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0739 China : vol.2
China : vol.2 / Page 739 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ZUKÜNFTIGE EISENBAHNEN IN CHINA.   697

 
     

 
 

sobald man deren Vortheile eingesehen hatte. Bezüglich der Eisenbahnen braucht der Process des Brechens mit Vorurtheilen längere Zeit, weil hier erst die Bahnen für die Dampfbeförderung gebaut werden müssen, während sie in den Wasserwegen von der Natur gegeben sind, und die Fahrzeuge mit ihren Dampfmaschinen ohne Rücksicht auf die Ansichten und Meinungen der Eingeborenen auf dieselben gesetzt wurden.

Für das nördliche China sind Eisenbahnen von sehr viel grösserer Wichtigkeit

als für die südlichen Provinzen. Hier geschieht der Transport auf den Wasser-Wegen zwar langsam, aber zu sehr niedrigen Preisen. Dort ist er überaus kostspielig. Vor Allem bedarf die Grosse Ebene besserer Communicationsmittel. In ihr sind ertragreiche Gegenden von andereren umgeben, welche gleichen Ueberfluss haben. Es hängt daher von der Lage jeder einzelnen Landschaft ab, ob sie

die Erzeugnisse des Bodens exportiren kann. Sehr günstig sind in dieser Beziehung z. B. diejenigen Gebiete gestellt, welche den Plateauabfällen von Shansi zunächst gelegen sind, da sie ihr Getreide dorthin, theilweis im Austausch gegen Steinkohle, verkaufen können. • Es wird ein ausserordentlicher Aufschwung gewinnbringender Bodenproduction stattfinden, wenn die wichtigsten Theile der Ebene billige Communication mit Seehäfen oder Flusshafenplätzen haben werden. Die erste Eisenbahn von Peking nach einem eisfreien Hafenplatz wird diese Bedeutung für die Handelsverhältnisse erweisen , und bald wird sich die Wichtigkeit einer solchen Linie für politische und strategische Interessen herausstellen. Die letzten Gesichtspunkte , im Verein mit dem ersteren , werden zur Folge haben , dass die von KUBLAI genial entworfenen Heerstrassen durch die Grosse Ebene 1) sich in Schienenwege verwandeln werden. Es lassen sich schon jetzt die Linien von Peking über Tsi-nan-fu nach der Bai von Kiazt-tsleó?l, von Peking entlang dem grossen Canal über Hwai-ngan-fu nach einem Ort gegenüber von Tshönn-kiang fu, und von Peking über Wéi-1ewéi fn nach Fan-tsllöng am Han, oder (wegen der schlechten Schiffbarkeit dieses Flusses) über S1ö-ki-tshö,tn nach Hankóit, als die wichtigsten Eisenbahnwege durch die Grosse Ebene in nordsüdlicher Richtung bezeichnen.

Natürliche Wege aus China nach Norden und Westen. — Auch nach anderen Richtungen sind die Linien der künftigen Schienenwege durch die jetzigen Verkehrsstrassen vorgezeichnet. Abgesehen von der Verbindung zwischen Peking und Mukden , deren Herstellung im persönlichen Interesse der jetzigen Dynastic liegt, aber commerciell nicht von grosser Bedeutung ist, gibt es nur zwei vorgeschriebene Wege aus der Grossen Ebene nach Norden und Westen hinaus. Der eine von ihnen führt nördlich über das Nankóu-Gebirge hinweg nach dem Gebiet von Hsii ;i-1wa fu und von hier einerseits über Kalgan nach Dolo;tnoor oder nach Kiachta, andererseits westlich hinüber nach Ta-tung flt und Kzuc'i-1 wa-tshöng, von wo aus umfangreiche Gebiete der Mongolei leicht durch Karawanen mit chine-

sischen Erzeugnissen versorgt werden können.

 
   

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I) S. oben S. 274.