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0465 China : vol.2
China : vol.2 / Page 465 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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PASS HA-HSIN-LING.

427

Die Verebnungen in den Lössschluchten, selbst in den engsten Rissen , sind stets angebaut. Oft sieht man ein kleines dreieckiges Feld, an zwei Seiten von a 00 bis 300 Fuss hohen senkrechten Wän-

den überragt , nach der dritten

von einer Stufe begrenzt, die auf   I   ► I ++ I   .~   ,

das nächst tiefere Feld 5o bis ioo

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chen Stellen ist natürlich äusserst   //711/7, '

Fuss abfällt. Der Feldbau an sol-   !   _ _!!1~.

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mühsam. Dazu kommen als er-   11p, l, /I','

schwerende Umstände die fort-   //+   ~~`'

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schreitende Veränderung in der   ~'   I, ~- l ., s., '   ti   I

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Gestalt des Bodens und die gänz-   U (IÍ 1;,   ~"~

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liche Abhängigkeit vom Regen., 'iII+   ~(i   Uh+

Bleibt dieser aus , oder ist er   I;I, ~   III. !'j_

spärlich, so wird gar keine Ernte   11i _ I Ili —i--   ~~

erzielt. Daher werden solche Fel-   1   II

der mit 3 tiau (3000 tsiën) der   ///j II   Uli

móu verkauft, während dasselbe   I~Ip   i

åip   Flächenmaass in der nahe gele-

t,ity   genen Thalebene 3o bis 4o tiau

r   werth ist.

Dirk   Bemerkenswerth und hier

,Ç t   vielfach beobachtbar ist die Ver-

zweigung der Baumwurzeln im

~.   Löss , welche stets eine senkrechte Richtung haben und bis zu mehr als hundert Fuss
unter die Oberfläche reichen. Schreitet die Zerstörung einer Lösswand bis zu einem

bi   Baum vor , so sieht man den ganzen Wurzelstock entblösst. In einem Fall , . wo die

iiii   Wurzeln frei aus einer solchen Wand herausschwebten , trieb jede von ihnen Blätter und

Blüthen.

ie1;   Auch der Ueberreste ehemaliger Ortschaften sei hier gedacht. Sie finden sich in

it   allen durchschluchteten Lössgegenden und sind an ; unserem Weg häufig sichtbar. Indem

bk   eine Schlucht nach einem jenseits ihres oberen Endes liegenden Dorf von Höhlenwoh-

dds   nungen hinanwächst, wird der Boden entzogen, von dem aus man die Höhlungen betrat.

An seiner Stelle ist eine Kluft , und wenn diese sich verbreitert , nehmen die herabstürzenden Schollen die Front der Höhlungen weg. Man sieht dann nur noch hoch oben

l'qu   an der Wand eine Reihe offener Zellen. Dieselbe Erscheinung findet sich häufig an den

'',,, i   Hohlwegen. An deren Boden pflegen sich Leute , die dem Reisenden Lebensmittel

feilbieten, Wohnungen auszuhöhlen. Wird der Hohlweg tiefer, so erscheint das ehemalige

iil i!   Restaurant im Lauf der Jahre in stetig wachsender Höhe über der Strasse.

at   Unter beständigem Wechsel der Bilder erreicht man die Passhöhe des Hsi-yau-ling,

It   in deren Niveau die Strasse in vielen und langen Windungen hinführt. Sie benutzt dazu

iii   die breiten und ebenen Kammflächen verzweigter Gräten, welche die obersten Enden der

Schluchtensysteme von einander trennen und als stehengebliebene Theile der urspriing-

it   lichen Fläche der Lössmulde betrachtet werden können. Erst wo die Runsen nach

1   Norden gerichtet sind, erkennt man, dass der Pass überschritten ist. Wieder erscheinen

die bunten Umrandungen im Boden der Schluchten. Allmälig geht es hinab in ein

0   Thal , das vom Hö-shan herabkommt. Ich sah hier keinen Gneiss in den Geröllen,
sondern nur K a l k s t e i n und D o 1 o m i t. Die zahlreichen Wirthshäuser des Dorfes Jönnyi-tshönn sind weitläufige Lösshöhlungen, meist mit grossem, massivem Vorbau.

Der Pass Han-hsin-ling ist eine geringe Vertiefung in dem Rücken einer Lössrippe. Der Uebergang ist noch beschwerlicher als im vorhergehenden Fall. Beim Abstieg kann man die K o h l e n s c h i c h t e n gut beobachten. An der Strasse selbst sind es graue und griinliche , zum Theil sehr sandige Schieferthone in wenig geneigten Lagen. Sie führen mehrere Kohlenflöze ; doch wird Bergbau darauf erst weiter östlich getrieben. Höher hinauf folgen bunte kohlenleere Sandsteine und Thone. Tiefer hinab kommt man, nach Ueberschteitung von Geröllbetten und Löss, zu den liegenden Schichten. Es sind K a 1 k - s t e i n e und do1omitische Rauchwacken, wie bei San-tiau-ho, in welliger Lagerung und mit allgemein südlichem Einfallen. Sie bilden die Gehänge bei Ling-shi-hsiën. Das

I►.

Fig. 93.