National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0534 China : vol.2
China : vol.2 / Page 534 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

496

XI. CAPITEL. DIE PROVINZ HÖNAN.

(

J. wc/1oAl

r

Während von letzterem Ort gegen Osten und Norden nur der Landtransport möglich

ist, ist dieser zur Zeit des niedrigsten Wasserstandes schon von Fan-tshöng aus geboten, und die Reisenden ziehen die Landstrasse, wenn sie von Süden nach Norden gehen, fast ausnahmslos dem langsamen Wasserweg vor. Der Ort wurde daher schon von KuBLAIKhan zum Endziel einer der - gross& Reichsstrassen erwählt , welche er von Peking aus anlegte , und noch jetzt hat dieselbe ihre Bedeutung behalten. Lastthiere und Wagen sind dort stets in Menge zu haben. Ich miethete einige der gebräuchlichen zweirädrigen Karren , folgte aber der grossen Strasse nur bis Nan yang fu und schlug von dort eine auf den Karten bisher nicht angegebene Strasse über Nan-tshau-hsiën nach Hó-nan fu ein.

Flachland am Pai - h ó. — Fan-tshöng liegt auf Alluvialboden . Wenn man den

Ort verlässt, zeichnet sich in . geringer Entfernung eine ungefähr 8o Fuss hohe Stufe. Sie besteht zúnächst der Oberfläche aus Löss , der sich gleichmässig über die Terrasse ausbreitet und nur durch einzelne in sie eingeschnittene Alluvialthäler unterbrochen wird. Die dichte Bevölkerung lebt in kleinen Weilern , die meist aus einigen Dutzend Lehmhäusern bestehen. Lii-yang yi, Marktflecken und Poststation , ist der erste grössere Ort. Bei Shönn-kiang fiu setzt die Strasse über den Pai-ho , der hier etwa 25o Fuss breit ist. Der linke Uferwall , auf dem das Dorf liegt , entblösst zu unterst eine thonige Schicht mit Kalkconcretionen. Darüber folgt eine röthliche sandige Schicht, dann graue Thone, die von Lehm überlagert werden. Der Löss erweist sich als eine Auflagerung von geringer Mächtigkeit. Alle Schichten zeigen im angewitterten Abbruch die wurmförmigen Zeichnungen, welche dem Laterit eigen sind.

Die Strasse tangirt , dem linken Ufer folgend , die einzelnen grösseren Biegungen des Flusses. Das Land ist fruchtbar und überaus stark bevölkert. Doch treten auch stellenweise wellige Dünen von weissem Sand auf , besonders in der Nähe des Dorfes Lin-sliui .

Nan yang fu ist eine grosse, mit festen Mauern umgebene Stadt, während schlechte

Lehmmauern die Vorstädte einschliessen. Die engen Gassen , welche sich unter rechten Winkeln kreuzen , haben gerade hinreichende Breite für einen Wagen und lassen nur um so stärker das Wimmeln der hier zusammengedrängten Bevölkerung hervortreten. Die Häuser sind niedrig , die Kaufläden unbedeutend. Selbst der Transithandel ist gering, da er fast ausschliesslich den Weg über Shó-ki-tshönn nimmt. Die grosse Reichsstrasse führt nun weiter über Yü-tshóu und Kai-föng-fu , wiewohl die letztere Stadt von' den meisten Reisenden durch eine directere Fahrt vermieden wird. Ich schlug von hier aus den angegebenen nördlichen Weg ein.

Noch zeigen sich erst schwache Umrisse von Bergen im Westen. • Nach den anderen

Richtungen sieht man nur ebenes Land. Aber schon in geringer Entfernung nördlich von der Stadt kam ich bei einem isolirten Vorposten des mächtigen Gebirges vorüber, das ich bald durchschreiten sollte, dessen Existenz sich aber noch nicht ahnen liess. Es war eine einzelne, Goo Fuss hohe, gerundete Kuppe von H y p e r i t bei dem Dorf Hwëishu-örr. Hier steigt die Strasse wieder auf die Lössterrasse. Bald folgt zur Rechten

ein anderer Hügel , von langgedehnter Form , der Pu-shan. Eine kleine Vorstufe an

seiner Südseite entblösst c h l o r i t i s c h e T h o n s c h i e f e r. Der Berg selbst scheint ganz aus k r y s t a 11 i n i s c h e m Kalk zu bestehen . Die Bewohner des kleinen Dorfes Pushan-tien beschäftigen sich mit der Verfertigung von Armringen und anderen Gegenständen aus weissem und grauem Marmor. Am beliebtesten sind gewisse milchweisse Abänderungen , welche durch einen Stich in's Grünliche an die am meisten geschätzten Arten des Nephrit erinnern.

Mit der Ueberschreitung des Pai-ho jenseits Hwang-lu-tien verlassen wir die Löss-terrasse und erreichen eine ungefähr i oo Fuss hohe, wellige Stufe, welche aus k r y s t a 11 i n i s c h e n S c h i e fe rn besteht. Letztere sind ein Wechsel von Gneiss, dünnschichtigem Quarzit mit Glimmerlagen , Hornblendeschiefer und chloritischem Schiefer, aber ohne Kalkstein. Sie streichen NW—SO, fallen steil nach SW und sind von zahlreichen Quarzgängen durchzogen. Der Ya-hó, ein kleiner Zufluss des Pai-hó, welchem die Strasse nun folgt, hat sich ein Bett von geringer Breite in diese Gesteine geschnitten.

Einsicht, dass der Ort Shådyadyörr, der in Jedermanns Munde ist , identisch mit dem berühmten Markt Shó-ki-tshönn ist , nach welchem man die Nachfragen richtet. Ersterer ,Name ist aus Shó-kia-tiën-örr, wie' der Ort früher hiess, zusammengezogen.

4   * -' f

.' \