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0670 China : vol.2
China : vol.2 / Page 670 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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6 2 8   XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

über den Löss vervollständigt. Bei Tshióu-tshi-hsiën (I, p. 235) erinnert der Boden an denjenigen von Peking ; es ist die Fortsetzung der Stufe des See-Löss , welche wir bei Hsing-ping-hsiën und Fu-föng-tshönn beschrieben t) . Der Weg von dort führte erst dem Wéi-h6 entlang, dann auf eine 12 bis 15 Meter darüber ansteigende Stufe von Landlöss 2)

(I, p. 240). Diese bildet eine ..Terrasse entlang dem Gebirge. Nach Westen ist sie

höher. Dort liegt das Dorf Sz'-yuén-shang in 85o Meter Meereshöhe auf einer Terrasse, welche deutlich eine Fortsetzung der jenseits des Wéi-hó gelegenen ist (I, p. 285, 286). Das Flussthal mit seinen Alluvien ist ungefähr 200 Meter tief eingesenkt (I, p. 289). Der Löss bedeckt auch die Gebirgsabhänge bis zur Meereshöhe von r000 m. (I, p. 267), und es sind dort zahlreiche Wohnungen in ihm ausgehöhlt (I, p. 25o).

Eine Wanderung von 2o li in westlicher Richtung von Yen-kia-tsun führt zur Mün-

dung des Thales » Tsang yu« , an dessen Seite in etwas über r000 m. Meereshöhe das Dorf »Mou-kia pin« liegt. Senkrecht stehender Gneiss und Granit mit rothen Orthoklaskrystallen sind die Gesteine , die man am Wege trifft. Südlich vom Dorf erhebt sich der wildzerrissene hohe Berg Pu-sa-shan (I, p. 245), welcher mit dem ähnlich gestalteten, im Osten sich anschliessenden Sz' pai-span (I, p. 25 r) eine vordere , weithin sich scharf markirende und auch von mir deutlich gesehene Gipfelreihe bildet, hinter der der schneebedeckte Ta pai-shan ansteigt. Ein Anstieg am Sz'-pai-shan bis zur Höhe von 2500 m. ergab eine durchaus granitische Zusammensetzung (I, p. 277).

Eine andere granitische Kette , deren Gestein sich durch grosse regelmässige Feld-

spathkrystalle auszeichnet, ist der » Che-liou-chan« 3) , dessen Fuss man erreicht, wenn man von Yen-kia-tsun 6 Stunden (ung. 18 g. M.) westlich reist. DAVID hielt sich 10-20 li südlich vom Wéi und kam nach dem oben genannten Dorf Sz' yuén-shang. Darüber erhebt sich der mächtige Berg , »der Riese der Gegend« , dessen nadelförmige Spitze von einem Tempel gekrönt wird (I, p. 288) . Die hervortretende Gestalt verdankt er wol dem Umstand , dass er , wie ich aus • der Ferne zu erkennen glaubte , aus der Frontreihe des Gebirges vorspringt und daher von dem , welcher von Osten kommt , im Profil gesehen wird. Seine Höhe schätzte DAVID auf nur 2 000 Meter.

Von Interesse ist das V o r k o m m e n von St e i n k o h l e am Nordabhang des Tsinling-shan. Es wird uns Nachricht von mehreren Orten gegeben :

I. Bei »Sin-djaé li« , 3o li südöstlich von Yen-kia-tsun (I , p. 25o). Die Gruben,

welche DAVID an einem Ort 20 — 30 li südöstlich von Yen-kia-tsun besuchte (I, p. 266), müssen in der Nähe des ersteren Dorfes liegen. Es erheben sich dort ganz am Fuss des Gebirges einige kleine Hiigel, die aus Gneiss und porphyrischem Diorit bestehen. In der Höhe von r000 m. wird seit 20 Jahren ein Flöz von graphitisch glänzendem Anthracit abgebaut, welches in vertical gestellten , stark gefalteten schieferigen Schichten eingeschlossen ist. Dieselbe Lagerstätte soll in vielen benachbarten Hügeln fortsetzen ',I, p. 27i).

2. Die sogenannten »grossen Gruben« liegen 3o li südwestlich von dem genannten

Dorf, in 1500 m. Meereshöhe und noch im Bereich der Lössbedeckung, welche eine beträchtliche Mächtigkeit hat. Am Weg kommt man Tiber Granit , Gneiss und grüne amphibolische Schiefergesteine. Die Kohle , welche ein hohes specifisches Gewicht hat, zerreiblich ist und stark schmutzt, liegt unmittelbar in schwarzen Schichten , welche viel Quarz und Kalkspath enthalten. Das System der Sedimente, welche sie einschliessen, zeigt ausserdem weissen krystallinischen Kalkstein und grünliche metamorphische Schiefergesteine. Doch ist ihre Aufeinanderfolge schwer zu verstehen , da die Schichten in hohem Grade gefaltet , verworfen und überstürzt sind (I, p. 279, 28o).

2. Uebergang über den Tsin-ling-span (vorn r8ten bis 26sten Februar I87 3) . — Es ist für die Kenntniss des Gebirges ein glücklicher Umstand, dass P. ARMAND I )AVID's Weg wenigstens zum Theil östlicher führte als der meinige. Derselbe geht von Méi-hsiën aus und führt in südwestlicher Richtung unmittelbar nach den Quellfliissen des Héi-Jung--klang. Bei II"u-kwan vereinigt er sich mit der von mir benutzten Reichsstrasse.

I) S. oben S. 553.

z) Von DAVID in der Regel als Diluvium hoang-hoïen bezeichnet.

3) Dies ist jedenfalls der Shi-lóu-span (Steinthurm-Berg) , welcher auf meiner Karte südwestlich von Afji-hsi n angegeben ist.

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