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0665 China : vol.2
China : vol.2 / Page 665 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER ÖSTLICIIE KWENLUN.

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>4.

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ii

die zerstörende Kraft der Brandung eine nahezu ebene Schlifffläche durch die silu-

rischen Faltungen gelegt hatte, Sedimente auf derselben abgelagert wurden, und dann durch ein Ansteigen des nördlichen oder ein Sinken des südlichen Theils die Ablagerungsfläche und die neuen Schichten eine Neigung von 3o Grad nach Süden erhielten. sokonnten bei der allmäligen Trockenlegung die nachrückenden fliessenden Gewässer des Landes nur nordsüdlich gerichtete Furchen graben. Wenn wir nun grosse Längsthäler finden, welche, wie diejenigen des oberen Han und des oberen Pai yen-1/o, sowie dasjenige des Tsicn-slmi und Mau pinn-kóu (s. S. 604), grossen tektonischen Störungslinien des Grundgebirges folgen , so kann deren Entstehung nur erklärt werden, wenn diese Störungen auch die Decke der auflagernden Schichten betroffen hatten , indem dadurch dem Abfluss von Anfang an solche Linien , welche dem Streichen der tieferen Unterlage folgten, vorgezeichnet waren. Da aber diese Linien mit denen der älteren grossen Störungen zusammenfallen, so werden wir annehmen dürfen , dass die Brüche und Verwerfungen , welche während der Ablagerung der

Beckengebilde entstanden , nicht nur die Streichungsrichtung der früheren hatten, sondern vollständig mit ihnen zusammenfielen und Verstärkungen der durch sie bewirkten Verschiebungen zur Folge hatten.

Wir haben bei den stratigraphischen und tektonischen Betrachtungen die unmittelbaren Einfassungen des Thales des oberen Han unerörtert gelassen. Die Schichtgebilde der Südseite gehören vielleicht noch dem Silur an. Aber betreffs der Nordseite ist es wahrscheinlich , dass sie Carbonischen Alters sind und die Fort-

setzung der von uns dieser Formation zugewiesenen Schichten von Ki-tau-Iwan (s. oben S. 587) bilden. Wie sich ihre ausserordentlich mächtige Entwickelung und ihr von den steinkohlenführenden Schichten bei Tsleau-tièn vollkommen abweichender Charakter erklären låssen , werden wir erst bei einer übersichtlicheren Betrachtung erörtern können.

VI. DAS SCHEIDEGEBIRGE ZWISCHEN NORD - UND SÜD - CHINA IN SEINER GESAMMTGESTALTUNG UND IN SEINEM VERHÄLTNISS ZU DEN NACHBARGEBIETEN.

Die grosse geographische Bedeutung des Kwen-lun, welcher den halben asiatischen Continent von West nach Ost durchzieht und in dieser ganzen Strecke eine durchgreifende. in allen Verhältnissen der Natur und Geschichte deutlich ausgeprägte Trennung zwischen Nord und Süd verursacht , haben wir an einer anderen Stelle eingehend betrachtet 1) . Wir fanden ihn aus parallelen, in ihrem Streichen auffallend constant bleibenden Ketten zusammengesetzt , denen sich , wenn wir sie von West nach Ost verfolgen , vom westlichen Tibet an , und zwar mindestens mit der zu 25000 Fuss hohen Gipfeln ansteigenden Kette des Tang-la beginnend , andere Gebirgsketten im Süden anschaaren. Dieselben haben das Sinische Streichen SW —NO und verbinden sich , wie es scheint , dem Südfuss des Kwen-lun mit einer

I) S. Bd. I, Cap. VII.