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0661 China : vol.2
China : vol.2 / Page 661 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TEKTONIK DER FALTUNGSGEBIRGE VON TSHAU-TIËN.   619

von Ning-kiang-tshóu, gewisse Grundzüge in der Tektonik, ebenso wie im äusseren Bau, wiederkehrend. Als allgemeine Ergebnisse können wir bezeichnen :

I) In jeder Falte steigen die Schichten gleichmässig , unter einem Winkel von ungefähr 30° vom Fuss des Nordgehänges nach Süden, bis zur Firstlinie an. Südlich von dieser wechseln die Fallwinkel , und in drei Fällen , bei I, III, IV, ist eine völlige Umbiegung angezeigt.

  1. In Folge dessen sind grösstentheils die Nordgehänge ebenmässig geneigt, die Südgehänge uneben gestaltet und zum Theil steil.

  2. Die einzelnen Falten grenzen an einander in solcher Weise, dass die älteren Schichten jeder einzelnen den jüngsten der südlich angrenzenden Falte aufgelagert sind.

  3. Eine Ausnahme hiervon bildet die durch den Tsiën-shui und den Bach Mau-ping-kóu angezeigte Grenze zwischen III und IV. Hier sind die Gesteine durch Erosion bis zu grosser Tiefe freigelegt. Es zeigt sich am Südflügel von IV eine völlige Umkehrung der Lagerung , so dass im tiefsten Theil des Thales die jüngsten Schichten anstehen und an ältere der südlich daran sich schliessenden Falte grenzen. Auch hat in Folge der Erosion der Nordabfall von III eine steile Gestalt erhalten.

  4. Diese Ausnahme ist nur scheinbar. Denn wenn bei Tshau-tiën und Lungfang-kóu eine Erosionsfurche in der Längsrichtung 2000 Fuss tief unter das Bett des Kia-ling-kiang eingeschnitten wäre, würde wahrscheinlich bezüglich des Verhältnisses von III zu II und von Il zu I eine ähnliche Lagerung zum Vorschein kommen, wie die um jenen Betrag wirklich eingeschnittene Thal-furche zwischen IV und III blossgelegt hat. An dieser Stelle hingegen würden Faltung und Verwerfung in eben so geringem Maass ersichtlich sein, wie an den beiden erstgenannten Orten, wenn die Furche nicht eingeschnitten wäre. Es würden dann die höheren Theile der Falten IV und III einander berühren und, wie dort, gleichsam mit einander verwachsen sein.

  5. Es ist somit wahrscheinlich, dass jene Gleichartigkeit der Faltungen, welche

sich sonst in Faltungsgebirgen , und zwar bei jedem in seiner besonderen

Art , findet , hier in noch höherem Grad vorhanden ist , als man aus den

unmittelbar der Beobachtung zugänglichen Verhältnissen schliessen könnte.

Zu weniger befriedigenden Ergebnissen führt die Betrachtung der F a l t u n g e n d e s Wu - t i ng - s h a n zwischen Ning-kiang-tshóu im Längsthal des Pai yen-hó und Tai-ngan-yi im Längsthal des Han. Zunächst haben wir an den Thatsachen, dass alle Schichtgebilde nach O 20° N streichen und im Wesentlichen nach Norden einfallen, und dass, neben der Wiederkehr petrographisch ausgezeichneter Schichten, der allgemeine Gesteinscharakter demjenigen der erwiesenen paläozoischen Gebilde entspricht, einen Anhalt für die Wahrscheinlichkeit , dass der Gebirgsbau ebenfalls ähnlichen Gesetzen unterliegt wie der des Gebirgsbaues von Tshau-tiën. Sodann können wir, nach Analogie mit den bisher erörterten Wellen, annehmen, dass solche Stellen, wo eine intensive Zusammenfaltung der Schichten stattfindet, Gewölbekerne

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