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0058 China : vol.2
China : vol.2 / Page 58 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS LAND DER ACHTZEHN PROVINZEN.

Gestein ausbreiten , oder nur einzelne Kuppen der verborgenen Ketten in Gestalt von Inseln hervorragen lassen.

Durch diese Besonderheiten wird die ganze Oberflächengestalt bestimmt. In sehr grossen zusammenhängenden Gebieten sieht man nichts als parallele Faltungszüge von wenig wechselnder Zusammensetzung , getrennt durch parallele Thalmulden. Die Gewässer haben die Eigenthümlichkeit , dass sie letzteren nur auf kurze Strecken zu folgen pflegen und bei erster Gelegenheit eine der beiden einschliessenden Ketten durchbrechen , um in der nächsten Mulde weiter zu fliessen und so, nach einer Reihe von Durchbrüchen und Parallelstrecken einen grösseren Fluss oder das Meer zu erreichen. Aber diese Form der Wasserläufe hört auf, sowie man in ein Becken von rothem Sandstein kommt, in welchem die Flüsse das Schichtensystem nicht bis auf das Liegende durchnagt haben. Dann findet eine fast regellose Anordnung der Thalfurchen statt.

Die rostförmige Anordnung paralleler Faltungswellen über sehr grosse, in ihrem Grundbau einheitlich beschaffene Gebiete darf als eine Besonderheit von Asien bezeichnet werden. In Europa bietet das Juragebirge das einzige vollkommene, aber räumlich sehr beschränkte Analogon, während ähnliche Verhältnisse in grösserer Ausdehnung , aber weniger vollkommener Ausbildung, an der dalmatinischen Küste herrschen. Grossartiger, aber doch gegen Asien weit zurückstehend, geben die Alleghanies in Nord-America ein Bild dieses Baues. Wir haben an einer anderen Stelle 1) ausgeführt, dass sich auf dem europäisch-asiatischen Continent, vom Altai, den westlichen Ausläufern des Tiën-shan, dem Kaukasus und dem westlichen Persien über den Himâlaya bis hinauf zum nordöstlichen Asien ein im Ganzen bogenförmiger Verlauf der Streichungsrichtungen von Gebirgen und Schichtenbau erkennen lässt, indem westöstliche Richtungen im mittleren Theil, solche von NW— SO im westlichen, und von SW — NO im östlichen Theil herrschen. An der Zusammensetzung des Kernes dieser Bodenanschwellung , im Westen bis Turan , im Süden bis zum oberen Indus , im Osten bis zum Meer , nehmen nur die ältesten Formationen Theil. Im Süden hat sich später mit jüngeren Gebilden der Himâlaya an-

geschoben, und im Westen haben sich die von NW nach SO (meist WNW—OSO gerichteten Faltungen noch während der Ablagerung jüngerer Formationen gegen Südwesten hin fortentwickelt. Auch im Osten werden wir theilweise ein Fortwirken der Faltungstendenz in der Richtung SW — NO durch lange Perioden nachweisen können. Aber vorgezeichnet war der Grundbau, wie es scheint, allenthalben seit sehr frühen Zeiten. Diesem einfach gestalteten Rumpf sind besonders im Westen, aber auch im Süden und Südosten, Gebiete mit abweichenden Streichrichtungen und viel reicherem geologischem Bau angewachsen, wobei verschiedene Richtungen zur Geltung kommen. In diesem tektonischen Grundgesetz , auf dessen ausführlichere Entwickelung wir später noch einmal zurückkommen werden , dürfte die Ursache zu suchen sein, dass das östliche Asien, und zwar besonders das süd-

1) S. Bd. I, S. 193 —195 •