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0384 China : vol.2
China : vol.2 / Page 384 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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q   348

VIII. CAPITEL. DIE NÖRDLICHE .-THEILE DER PROVINZEN TSHILI UND SHANSI.

ausschliesslich krystallinischer Schiefer zu erwarten ist. Er enthält .Pupa-Gehäuse und Knochen von Säugethieren, von denen früher, als die Station noch französisch war, Père DAVID eine Sammlung veranstaltete. Im Süden erhebt sich der stumpfe Gipfel des TaWang--shan , des höchsten Berges der Gegend , . welcher 2 50o bis 3000 Fuss Höhe über deri ,Dorf erreichen dürfte. Nach allen Seiten steigen die Gebirge um das anmuthige Thal zu i 500 bis 2 5 oo Fuss an. Terrassirte Felder auf Löss reichen bis ungefähr i 000 Fuss hinauf.

Ueber die Gegend im Osten und Nordosten vermochte ich keine Erkundigungen einzuziehen. Nach Süden ist sie durch PUMPELLY bekannt , welcher über die Gebirge nach Tau-tshwan ging. Er überschritt dabei zwei Höhenzüge von H o r n b 1 en d e g n eis s und Chloritgneiss.

Von Hsi-wan-tszé über das Mongolische Plateau nach Hsi-ging-tszé (den 9. bis I 1. November) .

Entfernungen in li:

Hsi-wan-tszé — Sha-wan-tszé 6o — Plateaurand bei San-han pa zo — Shibartai 35 — Tsaghantologhai 15 — Khanörtai 8o — Hsi ging-tszé 85. — Zusammen 285 li, oder 85,5 g. M.

Von Hsi-wan-tszé bis zum Plateaurand. — Der ungemein lehrreiche Weg führt quer über einige Gebirgsrippen hinweg. Erst geht man i 2 li thalaufwärts , nach Norden dann 3 li westlich hinauf zu einem 4770 Fuss hohen Pass , dann 15 li südwestlich hinab nach einer Schlucht , welche 4o li unterhalb Hsi-wan in das Thal des Tsing-hö mündet. Man ist hier in nahezu gleicher Höhe r,392o F.) mit diesem Ort. Dann geht es 5 li nordwestlich hinauf nach einem Pass, der 23o Fuss höher ist als der erste , dann 25 li abwärts nach dem Thalboden des Baitsa-ghool , welcher sich 2 0 li oberhalb Kalgan mit dem Tsing-hó vereinigt. Der niedrigste Punkt des Weges ist bei dem Dorf Sha-wan-tszé, das ungefähr 400 Fuss tiefer als Hsi-wan-tsze (3 5 t o Fuss hoch) liegt. Von hier ist ein abermaliger Anstieg von 1400 Fuss ; dann gelangt man auf ebenem Weg nach dem 4 li entfernten chinesischen Dorf San-han-ýa (4924 F.) , das bereits auf dem abflusslosen Plateau steht.

Der ganze Weg bis hierher führt über krystallinische Schiefer, die NO—SW streichen und 45-5o° NW fallen. Es finden sich Horblendegneiss, Chloritgneiss und zwei Arten von G1 i m m er g n e i s s, nämlich ein grauer , sehr dünnschieferiger , und ein rother dickschieferer. Letzterer hat granitähnliche Felsformen. Sämmtliche Gesteine sind gangförmig durchsetzt von Granit und P e g m a t i t. Dieser nimmt gegen Westen zu, und am letzten Anstieg (von Sha-wan-tszé) bildet er ein ähnliches polygonales Netzwerk von sich gegenseitig vielfach verwerfenden Adern , wie dort wo die krystallinischen Schiefer die sanften Küstenabfälle zusammensetzen 1) . Unter den Graniten ist eine rothe Abänderung mit grossen Orthoklaskrystallen bemerkenswerth , welche an den Granit des Ai-shan in Shantung 2) erinnert. Die Gneisse gehen in quarzitische Gesteine mit Lagere von Feldspath und Glimmer über.

Mein Hauptzweck bei dem Einschlagen des Weges durch ein Stück der Mongolei war, den Charakter der abflusslosen Becken kennen zu lernen, um die Richtigkeit der im ersten Band dargestellten Ansicht Tiber die Entstehung des Löss, welche sich mir anderthalb Jahre früher aufgedrängt hatte, zu prüfen. Eine deutlichere Belegstelle als hier hätte ich wol kaum finden können. Denn wenn wirklich die Lössländer , welche wir durchwandert haben , früher abflusslose Steppen waren , und die mächtigen Ausfüllungen der Depressionen mit Schutt an den Rändern und Löss in der Mitte ihre Entstehung subaërischen Vorgängen, insbesondere dem spülenden Wasser und den Staubwinden, verdanken ; und wenn es ferner richtig ist, dass die jetzige Gestaltung der Lössbecken nur durch die Herstellung eines Abflusses in jedem von ihnen hervorgebracht worden ist, so muss die Wirkung hier , am unmittelbaren Rand des Plateau's und zwischen nahe benachbarten, verhältnissmässig hohen Bergrücken besonders deutlich sein. Und in der That ist hier die Verbreitung des Löss derartig , dass die ehemalige vollständige Ausfüllung der tiefen

i) S. oben S. 115, 213, 235 und andere Stellen. z) S. oben S. 214.