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0636 China : vol.2
China : vol.2 / Page 636 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. DIE PROVINZ SHENSI.

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dem Weg aus dem Thal des oberen Han über den Pass

Hauptfurche gelegenen zonalen Bergziige in so steilen Schluchten, dass eine Communication ihm entlang nicht möglich ist und für die Strasse der westlichere Passweg gewählt werden musste 1) .

Der Weg hat nur an einigen Verengungen der beiden Fluss-

thaler Schwierigkeiten zu überwinden. Der Anstieg nach dem Pass und der jenseitige Abstieg sind felsig und mässig steil. Jetzt im Winter war das Reisen zum Theil äusserst beschwerlich, da die Gewässer, welche man über den Gebirgspfad frei hinabrinnen lässt, gefroren waren. Es kam mehr als einmal vor, dass das vorderste Maulthier durch Gleiten fiel und alle anderen über dasselbe hinweg-stürzten , wobei die losen Packsättel mit den fest auf sie gebundenen Gepäckstucken abgeworfen wurden und über das Felsgewiirfel der Gehänge hinabrollten.

Die Formationsfolge, welche der Weg beinahe rechtwinklig zum Streichen durchsetzt , ist zwar deutlich , aber es fehlt leider an sicherem Anhalt zu Altersbestimmungen. Die sehr entwickelte Schichtenreihe beginnt mit steil nördlich fallendem K a l k stein (7e, auf Fig. r o6) , der nur i oo Fuss mächtig ist. Es folgen feste

S a n d s t e i n e (v) in gleicher Lagerung, 3 0o Fuss mächtig; darauf grüne und griingraue, meist sehr ebenflächige Schief er (u) , welche petrographisch den wahrscheinlich untercambrisehen , im südlichen China sehr verbreiteten Schiefern des Liushan bei Kiu-kiang ähnlich sind und trotz vielfacher Fältelung einige tausend Fuss mächtig zu sein scheinen. Bei hwan-tshwanpu tritt wieder Kalkstein auf, welcher, wie ich glaube, die Schiefer unterteuft ; doch såh ich die Unterlagerung nicht. Erst von hier an beginnt eine sichere Aufeinanderfolge der Schichten, und zwar v o n ob en n a c h u n t e n; ich bezeichne den

Kalkstein von Kwan-tsliwan-pu, als das oberste Glied, mit t. Er fällt anfänglich 25" nördlich ein, weiterhin i o bis 6°, zuletzt wieder 30°. Zum Theil besitzt er krystallinisches Gefüge; dann ist er zuckerkörnig und von so geringer

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i) An den Pass Wu-fing-kwan knüpft sich eine Sage aus einer Glanzepoche der chinesischen Geschichte. Kaiser TSIN—S111—HWANG—TI, so wird erzählt, wünschte die Gebiete des jetzigen Sz'-tshwan seinem Scepter zu unterwerfen. Damals war dieses Land noch von den Ureinwohnern, den Man-tszc, bewohnt , welche ihren eigenen König hatten. Die kaiserlichen Truppen standen in dem Thal von Han-tshung-fu und konnten von hier leicht über 1l7itn-%ISZ~1L bis nach dem jetzt als Wu-ting-kwan bezeichneten Pass kommen. Weiterhin aber dehnte sich eine pfadlose Gebirgswildniss aus. Der Kaiser liess dem wegen seiner Habgier bekannten König der Man-tszg, welcher in dem jetzigen Tshöng-tu fu residirte , seine Freundschaft antragen und als Zeichen derselben zwei Kühe anbieten , welche die Eigenschaft hätten , das genossene Futter in ihrem Magen in Gold zu verwandeln. Schon vorher hatte er dafür gesorgt, dass der Ruf dieser Thiere sich verbreitete , indem er ihnen täglich Goldstaub unterstreuen liess, und der König der Man-tszé hatte daher auch schon von ihnen gehört. Derselbe schickte fünf Abgesandte , um das kostbare Geschenk in Empfang zu nehmen. Als diese am kaiserlichen Hoflager ankamen, wurde ihnen mitgçtheilt, dass die Thiere der grössten Sorgfalt bedurften, daher nur auf gut gebahnter Strasse gehen und insbesondere Flüsse nur auf Brücken überschreiten könnten. So wurde von dem König der Man-

tszé der schöne Reit- und Saumweg gebaut, welcher bis zum heutigen Tage besteht und die wichtigste Landverbindung mit Sz'-tshwan ist. TSIN—SH1-

HWANG—TI benutzte sofort die Strasse, um mit seiner ganzen Armee einzuziehen und das Land in Besitz zu nehmen. Das Gedächtniss der fünf düpirten Abgesandten aber wurde im Namen Wu-ting-kwan, d. i. »Fiinfmännerpass«, verewigt.

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