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China : vol.2 |
IX. CAPITEL. DAS SÜDLICHE SHANSI.
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In grossartigerer Entwickelung treten die archaischen Formationen ausserhalb des grossen Kohlenfeldes, in der Südwest-Ecke der Provinz , auf. Schon die äusseren Umrisse des mächtigen Yó-slzöng-span deuteten auf krystallinische Schiefer 1) : die Gerölle im Só-slzui bestätigten die Vermuthung dieser Zusammensetzung-2). Mit geringerer Sicherheit konnten wir diese für den im Südwesten sich anschliessenden Tshu yu-shazz annehmen , während sie sich für den Föng-tiau-span aus der Gestalt
der Kammlinie und Gehänge, sowie aus dem Gebirgsschutt mit Sicherheit schliessen liess 3) . Wir fanden bei Kiai-tshóu und westlich davon Glimm e r g n e iss und Ho r n b l e n d e g n e i s s nebst vielen Abänderungen von G r a n i t. Letzteren beobach
tete ich nirgends gebirgsbildend. Er scheint nur als Eruptivgestein in den Gneissen
vorzukommen und ist, ebenso wie im nördlichen Shansi, älter als die Sinische Formation. Gneissgranit scheint ebenso zu fehlen wie dort.
Die W u t a i -Formation habe ich nicht beobachtet. Doch scheint sic süd-
lich vom Y6-shöng-shan vorzukommen. Der Missionar Herr WELLMANN in Peking berichtete mir, dass er auf dem Weg von Yztén-kii-hsii-n (am Hwang-ho) gegen Norden fortdauernd über grüngefärbte Schiefer gegangen sei , welche ein wildes und schluchtenreiches Gebirge zusammensetzen.
Die Sinische Forma t i o n kommt wenig zur Geltung. Wir hatten ihr die mächtig entwickelten festen rothen Sandsteine zuzurechnen , welche südlich von Yii-hsiang-hsiim dem Gneiss des Föiz,g-tiau-slzau in Muldenform auflagern 4) . Unzwei-
felhafte Obersinische Kalksteine fanden wir etwas weiter nördlich , wo sie die Gebirge im Norden von LJT ien-Izsi-lisiiu zusammenzusetzen und den Südrand des grossen Kohlenbeckens zu bilden scheinen 5) . Auch nehmen sie am Bau des Hsiau-Miën-shazz theil 6) , und sie verrathen sich durch ihre Gebirgsformen im nördlichen Theil des Hó-shan. Aus Gebilden der Sinischen Formation besteht ausserdem der Ostrand des ganzen Gebirgslandes bei Hwo-lu-1esic7z 7) . Der schroff aufragende Zug , den sie aufbauen , tritt in solcher Weise auf, dass ihm eine gegen Süden an Bedeutung wachsende Rolle zugeschrieben werden muss. Wahrscheinlich wird in anderen Theilen des Ostabfalles der Gebirge des südlichen Shansi gegen die Grosse Ebene eine erhebliche Entwickelung Sinischer Gebilde nachgewiesen werden.
Es bot sich an meinem Reiseweg keine Gelegenheit zur Sammlung hinreichenden Beobachtungsmaterials, um die stratigraphische Entwickelung der Sinischen Formation im südlichen Shansi mit derjenigen in anderen Gegenden zu vergleichen.
3. C a r b o n i s c h e F o r m a t i o n s r e i h e. — Allem Aelteren gegenüber nehmen
die nun folgenden drei grossen Gruppen durch die Gleichförmigkeit ihrer Lagerung eine Stellung als geschlossenes Ganzes ein. Es sind : der Kohlenkalk, die Gruppe der productiven Steinkohlengebilde und die flözleeren Plateau-Sandsteine. In grossartiger Einfachheit breiten sie sich über den grössten
1) S. oben S. 417. 2) S. oben S. 447•
5) S. oben S. 447.
6) S. oben S. 445.
3) S. oben S. 450. 4) S. oben S. 450.
7) S. oben S. 443.
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