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0668 China : vol.2
China : vol.2 / Page 668 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SIJENSI.

nach dem Rand des Rothen Beckens von Sz'-tshwan nicht nur Schlussfolgerungen auf den Bau jener westlicheren Gebirgsgegenden gestattet, sondern auch das gegenseitige Verhältniss des nördlichen zum südlichen China überhaupt klarzustellen geeignet ist , so weit sich dasselbe auf den inneren Bau und die Anordnung der Gebirge gründet. Das südliche China hat in seiner ganzen Ausdehnung eine analog bleibende Structur ; ihr Grundtypus sind Faltungen , deren Richtung durch diejenige des Tang la vorgezeichnet ist. Nur einmal noch werden wir an einen Knotenpunkt von ähnlicher Bedeutung für das Verständniss der Tektonik des Continentes kommen, nämlich im südwestlichen Sz'-tshwan, in der Gegend von Va-is/Wm fit, wo eine ganz andere Faltungsrichtung, diejenige des hinterindischen Systems, mit der Sinischen zusammentrifft.

Mit Rücksicht auf diese grösseren und allgemeineren Gesichtspunkte werden wir nun den Tsin-ling-shan abseits von unserer Strasse , und ganz besonders mit Beziehung auf die im Süden und Norden ihm vorliegenden Gegenden , betrachten.

I. Oesiliclie Eníwickelung des Tsinling-Geringes.

Die einzige Ergänzung meiner Beobachtungen vermag ich den Aufzeichnungen des ausgezeichneten Lazaristenmissionars Herrn ARMAND DAVID zu entnehmen, welchem die naturwissenschaftliche Kenntniss von China, allerdings weitaus vorwaltend in faunistischer Hinsicht , erstaunliche Bereicherungen verdankt. Derselbe hielt sich in der Provinz Shensi von October 1872 bis März 1873 auf und machte die vierfüssige und geflügelte Thierwelt des Tsin-ling-shan zum besonderen Gegen- stand seiner Studien. Ausser seinen Kenntnissen , seinem eingehenden Interesse und seinem für die verschiedensten Gegenstände durch langjährige naturwissenschaftliche Reisen in China geschärften Blick , war ihm dabei seine Eigenschaft als

Missionar von besonderem Vortheil, indem er die einzelnen Orte des Gebirges, an

welchen Christengemeinden leben , als Standquartiere benutzen und von ihnen aus   ~r

die Umgegend bereisen konnte. Die lange Dauer seines Aufenthaltes setzte ihn

in den Stand, in seinem Fach mit grosser Gründlichkeit zu forschen ; doch verdan- ken wir ihm auch eine Anzahl werthvoller geologischer Notizen. Da sie in einer umständlichen Reisebeschreibung zerstreut sind , dürfte ihre geordnete Zusammen-

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stellung an der Seite der im Vorstehenden mitgetheilten Beobachtungen dazu   a'
beitragen, ihre Verwerthung zu erleichtern.

Herrn ARMAND DAVID'S Beobachtungen am Tsin-ling--slzan und im Thal des Han').

I. Beobachtungen im IVéi-Thal und am Nordabfall des Tsin-lingshan. — Von Hsi-ngan fu (500 m.) reiste Abbé DAVID am II. November 1872 in siidwestlicher Richtung nach dem i oo li entfernten Dorf » Che-kin-tsuén« (Shi-tsing tsiian) ,

I) Die Notizen sind dem Werk »journal de mon troisième voyage d'exploration dans l'empire Chinois par M. l'Abbc ARMAND DAVID (Paris 1875, z Lände) entnommen. Sie finden sich zerstreut in