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0285 China : vol.2
China : vol.2 / Page 285 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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STEINKOHLE.   2 5

sein sollte aber die Zukunft des Bergbaues ist im nördlichen Gebiet. In den Bergen östlich vom Hshrn fuu-/ w wird ein Stollen hinreichen . um die noch unverritzten Theile der Flöze , soweit sie über der Thalsohle liegen zu erschliessen. D'er Tiefbau wird sich von dort gegen Westen ausdehnen können. Das Gesammtareal des Kohlenfeldes lässt sich etwas roh auf ungefähr i 2 deutsche Quadratmeile schätzen.

Der Bergbau ist hier jedenfalls sehr alt. Shantung gehört zu den ältesten Culturländern China's; die Kohle war unmittelbar an der Oberfläche sichtbar : ihre Brennkraft musste früh bekannt werden, und so dürften sich seit undenklicher Zeit die ersten Keime jener Industrien entwickelt haben , durch welche Po-shan-hsicn seine Berühmtheit in China erlangt hat. Wir haben derselben , und zwar insbesondere der Töpferei , der Bereitung von rothem Eisenoxyd als Farbmaterial , der Glasfabrication und der mit ihr verbundenen Glasschleiferei, bereits oben gedacht.

Das Kohlenfeld von Lin-tski-hsiën (nordwestlich von Tsing-tshóu-fu). liegt demjenigen von Po-shan nahe. Ich habe es nicht kennen gelernt. Vermuthlich hat die Steinkohlenformation hier eine ähnliche Entwickelung wie dort. Da der Fallwinkel überall flach ist und die Flöze nahe genug an die Oberfläche kommen , um die Chinesen zum Abbau veranlasst zu haben , so ist zu erwarten , dass schon ein geringer Tiefbau zu beträchtlichen Aufschlüssen hinreichen wird. Bohrungen allein

vermögen die Zukunft des Kohlenfeldes klar zu stellen.   .

Dasselbe gilt von dem Kohlenfeld von ti ii-ksiën (s. oben S. 2 r o), welches nach Süden bestimmt abgegrenzt ist, nach Norden unter die Ebene einfällt, und im Osten und Westen von einer Terrasse vulcanischer Tuffe begrenzt wird , unter der sein Fortstreichen unbekannt ist. Der flache Einfallswinkel und die Vielzahl der Flöze sichern einem geringen Tiefbau eine erhebliche Ausbeute. Bis jetzt steht die Kohle an Qualität weit hinter derjenigen von Po-shan zurück. Doch mag dies dem Umstand zugeschrieben werden , dass man noch unmittelbar unter der Oberfläche arbeitet. Es wird selbst bei unbedeutender Tiefe eine erhebliche Wassergewältigung nothwendig sein : aber die vorgeschobene Lage des Gebietes gegen Osten gestattet die Verwerthung der Kohle bei Gestehungskosten von mässiger Höhe.

Westlich von Po-shan haben wir zunächst das Kohlenfeld von Tskang-kiu- /Siëfl dessen wahrscheinliche Ausdehnung sich zu vier bis sechs deutsche Quadratmeilen annehmen lässt. Es liegt in einer ähnlichen, aber weniger tief eingreifenden Bucht wie das von Po-shan : doch hat es, da die Kohlenschichten nur gerade über die Ebene etwas aufragen . dem chinesischen Bergmann einen weniger bequemen Angriff geboten. Schachtförderung bei bedeutender Wasserhebung war von Anfang an die einzige anwendbare Methode. Der Preis der Kohle ist daher bedeutend. und nur die günstige geographische Lage erlaubt die wirksame Concurrenz mit Po-shan : denn Tsi-nan-fu und die östlich davon gelegenen volkreichen Gebiete sind in erster Linie auf das Kohlenfeld von Tshang-kiu angewiesen. Die niedrigen Gestehungskosten erlauben allerdings eine gleichzeitige Zufuhr von Po-shan.

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