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0539 China : vol.2
China : vol.2 / Page 539 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KOHLENTERRASSE VON LU—SHAN.

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ein. geschäftiges Aussehen , und schon aus weiter Entfernung sieht man den Rauch aufsteigen wie von einer Fabrikstadt. Die Coke-Gruben sind vier Fuss lang und eben so

Fig. 99. Senkrechter Durchschnitt der Coke-Gruben.

Fig. ioo. Bodenansicht der Coke-Gruben.

breit. Ringsum sind i o Zugröhren aus gebranntem Thon von 3 Zoll Durchmesser angebracht, die sich unten nach dem Boden der Gruben öffnen. Letzterer wird nun vermittelst feuchter Staubkohle in solcher Weise ausgefüllt, dass eine Luftführung der verschiedenen Röhren nach der Mitte hin erhalten bleibt ; darauf wird brennende Stiickkohle gelegt, durch deren Zwischenräume der Zug fortsetzt. Ueber diese wirft man eine dicke Schicht Kohlenklein und deckt das Ganze mit gebrannten Thonstücken zu. Ein Kübel Wasser steht zum Befeuchten bereit. Die Luftführung geht in den Thonröhren von oben nach unten, dann von den Seiten her am Boden fort gegen die Mitte. Es wird ein mässig guter Coke bereitet , der zu ,24o tsiën fair i oo kin verkauft wird. Er geht besonders in südlicher Richtung fort und war mir schon in Nan-yang-fu bekannt, wo man das kin mit 15 tsiën bezahlte.

Oestlich von dem genannten Dorf zieht ein niederer Rücken hin , der ganz aus Kohlenschichten besteht und mit Resten alter Baue bedeckt ist. Auch hier lässt deren Anordnung auf eine Mehrzahl von Flözen schliessen. Es scheint , dass die Formation sich weit nach Osten erstreckt ; denn ich erfuhr , dass noch bei Pau--föng--hsiën Kohlengruben seien. Da sich dorthin das 400 bis 600 Fuss über dem Thal von Lu-shan erhabene Plateau ausdehnt , so ist das Vorkommen wol als eine unmittelbare Fortsetzung der Kohlenschichten von Lang-6M zu betrachten. Ein anderer viel genannter Grubenort der Gegend ist Lu-kóu, zu I-yang-hsiën gehörig, 90 li von Ta-ying-kai und 8o li von ju-tshóu entfernt.

Die Bedeutung des Kohlenfeldes von Lu-shan liegt in seiner Lage am Rand der Grossen Ebene. Gegenwärtig wird die Ausnutzung auch hier durch die theuern Transportmittel beschränkt ; doch hat die zukünftige Anlage eines Schienenweges aus dem Thal

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Thal von Ju-tshóu

Lu-shan-hsiën

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des Han-Flusses nach Hö-nan-fu, und eines andern aus der Grossen Ebene nach derselben Stadt, viel Wahrscheinlichkeit ; sie wird sich in beiden Fällen wesentlich auf das Kohlenfeld von Lu-shan stützen müssen.

Ein ungemein volkreicher Ort ist der Marktflecken Ta-ying-kai. Er liegt auf dem Kohlenplateau, aber an einer Stelle, wo die Sedimente sich unter eine mächtige Schotteranhäufung hinabsenken , welcher mein Weg durch eine Strecke von 3o li gegen Norden folgte. Ihre Oberfläche ist im Ganzen eben , wiewohl von einzelnen schroffen Wasserrissen durchzogen. Die ganze Terrasse gehört zu dem Abflusssystem des Ju-hó, und so weit sich die Verhältnisse überblicken lassen , begleitet sie dessen Thal in grosser Erstreckung. Ihre Höhe über dem letzteren beträgt ungefähr i oo Fuss. Der Schotter besteht aus kopfgrossen und kleineren Rollstücken von verschiedenartigen festen Sandsteinen , nebst Quarziten und Hornsteinen, und ist daher wahrscheinlich aus der Zerstörung der steinkohlenführenden Formation hervorgegangen. Ich sah weder Kalksteine noch

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Fig. I oI . Kohlenfeld von Lu-shan ; allgemeine Verhältnisse der Lagerung , ohne Rücksicht auf die

einzelnen Störungen.

I. Gneiss des Fu-niu-shan ; — 2. Sinischer Kalkstein ; — 3. Steinkohlenformation ; — 4. Porphyr; -- 5. Grünsteine ; — 6. Schotterbänke ; — 7. Löss ; — 8. Alluvium.