i n. Die Farbe ist an der Oberfläche weisslich , auf der Bruchfläche leberbraun und hellgrau, der Bruch splittrig. Versteinerungen werden nur durch Auswitterung erkennbar , und zwar Crinoidenstiele und Schnecken. Hornstein kommt nicht vor.

  1. Gelber D o l o m i t.

  2. R o t h e sandige M e r g e I s c h i e f e r, darüber gelbe , braune und s c h w a r z e Schiefer, die mit braunen, mürben S a n d s t ein en wechseln.

  3. Schwarze, kohlenführende Schiefer , i 5 o Fuss mächtig und 5 oder 6 Flöze führend. Zwischen den Flözen sind die Schiefer sandig und führen Pflanzenstengel.

  4. Weisse und röthliche mürbe Sandsteine.

  5. Eine feste Bank von rothem Sandstein , der mit Quarzkieseln erfüllt ist und ein C o n g l o m e r a t genannt werden kann, bildet die Kappe des Berges.

  6. Einer etwas späteren Zeit gehören wahrscheinlich die P o r p h y r a u s b r ii c h e und die Conglomerate von eckigen Porphyrbruchstücken an , welche weiter südlich auftreten.

Dieses ganze Schichtensystem streicht OSO—WNW und fällt 15-200 SSW. Der Kalk und die Kohlenschichten scheinen daher nur verschiedenen Phasen derselben Ablagerungsperiode anzugehören. Ihre petrographische und stratigraphische Analogie mit später zu erwähnendem Vorkommen machte es mir zur Gewissheit, dass der Kalkstein dem Bergkalk entspricht und die darüber lagernden Schichten wirkliche St e i n k o h l e n f o r-m a t i o n sind. Letzteres wurde durch Prof. SCHENK'S Bestimmungen der wenigen von mir mitgebrachten Pflanzen bewiesen.

Aus dem Profil (Fig. 3o) ist ersichtlich, dass die Kohlenflöze am Abhang oberhalb Pörn,hsi-hu ausbeissen. Man verfolgte sie mit geneigten Schächten, und so entstanden die heutigen Gruben. Aus den Etagen, in denen die Reihen derselben angeordnet sino., schloss ich, dass fünf bis sechs Flöze vorhanden seien. Ueber diesen Punkt kann der Chinese niemals Auskunft geben. I)ie Mächtigkeit der Flöze wurde mir übereinstimmend zu i 1/ 2 bis 2 Fuss angegeben. Jedenfalls ist sie nicht bedeutend , wie sich aus den grossen Massen von Schiefer ergibt , welche beim Abbau gefördert werden müssen. Ich konnte keine Grube selbst befahren , da jetzt die Arbeiter für die Landwirthschaft in Anspruch genommen waren und keine Förderung stattfand 1) . Eine bemerkenswerthe Thatsache , die mir von vielen Seiten in gleicher Weise mitgetheilt wurde , ist , dass auf allen Gruben in einer gewissen Entfernung (die ich nicht näher erfahren konnte vom Eingang die Kohle schlammig wird und die Flöze ihr Ende erreichen. Dies scheint auf das Vorhandensein einer dem Abhang parallelen Verwerfungskluft hinzudeuten.

Die Kohle ist klüftig und kommt daher meist in kleinen muschligen Stücken oder als Staubkohle aus der Grube. Sie ist so mürbe , dass sie durch den Druck des Fingers zerbröckelt, wobei sie stark schmutzt. Doch lässt sich erkennen , dass sie etwas schieferig ist , indem dünne Striche von Glanzkohle mit Grobkohle wechseln , und dass sie einen unebenen Bruch hat. Beim Brennen erweist sie sich als eine stark russende Backkohle, und sie wird daher zur Bereitung von Coke verwendet. Doch ist dieser sehr unrein, da wegen der geringén Mächtigkeit der Flöze und der Brüchigkeit kleine Schiefer-

I) Herr LUSON gibt in seinem Zollbericht über Niu-tshwang (Reports of trade for 1869, p. io) die Mittheilungen eines Besuchers , welcher eine Grube befahren hat. » Die Einfahrt geschah durch einen geneigten Schacht , in dessen Boden eine Art von Stufen mit Löchern gehauen waren , um das Wasser nach der Oberfläche zu bringen. Gegen zoo Arbeiter waren damit beschäftigt. Ausser diesen soll die Gesammtzahl der Arbeiter für die Grubenarbeit und Förderung 75o betragen, deren jeder täglich io Pi-culs fördert. Es gehen noch ausgezimmerte Seitenstrecken ab. Das Flöz ist 3 Fuss mächtig und von unbekannter Ausdehnung. Am Eingang brannte ein Feuer, und die Wetter entwichen durch einen besonderen Schacht. Die Kohle soll der Cardiff-Kohle ähnlich sein und sich für Dampfmaschinen gut eignen. Die Förderung geschah in Körben , die in einer kriechenden Stellung herausgetragen wurden.« Ungeübtheit im Einziehen von Erkundigungen mag (lie Veranlassung zu übertriebenen Angaben hinsichtlich der Zahl der Arbeiter und des Förderungsquantums, das Verlangen nach günstigen Mittheilungen aber der Grund einer zu guten Meinung über (lie Mächtigkeit und Qualität der Kohle gewesen sein.