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0089 China : vol.2
China : vol.2 / Page 89 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AELTESTE TUNGUSISCHE STÄMME.

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sein oder nicht. dass die heutige koreanische Sprache aus der der Siënpi entstanden ist, so müssen wir doch den chinesischen Schriftstellern in so weit folgen, als sie die Siënpi-Stämme ihrer Sprache nach von den t u n g u s i s c h e n unterscheiden, welche nun in die Arena treten. Ob Dieselben Eindringlinge vom ferneren Norden her waren, oder ob sie wirklich unter dem Namen Su-sleöle;z seit uralter Zeit in den Wäldern am Sungari neben den Siënpi-Stämmen sassen und erst später erstarkten, dies wird sich wol nie entscheiden lassen. Wichtig für unsere geographisch-historische Betrachtung ist, dass sie nach dem Verschwinden der Siënpi aus dem Dunkel ihrer Wälder hervortreten , sich unter verschiedenen Namen gruppiren , bald unter dem einen, bald unter dem anderen im Liau-Thal zur Macht kommen, sich nach Westen ausbreiten und nach einer langen, einflussreichen Geschichte in unserer Zeit demselben Schicksal des Unterganges entgegeneilen, dem ihre Vorgänger erlegen sind. Die erste Notiz von ihnen findet sich um 263 n. Chr., als ein Volk der I-lii (auch I-lózr gelesen) den Kaisern der ersten WLI-Dynastie einen Tribut von steinernen Pfeilspitzen, Bogen , Panzern und Hermelinfellen schickte. Ihr Land war i 000 li nordöstlich von Fuyii, d. i. den Gebieten des oberen Yalu und des oberen Tumönn in Korea , unmittelbar nördlich von Wo-tsiu, oder dem Land am unteren Tumönn, und grenzte östlich an das Meer. Es war kalt, gebirgig und waldig ; die Leute wohnten in Höhlen und schmierten sich im Winter mit dem Fett der Schweine, die sie in grosser Zahl züchteten. Die Beschreibung entspricht dem Land zwischen Ninguta und dem Meer. Die I-lü glichen äusserlich den Bewohnern von Fu-yü, aber sie hatten eine ganz verschiedene Sprache. Sie waren sehr unreinlich und besassen kein Salz. — Als ein anderes Volk derselben Race werden im 5ten Jahrhundert die Wizhi oder Molio bezeichnet , welche gleich den vorigen in Dörfern wohnten, und ein starkes, kriegerisches Volk waren. Sie lebten in Bergen und an Flussufern , wie es noch heute die Bewohner des oberen Sungari- Thales thun. Dieser Fluss, Su-nec genannt, floss durch ihr Land. Sie hatten Pferde und etwas Ackerbau. Aber das Wasser war salzig , es gab Salzseen , und das Salz blühte selbst von der Rinde der Bäume aus I) ; d. h. sie bewohnten zum Theil die Gegenden der abflusslosen Seen im Westen des Sungari. Unter dem Namen llloleo, welcher der spätere von beiden ist, gewannen sie eine grosse Ausdehnung. Die sieben Stämme , in welche sie getheilt waren , bewohnten das ganze Land --vom Südfuss des Tshang-pai- shan bis zum Amur. Am Ende des fiten Jahrhunderts gründeten die Mo-ho vom Sungari aus das Reich Pu-kai, welches sich durch die Eroberung von Fl yii , 147o-tsiu und Tsleau-lesièìz über das ganze nördliche Korea erstreckte, das Thal des Liau umfasste und bis 925 bestand. Früher zu den Barbaren gerechnet , wurden nun die Bewohner civilisirt und gelangten in den Besitz einer Schrift. Der König hatte fünf Residenzstädte , und es gab viele Städte von geringerem Rang. Als sic in dem genannten Jahr von den Kleitan besiegt wurden,

I) PRJEWALSKI macht bei der Beschreibung des Tarym die Bemerkung : »Die Bäume des Populus diversifolia sind dergestalt salzhaltig , dass man an Brüchen oft einen dichten Anflug von Salz sehen kann «. (Ergänzungsheft 53 zu Petermann's Mittheilungen, p. 9.)