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0093 China : vol.2
China : vol.2 / Page 93 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE MANTSCHU.

61

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Act in der Gegend von Hsiién-Izwa fu den Titel eines Kaisers von China an il . Er gab seiner Dynastie den Namen TA-TSING (die Grosse Reine) . Doch musste er weitere Eroberungen aufgeben , kehrte nach dem Liau zurück und starb dort im folgenden Jahr. Seinem Neffen 2) SHUN-TSHI war es vorbehalten , den leeren Titel des Vaters zur Wirklichkeit zu machen. China war von Rebellionen in Honan, Hukwang und dem ganzen Westen zerrissen. Der letzte Feldherr der MING, WUSAN-KWÉI, rief die Mantschu zu Hilfe und öffnete ihnen das Mauerthor Shan-Izaikwan , dessen Einnahme ihnen noch nicht geglückt war. Gerade wie es einst die Nii-tslzörz~z gethan hatten , leisteten die Mantschu den erbetenen Dienst , besetzten aber die Hauptstadt und erhoben den Knaben SHUN-TSHI im Jahr i 644 zum Kaiser von China. Dies war die Thronbesteigung der gegenwärtigen Dynastie 3) .

Hiermit endet die Reihe der Begebenheiten, welche sich an die eigenthümliche geographische Lage des Liau-Thales knüpfen. Das letzte Vordringen einer tungusischen Heeresmacht gegen Westen war zugleich das bedeutsamste. Hatten früher einzelne Stämme die Gewalt über ganz Central-Asien erlangt, batten Andere einzelne Theile von China beherrscht , oder Reiche an dessen Westgrenzen , und selbst , wie die Karakhitai , am fernen Yaxartes, gegründet , so 'gelang es nun den Mantschu , in kurzer Zeit über ganz China zu gebieten, dessen Grenzen auszudehnen und nach hundert Jahren die Oberhoheit über Central-Asien Tibet und alles Land im Nordosten bis an das japanische Meer und weit über den Amur hinaus auszuüben. Allein wie es das grösste Reich ist , das vom Liau aus gegründet wurde , so ist es auch das letzte gewesen , und nie wird voraussichtlich eine ähnliche Bewegung , wie wir so viele aus der Vergangenheit zu verzeichnen hatten, von dort ausgehen. So segensreich das Joch der Mantschu-Kaiser für die Chinesen im Anfang gewesen ist, haben doch Diese für die unwillkommene Fremdherrschaft eine unfreiwillige Ausgleichungsmaassregel ausgeführt, indem sie auf friedlichem Weg nicht nur Shöng-king, sondern die Mantschurei bis zum Amur hin erobert haben. Als Ansiedler von den Mantschu-Kaisern selbst herbeigelockt, haben sie mit ihrer höheren Cultur die einheimische erstickt, ihre eigene Sprache, ihre Religion und ihre Gesetze an die Stelle der früheren gesetzt und das Land zu einem Theil von China gemacht. Sollte einst das jetzige Herrscherhaus gezwungen werden , auf dem Weg durch das Mauerthor Shan-hai-kwan , den es sich immer offen hält,

1

I) DE MAILLA a. a. O. p. 469.

  1. PLATH ( Völker der Mantschurey p. 255) hat gezeigt , dass er nicht sein Sohn sein konnte , wie MARTINI und VISDELOU annahmen.

  2. Eingehendere Erörterungen über den Ursprung und die, Geschichte der Mantschu-Dynastie s. in (lem genannten Werk von PLA'rII ; ferner KLAPROTH , notice sur l'origine de la nation des _1l7andchoux, mim. rel. à l'Asie I, p. 411-454 ; GoRsKI, über die Herkunft des Stammvaters der jetzt in China herrschenden Dynastie Z i n und vom Ursprunge des Namens der Ma n t s c h s u (Arbeiten der kaiserl. russ. Gesandtschaft zu Peking über China, aus dem Russischen von Abel und Mecklenburg , Berlin 1858, Bd. I, p. 347-385) ; desselben Ursprung und erste Thaten des Mantschsurischen Hauses (ebend. Bd. I1, p. I-126) ; und HOWORTH, Origin of the Manchus, 7ourn. R. Asiatic. Soc. vol. VII part. II. I)as Jahr 1863 in Petersburg erschienene Werk des gelehrten WASSILYEFF über die Mantschurei und das Volk der Mantschu ist leider nur Kennern der russischen Sprache zugänglich.