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0601 China : vol.2
China : vol.2 / Page 601 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GESCHICHTE DER TSINLING-STRASSE.

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I) S. Bd. I, S. 36o.

z) S. unten die Anmerkung über den Namen des Passes Wu-ting-kwan, bei der Beschreibung des Reiseweges von Pau-tshön,g--hsiën nach Ning-kiang-tshóu.

3) DE MAILLA, Histoire générale de la Chine, vol. IV, p. 72. Der Name von Liu-PI ist in Sz'-tshwan hochgefeiert. Sein Grabmal wird in Tshöng-tu-fu gezeigt, und es ist ihm dort ein Tempel errichtet worden. Die Sage stempelt ihn wegen seiner grossen Körperkraft zu einer Art hercules. Er soll dieselbe dadurch erlangt haben, dass er von einem Tiger verschlungen wurde und aus demselben lebendig wieder heraus kam. Die grösste seiner Heldenthaten war die Besiegung des Wasserdrachens.

v Richthofen, China. 11.   36

und Tsköug-tu fzt von Chinesen colonisirt und wahrscheinlich von chinesischen Kaufleuten erreicht 1). , Der Besitz in Sz'-tshwan ging verloren , und es ist nicht bekannt , wie lange derjenige des Thales von Han-tslaung fu gehalten worden sein mag. Da jedoch diese Gegend von den Gebieten am mittleren Han her leicht erreichbar war und eine grössere politische Macht sich in ihr niemals entwickeln konnte , so dürfen wir annehmen , dass sie entweder von den weiter östlich herrschenden Lehensfürsten oder von der kaiserlichen Macht selbst in Besitz gehalten worden ist. Jedenfalls fiel sie dem Kaiser TSIN-SHI-HWANG-TI von selbst zu , als er die Lehensfürsten überwand und das Reich unter seinem Scepter vereinigte. Für Heere wird kaum eine andere Verbindung bestanden haben, als die von MARTINI angedeutete , von Hsi-ngan-fu südöstlich nach dem Thal des Tan-kiang, und von dessen Ausgang im Thal des Han hinauf. Der genannte Kaiser hatte bei Han-tsliztng fu Truppen stehen und befand sich selbst dort, um mit Hülfe derselben Sz'-tshwan zu erobern, wie es uns in einer alten Sage 2) überliefert ist. Die Strasse von Han-tshung-fu nach Tshöng-tu-fu , welche durch seine List erbaut wurde, mochte einem für Handelszwecke schon bestehenden Pfad folgen und nun erst für

;la_   die Bewegung von Truppen geeignet gemacht worden sein. Die Verbindung von

Hsi-ngan-fu und Han-tshung-fu blieb aber langwierig und schwierig wie zuvor.

Wann diese Strasse erbaut wurde, ist aus den bisher durch Uebersetzung in euro

päische Sprachen bekannt gewordenen Quellen nicht zu ersehen. Nach MARTINI

hätte LIU-PANG , welcher im Jahr 206 v. Chr. den letzten Prinzen der TSIN unter-

Ìt   warf und , nach vier Jahren weiterer Kämpfe mit seinem Rivalen HSIANG-YU , im

Jahr 202 den kaiserlichen Thron bestieg und die glänzende Dynastie der HAN

begründete, die Strasse durch seinen Feldherrn TSHANG-LIANG bauen lassen. Nach anderer Ansicht wäre die Anlage durch den nicht minder grossen LIU-PI geschehen,

einen späten Sprössling der HAN-Dynastie , welcher 219 n. Chr. in Han-tshung-fu,

~!   und nachher auch in Sz'-tshwan festen Fuss fasste und seine Residenz in Tshöng-

tu-fu nahm 3) . Nach weiteren Kämpfen nahm er 221 den Titel Hwang-ti und den

Namen _ TSHAU-LIE-TI an. Er begründete damit die Dynastie der »späteren HAN«,

welche in der unglücklichen Zeit der San-kwó , oder der »drei Reiche« regierte.

r   Liu-Pi's Kämpfe waren wesentlich gegen TSAU-TSAU gerichtet , welcher nördlich

vom Tsin-ling-shan herrschte und die WÉi-Dynastie gründete. Sie dauerten nach 2 2 1 noch fort. Da »die Wasserstrassen« , also wol die Linien des Han-kiang und des T an-kiang, von TSAU-TSAU besetzt waren , soll Liu-PI , um von Han-tslaung fu eine Armee schneller nach dem Thal des I/Pi führen zu können, seine gesammten